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Ein Hoch auf die Komfortzone! Aug. 8, 2025

Ein Hoch auf die Komfortzone

Die Komfortzone hat einen schlechten Ruf. Unzählige Coaches sehen sie als die Wurzel allen Übels, nämlich als Ausdruck der mangelnden Entwicklungsbereitschaft des Menschen. Wir leiden gerade zu unter einem kollektiven Brainwash, dass wir uns permanent weiterentwickeln müssten, sonst würden wir „zurückfallen“. 

Aber was, wenn das eine krasse Form von Perfektionismus ist, die nur Gefühle von Angst und Unsicherheit überdeckt? Und was, wenn die Komfortzone in Wirklichkeit eine Aufladestation ist?

Die folgenden Reflexionen sind über viele Jahre in mir gereift. Ich mochte die Komfortzone früher auch nicht, sondern pendelte eigentlich nur zwischen völliger Erschöpfung (die ich für Entspannung hielt) und Überanstrengung, die ich mit Entwicklung gleichsetzte.

Wie ich in Gesprächen mit Klient:innen immer wieder feststelle: Diese Haltung ist weit verbreitet! Erst neulich erlebte ich in einem Gespräch, wie eine sehr leistungsstarke Frau sich selbst dafür verurteilte, nicht mutig genug zu sein, um „endlich“ die nächsten Wachstumsschritte anzugehen. Im Gespräch tauchten wir in ihre Geschichte ein und mir wurde klar: Ihr Problem war nicht zu viel Komfortzone. Sondern sie hatte von Kindheit an viel zu wenig davon erlebt!

Wenn du ahnst, dass das bei dir auch so sein könnte, findest du hier gesammeltes Wissen, das dir hoffentlich hilft, künftig weniger mit deinem Bedürfnis nach Komfortzone zu hadern. Und diesen Zustand mit ganz neuen Augen zu sehen – als „Homezone“ und notwendige Basis für alle Abenteuer des Lebens!

Wachstum braucht Sicherheit

Wir müssen uns als Menschen zuerst sicher und geborgen fühlen – um dann Schritte Richtung Autonomie und Wachstum gehen zu können.  

Ja, es geht auch anders: Nämlich, dass wir springen (also sehr herausfordernde Dinge tun oder Situationen managen), bevor wir wirklich bereit sind und die innere Kapazität dafür haben. Wenn wir das schon als Kinder gelernt haben, kann das aber zu chronischen Überforderungsgefühlen führen und einer tiefen Angst dem, was kommt, nicht gewachsen zu sein. Und zugleich zu einer tief verinnerlichten Gewohnheit, ständig über die eigenen Grenzen hinaus zu gehen, um irgendwelche Situationen oder sich selbst zu retten.

Aber das ist nicht Mut oder gesundes Proaktivsein, sondern Überlebensmodus!

Bist du wirklich faul oder eher erstarrt?

In der Panikzone zu sein, kann zu einer Erstarrung führen, wo es dann so aussehen mag und sich auch so anfühlen, als seien wir faul und kämen nicht voran. Aber in Wirklichkeit sind wir nicht in der Komfortzone und auch nicht in der Wachstumszone, sondern in der „Panikzone“

Diese führt zu einer Erstarrungsreaktion unseres Nervensystems, weil wir überfordert sind. Wenn wir uns dann trotzdem weiter antreiben, spiegelt das, dass wir die früher äußeren Antreiber internalisiert haben. Und so kommt zum äußeren Druck noch eine riesige Portion innerer Druck.

Wenn es in der Kindheit schwierige Erlebnisse und Situationen gab, so dass ein existenzielles Sicherheitsgefühl nicht voll ausgebildet werden konnte, ist es wichtig, dieses später nachzunähren.

Etwa durch:

  • Selbstfürsorge
  • Selbstmitgefühl
  • Fokus auf Selbstwirksamkeit
  • Achtsamkeit
  • Selbstregulation

Wir dürfen lernen, uns selbst einen sicheren inneren Raum zu schaffen. Aus dem heraus kann dann wirkliches Wachstum geschehen … und auch die Kapazität, äußerlich schwierige Situation und Herausforderungen zu halten und anders damit umzugehen.

Das nennt man Resilienz.

Plädoyer für die „Homezone“

Wir brauchen einen neuen Blick auf die Komfortzone. Sie ist nicht der Feind des Wachstums, sondern ihre Basis.

Wir sollten die Komfortzone vielleicht lieber Homezone nennen: Der Ort, wo wir unsere Batterien aufladen, ganz bei uns ankommen und dieses Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Komfort genießen dürfen.

Das bedeutet ja nicht, dass wir für immer dort bleiben müssen.

Zeichen aufzubrechen sind beispielsweise Langeweile, Neugierde, Frust oder eine klare Intuition. Oder um es mit Robbie Williams sagen „When you leave dents when you sit“.

Dieser Aufbruch aus der „Komfortzone“ hat dann eine andere Energie – nämlich die von Fülle statt Mangel und Druck.

Nicht jeder Schritt ist freiwillig – umso wichtiger ist Integration

Manchmal fordert das Leben von uns Entscheidungen, auch wenn wir uns gar nicht bereit fühlen. Dann heißt es: Mut fassen – auch wenn die Knie zittern und wir viel lieber in der Komfortzone bleiben würden und eigentlich sollten. 

Ich glaube, dass wir alle intuitiv spüren, wenn ein solcher Moment gekommen ist. Wenn wir eine mutige Entscheidung treffen müssen / dürfen, so gut es eben jetzt geht, auch wenn wir uns dem noch nicht „gewachsen“ fühlen. 

Doch nach solchen Sprüngen ist es essentiell, wieder in die Ruhe- und Komfortzone (aka: „Homezone“) zurückzukehren. Denn nur dort kann unser System das Neue integrieren und tatsächlich „wachsen“.

Die weit verbreitete Vorstellung, dass das Leben eine lineare und stetige Wachstums- oder Aufstiegskurve sein müsse, ist völliger Humbug.

Wachstums- und Lernorientierung sind Grundlage für ein glückliches und gelingendes Leben, ohne Frage! Aber wenn wir uns selbst damit unter Druck setzen oder uns dafür fertig machen, dass wir immer noch nicht bereit für den nächsten Schritt sind, sind wir in der Selbstoptimierungsfalle.

Dann ist es Zeit, sich einfach mal auf Sofa zurückzuziehen und zu chillen.

DAS ist Selbstfürsorge und gesunde Selbstführung!

ABER: Regeneration und Ablenkung sind nicht das Gleiche!

Was ich damit nicht meine, ist aber ebenfalls eine häufige Verwechslung: Es ist nicht regenerativ, Netflix-Serien zu schauen, sich mit der Nachrichtenlage in der Welt zu beschäftigen oder in Social Media Doom-Scrolling zu betreiben.

Auch richtige Regeneration und „Chillen“ will gelernt sein. Nur bitte ohne Selbstoptimierungsdruck! 

Eine Analogie aus dem Sport ist vielleicht hilfreich. Sportler unterscheiden grob drei Phasen:

  1. Trainingsphase
  2. Wettkampfphase
  3. Regenerationsphase

Wenn man immer müde und erschöpft ist und damit unzufrieden, macht es Sinn, einmal zu überlegen:

  • Wie waren die letzten Wochen? 
  • Welchem Charakter hatten sie? 
  • Welche Phase ist nun eigentlich dran? 

Wachstum kann unsichtbar sein

Nicht alle Wettkämpfe sieht man auch äußerlich! Gerade wenn wir innerlich wachsen, kann das sogar Schwerstarbeit sein … innere Konflikte, Spannungen und emotionale Verarbeitungs- und Lern-Prozesse brauchen viel Energie. 

Äußerlich wirkt das vielleicht sogar wie Stagnation, Prokrastination oder ein Verharren in eben jener „Komfortzone“.

Aber wir wissen wir doch auch längst aus dem Sport, dass Muskelwachstum nicht während des Trainings, sondern in den Ruhephasen geschieht. Und dass das Mindset entscheidender ist als die reine körperliche Fitness. 

Mein Vorschlag für ein neues Zonenmodell

Innere Landkarten sind nützlich – aber nur, wenn sie vollständig und realistisch sind!

Ich schlage also vor, das dreistufige „Zonenmodell“ zu erweitern – mit der „Home-Zone“ als Erholungs- und Regnerationszone in der Mitte! Wir dürfen lernen, sie zu genießen als den Ort, an dem wir innerlich zuhause sind, uns sicher fühlen und regenerieren und spielen können! (Hier einige Gestaltungstipps für regenerative Phasen).

Die „Komfortzone“ ist dann der zweite Ring: Der Zustand, in dem wir zwischen Aktivität und Inaktivität schwanken – und beispielsweise oft versucht sind, uns abzulenken von diesem oft unangenehmen Zwischenzustand. 

Der dritte Ring ist die bekannte Wachstumszone. Hier spüren wir eine gesunde Herausforderung und strecken und dehnen unsere Fähigkeiten. Hier findet Lernen statt – und hier erleben wir oft „Flow“!

Den vierten Ring bildet die „Panikzone“ bzw. Überforderungszone, in der wir ähnlich wie in der zweiten oft auch in eine Art Erstarrung oder sinnlose Übersprungshandlungen geraten. 

Homezone
→ Erholen, Aufladen, Spielen
→ Gefühl: Sicherheit & Geborgenheit
Komfortzone
→ zwischen Inaktivität + Aktivität, Versuchung, sich „abzulenken“
→ Gefühl: Unruhe, Langeweile
Wachstumszone
→ bewusstes Wachstum – oder sogar „Flow“
→ Gefühl: Spannung, aber mit positiver Energie – eher Neugierde
Panikzone / Überforderungszone
→ Erstarrung, Reinszenierung alter Muster, sinnlose Übersprungshandlungen
→ Gefühl: Überforderung, Gefühllosigkeit oder Panik

In welcher Zone bist du derzeit?

Du kennst das sicher von Wegübersichtstafeln beim Wandern: Den richtigen weiteren Weg zu finden ist nur möglich, wenn es irgendwo auf der Tafel einen Hinweis gibt „Du bist hier“. Und diese Standortbestimmung sollten wir immer machen, bevor wir uns selbst (und andere) antreiben, uns in die Wachstumszone aufzumachen.

Meine liebsten Selbstreflexionsfragen dafür sind:

  • Was ist deine innere Wahrheit? Wie fühlst du dich WIRKLICH?
  • Wo stehst du gerade? Was war in den letzten Wochen und Monaten los?
  • Was brauchst du gerade?

Denk daran: Kraftsammeln kann aussehen wie Stillstand, ist aber Wachstum – nach Innen!

Wenn du spürst, dass es an der Zeit ist, deine Homezone neu zu stärken – aber gleichzeitig nach Orientierung suchst, wie du den nächsten stimmigen Schritt für dich finden kannst, dann ist mein Sommerangebot vielleicht etwas für dich:
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Entscheidungswege - ein Leitfaden für Feinfühlige Juli 26, 2025

Stimmige Entscheidungen in komplexen Situationen treffen – ein Leitfaden

  • Wie kann man stimmige Entscheidungen treffen – auch wenn man sich (noch) nicht sicher ist?
  • Wie lässt sich mit widersprüchlichen inneren Wahrnehmungen zur Entscheidung umgehen?
  • Entscheidungsstark als feinfühliger und / oder dauergetresster Mensch – geht das überhaupt?!

Viele fein- und tiefsinnige Menschen hängen bei Entscheidungen innerlich komplett fest. Umso mehr, wenn Angst, Stress und Erwartungen anderer im Spiel sind! (Und wann sind sie es nicht?)

Oft spüren wir Sehnsucht und Angst, Neugier und Zweifel zugleich. Insbesondere feinfühlige, empathische und komplex denkende Menschen kennen diese tiefe Ambivalenz oft nur zu gut. Ich selbst auch.

Doch wo ich mir früher selbst Entscheidungsschwäche oder Prokrastination vorgeworfen habe, sehe ich heute: Diese Ambivalenz und der dadurch oft als quälend oder überfordernd wahrgenommene Entscheidungsprozess ist kein Fehler. Sondern ein Wegweiser und ein Indiz, dass in dir ein lebendiger innerer Dialog stattfindet.

Ich teile hier einige Anregungen, die mir heute helfen, mich im Ungewissen zu orientieren, den Prozess als solchen zu wertschätzen statt zu verurteilen und meine Stärken wie meine Intuition zu nutzen.

1. Der Mythos der glasklaren Entscheidung

Fangen wir mal mit der heiligen Kuh an: Es gibt keine glasklaren Entscheidungen! Dieses Entscheidungsideal ist bis auf wenige Heureka-Momente in unserem Leben die absolute Ausnahme. Und doch messen wir alles daran!

Viele von uns haben Vorstellungen über innere Entscheidungsprozesse, die auf längst überholten Theorien basieren, wie der Mensch angeblich so tickt. „Homo economicus?“ – Ein Mythos! „Cogito ergo sum“? – Eine Überhöhung des Denkens und ein einseitiges Erbe des westlichen Rationalismus und später des Scientismus. Wir sind nicht rein rational und immer klar. Und das ist gut so!

Tatsächlich können wir ohne unsere Emotionen gar nichts entscheiden – weil diese uns nämlich bei der Bewertung der Relevanz von Ideen, Stimuli und eben Optionen helfen. Und selbst wenn WIR so wären: Die Welt ist definitiv anders! Wie stehen im Leben immer wieder in komplexen und unsicheren Situationen, die wir nicht ganz durchdringen können – weder die äußere „Sachlage“, geschweige denn unsere innere! Bekanntermaßen ist unser Verstand oft der Pressesprecher, der eine woanders gefällte Entscheidung dann rational erklärt – oder sich die Welt so erklärt, dass das gefühlte Ausmaß an Unsicherheit dabei erträglich ist (Daher lieben wir auch Detektivgeschichten so sehr: Es wird am Ende immer offenbart, wie alles zusammenhängt. Im echten Leben – nun ja. Erklärungsmodelle gibt es meist viele, aber in der postmodernen Welt ist offenbar geworden, dass dahinter meist eine Agenda steckt, nicht „DIE WAHRHEIT“).

Und doch glauben wir meist eine Entscheidung sei dann gut, wenn sie sich eindeutig, sicher und richtig anfühlt. Und warten, bis es so weit ist. Sehr lange. Zu lange. („Und Jahr um Jahr im Flug verging, es wartete Rapunzel. Und als ihr Haar zu Boden hing, war sie ne alte …“)

Wir brauchen daher ein anderes, ein menschlicheres Verständnis von Entscheidungen.

Die Erschütterung des „glasklare Entscheidungen“-Paradigmas geht tiefer als auf Anhieb sichtbar ist. Es bedeutet nämlich auch: Eine stimmige Entscheidung muss nicht sicher sein.

Das klingt erstmal unlogisch – und ziemlich unattraktiv. Warum dann eigentlich überhaupt entscheiden?
Nun, zum einen üben wir so Selbstwirksamkeit. Zum anderen aber auch Demut gegenüber dem Leben und seiner Komplexität. Und wir geben uns mit der Bejahung der Aussage die Freiheit, später eine andere, dann stimmige Entscheidung zu treffen. Die Sicherheit wird nämlich nie „da draußen“ sein – sondern immer nur in uns und in unserem Vertrauen, auf das, was das Leben uns bringt, irgendwann eine gute oder zumindest immer bessere „Antwort“ geben zu können.

Das zeigt: Gute Entscheidungen kommen aus einer tiefen, vertrauensvollen Verbundenheit mit uns selbst und dem Leben. Sie sind nicht endgültig, sondern ein nächster, vielleicht auch kleiner Schritt.

Eine gute Entscheidung ist nicht „perfekt“, sondern tragfähig – im Kontext der aktuellen Situation! Die Art von Stimmigkeit, nach der wir innerlich suchen sollten, ist kein Match mit einem Fahndungs-Phantombild der perfekten Lösung, das wir uns gemacht haben. Sondern eher ein weites, offenes Gefühl eines inneren „Ja“ – oder zumindest ein „Ich habe Lust, das zu probieren – und egal, was herauskommt …irgendwohin führt es“.

Kurzum: Gute Entscheidungen entsteht nicht im Kopf, sondern im Zusammenspiel von Körper, Herz und Verstand. Es geht um die Integration von Ratio und Intuition – und Individuum und Kontext.

2. Ambivalenz als Wegweiser

Die Ambivalenz hat einen schlechten Ruf. Dabei bedeutet das Wort eigentlich „Gleich-Wert“ oder „beide gelten“. (Das Wort wurde zuerst im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung, der Schizophrenie, von Eugen Bleuler geprägt. Heute ist es Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs und hat es sogar in Trendbegriffe wie „VUCA“ – für: Volatile, uncertain, complex, ambiguous – als Beschreibung unserer modernen Welt – geschafft).

Der durchaus schmerzhafte emotionale Zustand der inneren Zerrissenheit zeigt sich also, wenn uns zwei oder mehr Optionen etwas wert und wichtig sind. Ist das schlecht? Nur solange wir uns hilflos im Umgang damit fühlen und nicht verstehen, was darin steckt.

Beim Auftauchen ambivalenter Gefühle können wir sicher sein, dass in dieser Situation mehr als einer unserer Werte und mehr als eine innere Stimme mitreden wollen.

Es ist also eine Einladung, in die Tiefe zu gehen und genauer hinzuspüren:

  • Welche inneren Werte stehen denn da gerade in Spannung?
  • Welche Bedürfnisse melden sich hier gerade gleichzeitig?
  • Wie nimmst du diese inneren Stimmen wahr? Kannst du sie differenzieren und etwa trotz Angst oder einem lauten inneren Kritiker auch deine Intuition und dein wahres Selbst herausspüren?

Ambivalenz ist also kein Zeichen für Entscheidungsunfähigkeit! Sondern sie zeigt, dass da eine Entscheidung noch im Prozess und am Reifen ist. Es ist unfair, sich dann zusätzlich zu belasten und unter Druck zu setzen und sich Entscheidungsunfähigkeit oder Prokrastination vorzuwerfen.

Ambivalenz kann also als Zeichen für Differenziertheit verstanden werden. Gerade bei feinfühligen, empathischen und emotional tief verarbeitenden Menschen ist Ambivalenz auch eher der Normalzustand als die Ausnahme – denn neben äußeren Reizen nehmen wir auch innere Prozesse und Stimmen intensiver wahr. Wenn es uns gelingt, das zu akzeptieren und sogar als Stärke zu erkennen, können wir genau MIT dieser Ambivalenz viel „bessere“ und integriertere Entscheidungen treffen als wenn wir sie verleugnen!

3. Unsere Intuition: innerer Kompass für stimmige Entscheidungen

Wir alle haben ein eingebautes Navi für Entscheidungssituationen. Es hat mehrere Funktionsarten und „Kanäle“, um mit uns zu kommunizieren. Die Rede ist von unserer Intuition. Diese ist viel mehr als das oft zitierte „Bauchgefühl“ – auch wenn sie dieses umfasst. Sie sammelt und verarbeitet unser Erfahrungs- und Körperwissen, bietet eine Art Möglichkeiten-Simulator (in Kombination mit unserer Kreativität) und weiß zugleich – oft auf verblüffende Weise – mehr als unser Verstand und unser Unbewusstes in Kombination tatsächlich „wissen können dürften“.

Wir können lernen, ihre Signale bewusst wahrzunehmen und sogar mit ihr in Dialog zu treten, wenn es um größere Entscheidungen geht. Sie zeigt sich beispielsweise mit kleinen, spürbaren „Ja“- oder „Nein“-Signalen deines Körpers, deiner Stimme oder deiner Energie.

Mit der eigenen „inneren Stimme“ kommunizieren zu lernen, ist eine Lernaufgabe. Und trotzdem liegt das Talent dazu in uns allen vor.

An dieser Stelle ist vielleicht eine allgemeine Richtlinie hilfreich: Eine Entscheidung ist meist dann stimmig, wenn sie uns vom Gefühl her nicht enger macht, sondern weiter. Das heisst nicht, dass sich Entscheidungen immer „gut“ anfühlen müssen – manchmal sind auch stimmige Entscheidungen schmerzhaft. Meines Erachtens darf also eine stimmige Entscheidung Mut und Vertrauen erfordern – allerdings darf sie sich nicht gewaltsam gegenüber uns selbst anfühlen.

Es ist meist eine Variation der Emotion von „Angst“, die die Wahrnehmung unserer Intuition erschwert oder verfälscht. Das kann eine große, existenzielle Angst sein („Was, wenn ich scheitere und pleite gehe?“) oder eine eher subtile Angst vor Ablehnung oder Verlust von Verbindung („Was, wenn mich meine Freunde mich nicht mehr mögen, wenn ich mich entwickle?“) – und natürlich alles dazwischen!

Leitfragen, die bei Unsicherheit helfen, können also sein:

  • Was zieht mich „nach vorne“ – auch wenn ich Angst habe?
  • Was ist das Anliegen und Bedürfnis hinter der Angst – und was kann ich tun, damit ich hier gut für mich sorge und mich sicherer fühle?
  • Was ist ein kleiner, stimmiger nächster Schritt, der mich dehnt, aber nicht überfordert?

4. Risikobewusstsein statt blindem Vertrauen

„Spring und das Netz wird erscheinen.“

Dieser Satz wird oft Julia Cameron, der Autorin von „Der Weg des Künstlers“ zugeschrieben. Sie ist keine naive Frau. Sie meint damit Vertrauen und den Mut, loszugehen auf dem Weg, der der authentische eigene Weg ist – auch wenn man noch nicht weiß, wohin er führt. Das ist auch die Grundidee dieses Beitrags.

Doch dieser Satz wird von anderen oft ganz anders verwendet – eher im Kontext naiven magischen Denkens, das manche dann als „Manifestieren“ bezeichnen. Kritisches Denken und Denken überhaupt werden dann gerne auch verteufelt – genauso wie jede Regung von Skepsis, Fragen und Zweifeln. Und das finde ich dumm – und gefährlich – und manchmal auch berechnend. Etwa in Sales Calls – wenn ein potenzieller Kunde zum Kauf gedrängt wird mit expliziten oder impliziten Hinweisen, dieses Zögern und solche Zweifel seien ein Zeichen, dass sein / ihr Money Mindset noch nicht weit entwickelt sei.

Vielleicht darf an der Stelle auch daran erinnert werden, dass eine Kaufentscheidung für oder gegen ein bestimmtes Produkt (oder zum Beispiel eine Dienstleistung im Bereich Persönlichkeitsentwicklung ;-)) nicht gleichzusetzen sind mit einer Entscheidung für oder gegen die Selbstentwicklung oder die Liebe zu sich selbst und seinen Träumen.

Wir sind immer größer als unsere Entscheidungen! Und es kommt recht selten vor, dass sich binnen weniger Minuten, Stunden oder Tage der Verlauf unseres gesamten Lebens durch eine Entscheidung für oder gegen etwas unwiderbringlich ändert. Daher wertschätze das Gefühl von Unsicherheit, wenn du dich in einer solchen Entscheidungssituation von einer anderen Person gedrängt fühlst als mögliche „rote Flagge“.

Vielleicht ist es auch ein Zeichen, dass du bei Entscheidungen generell in innere Blockade gehst, weil du früher gedrängt wurdest, dich selbst zu übergehen. Es ist wichtig, da gut hinzuschauen und zu differenzieren.

Und natürlich ist es auch hilfreich, Klarheit für Entscheidungen einzufordern (und zu geben), um weitergehen zu können. Aber wenn jemand in einem Lern- und Coaching-Setting mit Druck und Scham arbeitet, ist das nicht ok. Ich finde, das musste mal gesagt werden.

Oft schaffen wir uns den Druck aber auch selbst und erwarten von uns die Fähigkeit, ins Ungewisse zu springen. Auch das verdient einen differenzierten Blick, finde ich!

Ich mag Naivität, wenn sie zu Offenheit und Kreativität führt. Aber nicht zu Dummheit oder zu großem Risiko.

Wer springt da und wann und wohin genau – und wie ist die Erwartung an „Netz“ und das „Aufgefangenwerden“ durch das Leben“? Ist es eine Befreiung aus einer tatsächlich unproduktiven Grübelschleife – oder eine Vermeidung von Selbstverantwortung? Das sind einige Zusatzfragen, die ich gerne per Fußnote anfügen würde, wo auch immer der Sprung ins Ungewisse undifferenziert empfohlen wird.

Triopetra auf Kreta
Eine beliebte Mutprobe für Besucher des wunderschönen Triopetra auf Kreta ist, zu den Felsenspitzen im Meer hinauszuschwimmen, hochzuklettern und dann ins Meer zu springen. Der Adrenalinschub danach sei genial, sagen viele, die es gemacht haben. Doch ein solcher Sprung ist nicht für jede:n geeignet! Eine Frau erzählte mir, eine Bekannte habe sich „überreden lassen“ – doch der Sprung in die Tiefe rührte bei ihr an einen alten seelischen Abgrund, so dass sie in Folge wochenlang mit heftigen Ängsten und Flashbacks kämpfte. Ich persönlich würde nur springen, wenn ein Tiger hinter mir her wäre und der Sprung ins Meer die bessere Überlebenschance verhiesse, als mit dem Tiger zu kämpfen. Man sollte sich selbst und sein Sicherheitsbedürfnis gut kennen und respektieren, bevor man im übertragenen oder konkreten Sinne „springt“.

Seien wir ehrlich: Entscheidungen sind mit Risiken verbunden. Manche mit geringen Risiken (zu einem Seminar angemeldet, das anders als erwartet war -> Erwartungen enttäuscht und 1-2 Stunden „fehlinvestiert“), manche mit großen Risiken (aus einem Frustreflex gekündigt -> finanzielle Notlage).

„Ein bischen gezieltes Denken schadet nicht“, sagte Gregory Kramer zu Beginn eines Retreats zum Thema „Insight Dialogue“, an dem ich vor vielen Jahren teilnahm. Dieser Satz dieses sehr erfahrenen Achtsamkeitslehrers begleitet mich seither – denn er erinnert, dass die Verteufelung des analytischen Denkens genauso falsch ist wie seine Idealisierung.

Entscheidungsmatrix: Eine analytische Orientierung im Ungewissen

Hohe SicherheitGeringe Sicherheit
Hohe Resonanz(möglicher) Sweet SpotWachstumszone aber mit Risiko
Geringe ResonanzWahrscheinlich eher ein fauler KompromissIst es das Risiko wert? Ist das jetzt der richtige Schritt – oder gibt es eine „dritte“ Option?

Klar, eine solche Matrix ersetzt kein Gefühl und nimmt uns die Entscheidung auch nicht ab. Aber sie kann helfen, unsere Reflexionen etwas zu strukturieren. Manchmal zeigt sie auch einfach, dass es nicht die eine perfekte Lösung gibt, sondern eher eine Richtung, die im Vergleich mit den anderen etwas stimmiger – oder etwas weniger unstimmig ist.

Ich vergleiche die Arbeit mit der Intuition daher auch gerne mit dem Kinderspiel „Blinde Kuh“: Unsere inneren Signale sind wie die Mitspieler, die uns als blinden Suchenden zurufen „…. nein, kalt, kalt …. ja, heisser, heisser …!“

Wertehierarchie und Lebensgestaltung statt Schwarz-Weiss-Denken

„Was ist deine Wertehierarchie? Steht Sicherheit da (jetzt gerade) ganz oben – oder etwas anderes?“

Das ist eine Frage, die bei mir viel verändert hat. Denn das größte Risiko im Leben ist, nicht wirklich zu leben und für uns zu gehen. Ich bin kein Risiko-affiner Mensch und trotzdem weiß ich für mich ganz klar, dass ich – mehr als jede Fehlentscheidung! – bereuen würde, nicht für mich oder meine Träume und mein Wachstum entschieden zu haben.

Wichtiger als einzelne große „Wendepunkt“-Entscheidungen sind aber meist ohnehin die vielen kleinen Entscheidungen. Und das Bewusstsein, dass eine Entscheidung kein One-Way-Ticket-to-Mars ist, sondern unterwegs immer weiter justiert und modifiziert werden kann. Letztlich geht es gar nicht so sehr um binäre „Entscheidungen“, sondern mehr um mehrdimensionale Lebensgestaltung.

5. Entscheiden in Unsicherheit – mit Lern-Mindset!

Trotzdem ist es natürlich gut, wenn wir irgendwann eine Entscheidungen treffen! Denn es ist schmerzhaft, in diesem Spannungszustand oder gar in innerer Zerrissenheit zu verharren. Dauerhaftes Nichtentscheiden schwächt unsere Energie – denn wir bleiben stehen, drehen uns im Kreis und erleben uns als hilflos und unwirksam. Das wirkt auf Dauer toxisch!

Die Entscheidung kann dabei auch sein, JETZT noch nicht zu entscheiden, oder nur einen winzig kleinen nächsten Schritt oder eine Art „Fühl-Expertiment“ zu machen. Wenn wir uns herantasten, ohne eine große und perfekte Entscheidung von uns zu erwarten, sondern eher die Haltung einnehmen „Mal schauen, was ich noch herausfinden und lernen kann“, nehmen wir ganz viel Druck aus der Situation und bringen Dinge in Fluss.

Oft lässt sich dann schon bald viel leichter eine wirklich stimmige Entscheidung treffen – denn nun ist eine neue Erfahrungsbasis entstanden und wir haben die selbstzweiflerische Lähmung des Unentschlossen-Bleibens überwunden.

Seenebel
Eine Strategie der kleinen Schritte und die Orientierung an feinen Unterschieden ist wichtig, wenn die Sichtverhältnisse nicht klar sind. Ob das ist wie hier im Bild bei Seenebel, oder bei heftigem Regen auf der Autobahn, wo wir das Tempo drosseln sollten oder im übertragenen Sinn, wenn wir innerlich noch nicht klar haben, wo es lang geht.

6. Reflexionsfragen, die dir bei Entscheidungen helfen können

Wenn du gerade mit einer Entscheidung feststeckst, helfen dir vielleicht diese 12 Fragen:

  1. Ist das jetzt dran? Oder nicht – und eher etwas anderes?
  2. Warum entscheide ich bisher noch nicht: Warte ich auf den perfekten Moment?
  3. Gibt es Erfahrungen aus der Vergangenheit, die mich in einem alten Muster halten – oder ist es eine echte Unklarheit aus der Situation heraus? Was kann ich tun, um mehr Klarheit zu erlangen?
  4. Was passiert, wenn ich es jetzt nicht angehe? Wo bin ich in einem Jahr?
  5. Welche Folgen hat die Entscheidung dafür mit Sicherheit – und was befürchte oder hoffe ich?
  6. Was wäre der Worst Case, wenn ich es angehe und „scheitere“ – könnte ich damit leben oder wäre ich „broke“?
  7. Kann ich auf diesem Weg etwas Wertvolles lernen – selbst wenn er nicht „funktioniert“?
  8. Was muss ich dafür investieren (Zeit, Geld und Aufwand) – und bin ich bereit dafür?
  9. Was ist der Preis, wenn ich es zurückstelle?
  10. Passt diese Entscheidung zu meinen Herzenswünschen und („strategischen“) Lebens-Zielen – oder blockiert sie zumindest nicht? (Prio 1: mentale und körperliche Gesundheit)
  11. Passen die Menschen, mit denen ich diesen Weg gehe, zu meinen Werten und meinem Wesen?
  12. Und ganz simpel: Habe ich Lust, diesen Schritt zu gehen? Was brauche ich dafür?

Bringe dich in einen möglichst ruhigen und regulierten Zustand (Meditation, Tanzen, Musik) und stell dir diese Fragen, während du an deine Entscheidung denkst. Du kannst das auch gut als kreative Journaling-Übung machen!

Bei großen Entscheidungen lass dir Zeit und spüre über einige Stunden oder Tage immer wieder neu hinein. Vielleicht kennst du auch Intuitionsübungen wie die Ja-Nein-Übung, das Körperpendel oder die imaginative Reise zu deinem weisen alten Ich, das dir im „Rückblick“ auf diese Entscheidungssituation wichtige Impulse geben kann.

Oft tut es auch gut, mit einem anderen Menschen darüber zu sprechen, der nicht involviert ist, aber wohlwollend. Das kann ein:e Freund:in oder Mentor:in sein – am besten jemand, der dich unterstützen kann, offen, zukunfts- und lösungsorientiert auf die Situation zu blicken.

7. Fazit: Entscheidungslust unter Unsicherheit als „Future Skill“

Die Fähigkeit, stimmige Entscheidungen zu treffen, ist meines Erachtens in einer Welt voller Optionen, Unsicherheiten und Druck eine Kernkompetenz für gesunde Selbstführung.

Es geht dabei aber nicht um ein möglichst schnelles oder leichtes Ja, sondern um ein tief verankertes.

Als innere Haltung ist dabei folgendes hilfreich: 

„Ich weiß nicht alles und ich kenne die Zukunft nicht. Aber ich kenne mich und meine Werte, Bedürfnisse, Ressourcen und Ziele gut genug, um in meinem Tempo den nächsten Schritt zu gehen. Und egal was daraus wird – ich lerne dabei! Ich gehe los, wenn mein Herz Ja sagt – und leise genügt!“

Klarheit durch Dialog
Wenn du spürst, dass dir eine wohlwollende und unvoreingenommene Perspektive helfen könnte, deine Intuition klarer herauszuhören und deinen stimmigen nächsten Schritt zu finden: Ich begleite dich gerne. Reserviere dir einfach ein unverbindliches und kostenfreies Orientierungsgespräch.

Cornelia mit vom Wind zerzausten Haaren am Meer Juni 22, 2025

Getting SHIFT Done: 20 Mindset- & Struktur-Tipps für feinfühlige Scanner:innen mit Ambitionen

Ich bin eine feinfühlige Scanner-Künstlerin mit 1.000 Ideen, die früher allzu viel kompensiert hat … mit Perfektionismus, Leistungsflitz und einem absurden Anspruch an mich selbst. Ein Burnout später weiß ich: Ich bin kein Produktivitäts-Cyborg. (Auch wenn andere mich vielleicht manchmal verdächtigen, eine „7of9“ (Trekkies, ihr versteht) zu sein – und nach Tipps fragen).

Heute weiß ich, dass meine Superpower nicht im DURCHZIEHEN liegt, sondern im DRANBLEIBEN. Ich nenne das „Intuitives und agiles Energiemanagement“!

Dies ist ein Beitrag zur Blogparade „Wie schaffst du es, Dinge durchzuziehen – auch wenn’s im Alltag stressig wird?“ von Astrid Engel. So wie es sich für Scanner:innen gehört: Auf den allerletzten Drücker (fast) fertig geworden. Ich habe es in all den offenen Tabs erst am Tag vor der Deadline wiedergefunden. 🙂 Ich stehe dazu. Auch dass dies keine komplette Liste ist und die Struktur beser sein könnten. Denn: Better done than perfect!

Als mich die Muse dann küsste, nahm dieser Beitrag übrigens in 15 Minuten Form an. Handy raus, Diktierfunktion an, und schon flossen meine Effektivitäts- und Mindset-Tipps aus 20 Jahren Berufserfahrung als feinfühlige Scanner:in heraus. Dann nochmal etwas Nacharbeit – und fertig ist die Laube. 😉

SPOILER: „Arbeit“ bedeutet für mich nicht Abmühen, sondern im Flow sein. Und gutes Arbeiten heißt nicht mehr tun, sondern das Wichtige tun. Effektiv statt effizient. Spielerisch statt perfektionistisch. Intuitiv statt rödelnd.

Und: Um Phasen von Hyper-Focus zu haben, hat dein brillanter Geist vielleicht schon Tage vorher scheinbar prokrastiniert, in Wahrheit aber Inspirationen gesammelt. Also: Trust your self! (= mein Jahresmotto!)

Viel Spaß mit meinem liebevoll unperfekten Guide fürs Dranbleiben … für feinfühlige Vielbegabte, kreative Chaosmanager:innen und andere energiegeladene Freigeister – und solche, die es werden wollen!


20 Tipps, um als sensible Scanner:in dranzubleiben – für Flow statt Frust!

Zwei andere selbständige „Kolleginnen“ haben mich letzte Woche gefragt, wie ich eigentlich arbeite. Sie dachten offenbar, ich hätte eine super high-end STRUKTUR. Nun … Struktur ja – aber nicht (mehr) „klassisch“!

Doch was heisst das?

Ich hake längst nicht jeden Punkt auf der Liste ab. Und trotzdem (oder gerade deshalb?) schaffe ich mehr als früher und vielleicht auch viele andere. Ich erlaube mir nämlich, anders zu arbeiten: intuitiver, agiler, menschengerechter.

Es ist mir auch ein Herzens-Anliegen, mit dem ungesunden und destruktiven Selbst-Bashing aufzuräumen, das viele betreiben, wenn sie Dinge nicht „geschafft bekommen“! (Ein wichtiger Impuls für diesen Beitrag!)

Denn: Gesunde Selbstführung orientiert sich an den vorhandenen Energie-Ressourcen, nicht an einem Ziel oder Plan. Und diese Energieressourcen sind eben wandelbar – besonders bei uns Frauen und besonders bei feinfühligen Scanner:innen oder neurodivergenten Menschen. Oder Künstler:innen.

Und hier kommen einige Aspekte, die ich dafür essenziell wichtig finde:

1. Mindset-Framework: Konsistenz statt Disziplin

Lasst uns über Disziplin reden. Ich glaube, das preussische Disziplinmodell gehört in die Rundablage der Geschichte. Es war schon immer toxisch und nicht menschengerecht. Mag sein, dass man so brave Soldaten für einen Krieg erzieht, aber sicher keine selbständig arbeitenden und erfüllt lebenden Menschen. Es ist meines Erachtens auch ein Relikt des Hierarchie-orientierten Patriarchats (was leider in der Arbeitswelt immer noch allzu prägend ist).

Meist haben wir dieses System auch irgendwie in uns, ob wir wollen oder nicht! Auch in der Selbständigkeit und verantwortlichen Führungsrollen taucht es als „Ich-bin-nicht-stark-genug-Monster“ gerne auf.

Wir haben auch noch immer allzu viele verheerende Vorbilder: Menschen, die über Jahrzehnte krass über ihre Grenzen gehen, sich selbst und andere ausbeuten mit dieser Art von „Disziplin“. Die oft dafür auch noch gefeiert werden oder sich selbst feiern mit einem skurrilen „Wer hat den längsten … (Arbeitstag)-Wettbewerb“. Und die dann oft irgendwann ausbrennen – oder ihre Lebendigkeit verlieren. Meine Meinung ist daher (aus eigener, schmerzvoller Erfahrung gewonnen): Weg mit dieser Art von Disziplin und her mit Konsequenz & guter Selbstführung! Mikro-Schritte rocken! Nachhaltigkeit ist wichtig. Auch beim Arbeitsstil.

2. To-do-Liste schreiben – dann intuitiv arbeiten

Struktur zuerst, dann Freestyle. Ja, beides geht – und zwar am besten in dieser Reihenfolge (trust me, I tried…). Aber, ganz wichtig: Es geht bei „Freestyle“ und intuitivem Arbeiten nicht um Cherry-Picking! Sondern darum, die innere Stimme zu fragen, was jetzt „dran“ ist. Meiner Erfahrung nach wird sie ehrlich antworten und manchmal auch Tasks vorschlagen, die nicht die Lieblingstasks sind – aber eben „dran“ und stimmig.

3. Agilität statt Durchziehen

Pläne sind Orientierung, keine Ketten. Es geht überhaupt nicht ums Abhaken, auch wenn die kleine Projektmanagerin in mir das Abhaken sehr mag, weil so ein Erfolg sichtbar wird. Es ist wichtig, einen guten Plan zu haben, absolut! So wie eine Landkarte für die Wanderung. Wir dürfen nur nicht die Karte mit dem Terrain verwechseln! Die Agilität und Flexibilität im Umgang mit deinen To Do Listen macht den Unterschied zwischen starrem und offenem System.

Lass die Schwimmflügel (Kontrolle) los und lerne freies Schwimmen in den Wellen. Die Fähigkeit zu erkennen, dass inzwischen eine andere Aufgabe wichtiger ist als das, was als nächstes auf deiner Liste kommt, unterscheidet Mitarbeiter- von Unternehmer:innen-Mindset!

4. Puffer einplanen = Selbstfürsorge

Berücksichtige unbedingt den Fluxfaktor (ein wunderbarer Begriff, den ich von Martin Weiss von Big SHIFT habe). Denn: Störungen und die Tendenz zur Chaotisierung von Systemen sind normal. Mit etwas „Luft“ (=Puffer) in deinem Plan überlebt dieser (etwas länger).

5. Strategie & Selfcare first

Die Strategie ist die Basis des Arbeitens. Die Ziele vor Augen und im Kopf zu haben hilft, im Trubel des Alltags nicht nur einfach das zu tun, was gerade „brennt“ oder den wenigsten inneren Widerstand weckt. Dazu ist es aber wichtig, selbst „fit“ zu sein.

Und hier kommt die Self-Care ins Spiel – sie steht in der Wichtigkeit noch vor der Strategie! Wer ohne Energie startet, verliert vorm Start. Wie startest du in den Tag? Wie und wann machst du Pausen? Wie klingt dein Arbeitstag aus? Wie geht es dir zwischendrin und danach?

Dein Energiekonto (=deine Gesundheit) ist das wichtigste „Business-Asset“, das du hast! Kümmere dich gut darum.

6. Kein Arbeiten im Panikmodus

Ganz ehrlich: Mit Nebel im Kopf ist keine Höchstleistung möglich, sondern nur Überlebensmodus. Wir dürfen lernen, die Anzeichen von Dysregulation unseres Systems zu erkennen, ernst zu nehmen und dann so schnell wie möglich gegenzusteuern…. Mit Tools für Selbstregulation, Erdung, Verbindung, Intuition & Achtsamkeit, zum Beispiel.

Wirkliches Arbeiten kann nur in der Wachstumszone gelingen, nicht in der Panik- und Überforderungszone. Es klingt so simpel, ist aber aus meiner Sicht der wichtigste SHIFT für effektives Arbeiten: Dein Wohlergehen ist Prio 1! VOR allen To Dos.

7. Spielerische Planung: Farbcodes & Stifte raus!

Deine To-do-Liste darf bunt sein wie dein Gehirn. Ich schreibe sie jede Woche neu – von Hand, mit ein paar Sketch-Note-Elementen, weil’s mir so mehr Spaß macht. Und dann kommen die farbigen Kleber ins Spiel: To dos mit Termin = blau, Entscheidungen = grün, Prioprojekte (max. 5 pro Woche) = pink. Dann noch für kleine to Dos gelb. Unterwöchig kann ich so leicht Farben ändern, und, das beste überhaupt: Das befriedigende Gefühl genießen, erledigte Punkte durchzustreichen!

8. Keine Selbst-Kasteiung und Kritik fürs Abschweifen

Abschweifen gehört dazu – die Kunst ist das Zurückkommen. Wie beim Meditieren!

9. Energie-Tracker: Was gibt dir Flow?

Jeden Tag mindestens einen Energiebooster und Flow-Zustand einbauen.

10. „Change the Channel“ bei mentaler Müdigkeit

Bei Feststecken nicht auch noch festbeissen. Sondern das Thema, die Aufgabe und die Stimmung wechseln: Ein anderer Modus bringt meist frische Energie!

11. Struktur für Kreativität

Kreativität braucht eine Bühne, keinen Nationalpark an Fläche. Sonst verschwindet die kreative Power in den unendlichen Weiten…

12. Ideenspeicher anlegen

Alle guten Ideen irgendwo festgehalten – in dem Wissen, dass sie nicht sofort umgesetzt werden müssen.

13. Störungsmanagement: Scanner-Mind braucht Schutzräume

Tür zu, Handy aus. Zur Not auch ein „Nicht stören“-Schild im Homeoffice und klare Absprachen mit Kolleg:innen und Family. Vielleicht sogar noise cancelling Kopfhörer – hilft wirklich, gerade im Großraumbüro!

14. Sound an: Musik oder binaurale Beats

Speziell „binaural beats“ sind eine tolle Fokushilfe für sensible Geister und auditiv orientierte Menschen!

15. Tägliche Mini-Strategie-Zeit

Nicht nur abarbeiten. Es braucht auch Zeit zum Sich-Ausrichten und Neujustieren. Jede Minute guter Planung ist 1 Stunde reine Arbeitszeit wert!

16. Sei dein eigener Lieblingschef

Hättest du Lust, für jemanden zu arbeiten, der dich immer niedermacht, wenn du nicht alles abgehakt hast? Lerne, dich selbst zu motivieren und zu loben – statt schlecht zu machen. Wertschätzung und Respekt ist auch in deinem inneren Team wichtig.

Ein hilfreiches Bild ist für mich dabei, auf den Fortschritt, nicht auf die Lücke zu schauen. Das ist auch die genial-simple Grundidee des Buchs „The Gap and the Gain“ von Dan Sullivan & Dr. Benjamin Hardy.

17. Reality-Check: Die Welt ist komplex

Die VUCA-Welt ist real! (VUCA: Volatil, unsicher, komplex und ambivalent). Dass du nie alles schaffst, liegt nicht (nur) an dir, sondern auch an diesen Rahmenbedingungen. Es wäre verrückt so zu tun, als ob es jemals optimale, ruhige und voll planbare Arbeitsbedingungen gäbe. Und ganz ehrlich: als Scanner:in wäre es dir auch schnell langweilig!

18. Visionboard & Monatsplan = Scanner-GPS

Sonst verläuft sich dein inneres Ideen-Orchester. Es ist gut, diese Pläne beim Arbeiten in Sichtweite zu haben. Ich arbeite daher mit physischen Visionboards und Monatsplänen, nicht nur digitalen. So nimmt das Unterbewusstsein beim Blick in den Raum immer wieder Kontakt damit auf. Das verankert das, was dir wichtig ist, auch sichtbar im Raum.

19. Review & revise

Die gute alte Manöverkritik … sollte eine freundliche sein, aber auf jeden Fall stattfinden. Man kann das auch als Dankbarkeits-Tagebuch machen: Abends und am Monatsende zurückschauen und überlegen: Was war gut? Und das dann feiern – klein oder groß. -> Scanner-Genie + Feedback = Magie!

20. The One Thing – täglich, wöchentlich, jährlich

Fokus ≠ Einseitigkeit. Klarheit braucht Prioritäten. Das fällt auch mir schwer, und ich schaffe es nicht immer ganz. Aber es ist immens hilfreich, jeden Morgen zu überlegen: Welche eine Sache ist heute die, die mich entscheidend weiter bringt? Selbst wenn alles andere schief geht oder nicht zeitlich unterzubringen ist, machen wir so trotzdem Fortschritt!

x. Teamwork

… Kann Fluch und Segen sein!

Das Thema gute Zusammenarbeit mit anderen sprengt den Rahmen dieses Beitrags – ist aber natürlich essenziell, um gut arbeiten zu können! Und das gilt für Selbstständige wie auch für Angestellte – und egal, ob hochsensible Scanner oder nicht… Vielleicht wird das irgendwann ein eigener Beitrag!

Full disclosure: Worin ICH (noch) „schlecht“ bin

  • Pausen nehmen
  • Langweiliges und Repetitives tun (wie Behördenkram)
  • Deep Focus / Abgrenzung im starken Trubel
  • Nicht-Identifikation mit Arbeit
  • Play first, work later
  • Eat the frog 
  • Rausgeben, bevor ich „fertig“ bin (dieser Beitrag ist somit ein Stück Selbsttherapie für meinen Perfektionismus)
  • (Aus meiner Corporate-Zeit:) Delegieren und Verantwortung anderer bei ihnen lassen (selbst wenn sie sie nicht tragen). Ich HASSE es, wenn Projekte gegen die Wand zu fahren drohen – und bin allzu oft in die Rolle der Feuerwehrfrau geschlüpft! Rate mal, worauf ich andere damit trainiert habe?
  • Ein Projekt / eine Idee loslassen oder hinten anstellen (ich will in diesem Jahr noch ein Buch schreiben, was mit Blick auf mein Zeitbudget *eigentlich* nicht realistisch ist!)

Epilog

Ganz ehrlich: Ich bin in vielem noch Lernende.
Pausen? „Vergesse“ ich oft. Delegieren? Eher nicht so meine Kernkompetenz.

Aber: Ich bin dran. Spielerisch und voller Lernfreude!

Und mit meiner Dranbleiben-Taktik habe ich schon verdammt große Projekte gewuppt. 🙂


Möchtest du deinen Scanner-Kopf und dein feinfühliges Nervensystem besser in Einklang bringen? Dann schau dir gerne meine Masterclass „Energiemanagement für Hochsensible“ an und trag dich damit auch in meinen Newsletter ein – du bekommst jede Woche gute Tipps und eine Info, wenn ich den nächsten Workshop zum Thema biete!

Tu was du liebst & sei wer du bist! – Ein Manifest für mehr leise Stärke in einer lauten Welt Juni 21, 2025

Tu was du liebst & sei wer du bist! – Manifest für mehr leise Stärke in einer lauten Welt

„Das Leben ist kein Wunschkonzert“

„Du bist zu sensibel und traumtänzerisch“

„Damit kann man doch nicht seinen Lebensunterhalt verdienen“

Solche Sprüche kennen wir wahrscheinlich alle und haben sie tausendmal gehört … Besonders die Träumer:innen, Idealist:innen und Feinfühligen unter uns. (Vielleicht nehmen wir sie uns aber auch nur mehr zu Herzen? ;-))

Und doch können wir es nicht ganz lassen, das Träumen, die „brotlose“ Kunst, die „verrückte“ Businessidee. Aber sobald wir darüber nachdenken, damit sicht- und hörbar zu werden, kommen die anderen Stimmen, die wir so sehr internalisiert haben, dass wir sie oft für eigene halten:

„Wer bin ich denn schon, das zu wollen oder zu tun?“

„Wer will das schon hören oder sehen?“

„Diese Welt ist doch schon voll genug von verrückten Ideen und Spinnern“

Wenn solche Gedanken dir bekannt vorkommen, dann ist dieser Beitrag für dich. Er ist als Er-Innerung gedacht, warum es so wertvoll und wichtig ist, sich zu zeigen – auch als stiller, feinfühliger Mensch. Man muss dazu nicht so (laut) werden wie die anderen. Sondern sein Licht nur so strahlen lassen, wie es ist.

Das hat das Potenzial, das eigene Leben komplett zu verändern – denn auf einmal ist da: Resonanz. Wirksamkeit. Lernen und Wachstum. Verbundenheit. Lebendigkeit und Freiheit. Und Ermutigung zum So-Sein oder zu Veränderung, auch für andere.

Dieser Beitrag ist sehr persönlich geworden – er ist auch eine Er-Innerung an mich selbst. Vielleicht inspiriert er auch dich – das würde mich sehr freuen.

Danke für das wunderschöne Thema an Sandra Jost, die zur Blogparade „Tu, was du liebst – und verändere die Welt“ eingeladen hat. Weitere Beiträge zum Thema findest du unter dem Hashtag #Tuwasduliebst.


„Unsere tiefste Angst ist nicht, unzulänglich zu sein.
Unsere tiefste Angst ist, dass wir über die Maßen machtvoll sind.
Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, das uns am meisten Angst macht.“

– Marianne Williamson, in ihrem Text „Unsere tiefste Furcht“


Imagine … Träumen als Superkraft

Was passiert, wenn die stillen selbstreflektierten Menschen sich zurückziehen, unsichtbar bleiben, nochmal darüber nachgrübeln statt ihrer inneren Stimme, ihren leisen Impulsen und ihren zarten Gefühlen und vielfältigen Ideen zu folgen, erleben wir leider gerade: Die Lauten übernehmen. Der Ton wird rauer. Zwischentöne, Vielfalt, Empathie und Kreatives fällt allzu oft unter den Tisch.

Wenn wir als feinfühlige Menschen immer mehr in die innere Flucht gehen – ein durchaus verständlicher Reflex – geht etwas verloren. Für uns selbst – auch auch für die anderen, für die Gesellschaft und die ganze Welt.

Aber was, wenn du …

  • das Buch doch schreibst?
  • das unfertige und feinsinnige Gedicht doch teilst?
  • für deinen verrückten Traum gehst und damit Ja zu dir und zum Leben sagst?

Was würdest du tun, wenn du tust, was du liebst?

🔹 Stell dir vor, du würdest es tun: Was könnte passieren?
🔹 Und stell dir vor, du würdest es NICHT tun – was würde dir und der Welt fehlen?

Ich glaube, in diesen Fragen liegt ein wichtiger Schlüssel. Denn es geht um Lebendigkeit …Im eigenen Leben – und in dem anderer.

Sensibilität als Stärke leben – und dein Licht in die Welt bringen

Stell dir vor, du tust das, was du wirklich liebst. Du arbeitest und lebst so, wie es dir wirklich entspricht. Nicht angepasst. Nicht funktionierend. Nicht selbstzweifelnd – sondern mit deinem ganzen Sein.

Das kann auf einer kleinen, ganz alltäglichen Ebene sein: Vielleicht zeigst du dich in deinem persönlichen Lebenskreis noch etwas mehr, wie du wirklich bist. Auch die feinen, verletztlichen und empathischen Seiten.

Das kann letztlich in immer größer werdenden Kreisen Dinge bewegen und so mehr Lebendigkeit, Liebe und Authentizität in die ganze Welt bringen.

Denn wenn mehr Menschen ihrem inneren Ruf – im kleinen und im großen – folgen, statt sich hinter äußeren Erwartungen zu verstecken und innerlich abzutauchen, entstehen neue Dinge und neue Energie.

Sie bringen Verbundenheit, Freude, Sinn, Wirkung – für uns selbst, für andere – und für das große Ganze.

Hummel an Blüte
Macht Duften in einer oft stinkigen Welt Sinn? Kommt darauf an, wen man anziehen will… 😉

Innerer Raum und Freiheit – warum das meine Arbeit prägt

Ich liebe es, mit meiner Arbeit Menschen an ihr inneres Leuchten zu erinnern. An die leise, oft verschüttete Stimme, die spürt, was wirklich stimmig ist.

Solche Räume zu öffnen, in denen die Intuition wieder spürbar wird.
Erlebbar zu machen, dass Achtsamkeit kein Rückzug ist, sondern pure Präsenz.
Zu erinnern, dass Selbstführung nicht Kontrolle bedeutet, sondern dass es um innere Freiheit und Verbundenheit geht!

Es ist erfüllend und (mir) wichtig, solche Räume zugänglich zu machen, für feinfühlige, kreative und idealistische Menschen, die viel geben – aber oft sich selbst vergessen oder verleugnen. Es ist wunderschön, einen Menschen, der sich als „ausgebrannt“ erlebt hat, auf einmal wieder innerlich leuchten zu sehen.

Ich glaube, die Welt braucht feine Menschen, die ihr Licht in die Welt bringen statt am „System“ zu zerbrechen.

Interessanterweise spiegelt das innere System dabei oft das äußere. Daher beginnt jede Veränderung in uns selbst – mit einem Ja zu unserem authentischen Sein. Und der Bereitschaft und dem Mut, uns so zu zeigen.

Mein „Purpose“ ist daher, engagierte und verantworungsvolle Intrapreneurinnen in Organisationen oder Solopreneurinnen mit einer Mission dabei zu unterstützen, genau diese authentische innere Kraft wieder zu finden. Und so ihr inneres System zu transformieren und zu befreien und aus ihrer Tiefe heraus stark zu sein.

Waldweg
Die innere Stimme kennt den Weg. Oder zumindest den nächsten stimmigen Schritt.

Von wegen Soft Skills: Intuition, Achtsamkeit & Sensibilität als Superkräfte

Viele verbinden mit dem Wort Stärke Leistungsfähigkeit, Selbstsicherheit, Souveränität im Außen. Doch aus meiner Sicht sind einige der wichtigsten Stärken still, fein, kreativ und empathisch.

Diese Art von Stärke wird gesellschaftlich oft nicht voll gewertschätzt oder als „Soft Skill“ abgetan:

  • Die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen und ganzheitlich zu denken.
  • Die Intuition, was wirklich wahr, stimmig und hilfreich ist.
  • Die Empathie, was andere gerade brauchen.
  • Das tiefe Gespür für Sinn, Werte und Authentizität.

Ich erlebe viele Menschen, die denken, sie müssten robuster, rationaler, fokussierter, selbstsicherer und lauter sein, um OK zu sein. Dabei berauben sie sich im Grunde der Superkraft dieser Eigenschaften, die das Geschenk ihrer (Hoch)Sensibilität, Reflektiertheit und inneren Vielfalt sind!

Seinen Purpose zu leben braucht oft einen „Inner System Shift“

Purpose bedeutet für mich zuerst SEIN und dann TUN.
Er beginnt damit, mich zu er-innern, wer ich wirklich bin. Mein eigenes Licht wieder zu sehen und zu lieben. Egal wer es sieht oder nicht. Egal ob es gut ankommt oder nicht. Und dann dem vertrauen, was durch mich in die Welt will und dem zu folgen. Für mich ist Purpose so letztlich eine Haltung, aus der heraus ich lebe und wirke.

Viele von uns haben jahrzehntelang „funktioniert“ – auch ich. Wir waren leistungsstark, verantwortungsbewusst, und auch empathisch – aber innerlich zugleich oft abgeschnitten von unserer wahren Kraftquelle. Wir können jedoch erst ins Wirken kommen (und innere Burnout-Muster überwinden), wenn wir uns Erlaubnis geben, so zu sein, wie wir sind. Das zu tun, was wir wirklich lieben. Er beginnt im Inneren – mit einem Ja zu uns selbst. Mit dem Mut, uns nicht länger selbst zu verstecken oder gar zu verleugnen.

Wenn wir beginnen, unser inneres System zu transformieren und unsere eigenen Regeln zu schreiben, entsteht etwas Neues. Dann wird aus Selbstzweifel Selbstführung. Aus Überanpassung Souveränität. Aus innerem Druck kreative Kraft.

„Wer bin ich schon, fragen wir uns, dass ich klug, schön, begabt und einzigartig sein soll?
Aber mal ehrlich, wer bist du, es nicht zu sein?
Du bist Ausdruck der Liebe des Lebens zu sich selbst.
Dich klein zu machen, dient dem Leben nicht“

– Marianne Williamson, in ihrem Text „Unsere tiefste Furcht“

Brennen ohne auszubrennen

Ich glaube, die Reflexion über den Wert von Arbeit ist wichtig. Denn Arbeiten kann Beitrag zu Gesellschaft und zur Welt sein. Doch es muss ein Arbeiten sein, das nährt statt zehrt. Woran wir nicht ausbrennen, sondern von unserem innere Licht getragen werden. Es ist keine Selbstantreiberei aus Pflicht, Angst oder Vergleich sondern Selbstführung, die auf Selbstrespekt, Vertrauen und Liebe basiert.

Und mit Arbeit meine ich natürlich nicht nur Erwerbstätigkeit im klassischen Sinne, sondern alles, was wir erschaffen und wozu wir beitragen – ganz ausdrücklich auch Care-Arbeit und die Gestaltung von Beziehungen in Gesellschaft und Familie sowie Ehrenamt, Kunst und Kultur, gesellschaftlicher Diskurs und Reflexion!

Eine solche Selbstführung mit liebevoller Verantwortung für das eigene Leben ist für mich der Schlüssel zu wahrer Wirksamkeit und Beitrag. Sie beginnt mit dem Mut, dich selbst ernst und wichtig zu nehmen. Mit allem, was dich ausmacht – auch mit den Teilen, die du vielleicht jahrelang für Schwächen gehalten hast. In Wahrheit sind sie oft deine ungelebten Stärken!

Dünenrose
Viele Dornen, ein einfacher Blütenkranz mit hauchzarten Blättchen: Vermeintliche Schwächen sind oft Stärken!

Dream big: Wir sind die Erschaffer:innen unserer Welt – von innen nach außen

Ich wünsche mir eine neue Kultur des Arbeitens und des Wirkens. Eine, in der Verbundenheit, Intuition und Präsenz echte Wertschätzung haben. Ich gestalte mit meiner Arbeit daher Räume, in denen Menschen sich mit diesen sensiblen Stärken wieder „rückverbinden“ können – um in Kontakt zu sein mit sich selbst, miteinander und mit dem, was wirklich zählt.

Ich wünsche mir, dass wir gerade als feinfühlige Menschen verstehen, dass wir nicht „fertig“ sein brauchen, um einen wertvollen Impuls zu geben. Dass wir unsere „Edge“ nicht verlieren, wenn wir weich und offen sind – im Gegenteil. Und dass wir nicht laut sein müssen, um gehört zu werden.
Dass wir darauf vertrauen können, dass unser Sein und Tun wertvoll ist. Und dass das genug ist.

Die Welt wird mit jedem stillen und zugleich mutigen Ja zu dir selbst ein wenig besser.

Sei einfach du selbst und tu das, was du liebst – genau das ist dein größter Beitrag.

Was wäre, wenn mehr Menschen mutig ihrem inneren Ruf folgen würden?
Wenn Sensibilität nicht als Schwäche, sondern als powervolle „natürliche Intelligenz“ verstanden würde?
Wenn Intuition als Navigationssystem ernst genommen würde – im Leben, in Unternehmen, in der Gesellschaft?

Ich mag eine Träumerin sein, aber ich glaube, dass wir eine solche Welt gestalten können: Indem wir zeigen, wer wir wirklich sind und indem wir tun, was wir lieben. Eine Welt, in der leise Stimmen gehört werden. In der Arbeit nicht gegen die Gesundheit oder die Werte geht, sondern mit ihnen. In der Mitgefühl und Macht keine Gegensätze sind, sondern zwei Flügel, die gemeinsam tragen.

Machst du mit? 🙂

„Indem wir unser eigenes Licht leuchten lassen,
geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis, es ebenso zu tun.
Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreien, befreit unser Dasein die anderen ganz von allein.“

– Marianne Williamson, in ihrem Text „Unsere tiefste Furcht“

Straßenlaterne vor leuchtendem Abendrot am Meer
Straßenlaterne, Leuchtturm, Glühwürmchen oder Abendstern? Wichtig ist nur, dass wir unser Licht teilen.
Rezept zur Regneration Apr. 19, 2025

Kleine Schritte für mehr Regeneration & Selbstregulation

„Das Wichtigste in der Musik … sind die Pausen!“, sagte mein Querflötenlehrer mir als jungem Mädchen. Ich tat das damals mit einem coolen Lächeln ab. Doch heute weiß ich, dass in diesem verschmitzten Satz viel Lebensweisheit steckt – weit über die Musik hinaus!

Du findest hier einige meiner Lieblingszutaten für effektive Mini-Pausen, Selbst-Spüren, Gelassenheit und Lebendigkeit im Alltag! Was sind deine Lieblings-Tipps?


Update am 16. Juni 2025: Als ich erfuhr, dass Anette Schade gerade eine Blogparade zu just diesem Thema macht – „100+ IDEEN FÜR MIKROPAUSEN IM ALLTAG – wusste ich sofort, dass ich meine Rezeptur auch dort teilen möchte – und noch um einige Tipps für Mikropausen mitten im Arbeitsalltag erweitern! Herzlichen Dank an Annette für den Impuls und die tolle Blogparade! Dadurch sind schon viele dutzend wunderbarer Tipps zum Thema #Mikropausen im Alltag zusammengekommen.

Und so ergänze ich gleich hier oben einen meiner ultimativen Power-Pausen-Tipps: Eine inspirierende Blogparaden-Lektüre! Schon 5 Minuten sorgen für wunderbar erfrischende Gedanken!

Das ultimative Rezept zur Selbstfürsorge

Zutaten: Was immer dir schmeckt. Die Liste unten ist erst der Anfang!

Zubereitungszeit: 1-15 Minuten

Zubereitungsart: Einfach (Geling-Garantie!)


Still werden

  1. In der Natur sitzen und einfach lauschen & beobachten
  2. Eine kleine Atem-Meditation (z. B. 4-6-8-Atmung)
  3. Lieblingsmusik mit Kopfhörern und geschlossenen Augen genießen
  4. Einen Power Nap machen
  5. Den Blick in die Ferne schweifen lassen

Stimmungs-förderndes Ambiente

  1. Einen inspirierenden Podcast oder ein Audiobook hören
  2. Dem Regen oder Vogelstimmen lauschen
  3. Ein Buch im Lieblingssessel lesen – bei einer guten Tasse Tee
  4. In einem Café das Stimmengebrabbel und die Interaktionen beobachten
  5. Einen lustigen Film schauen

Reinigung & Energiefluss

  1. Warm duschen oder baden – z. B. mit ätherischen Ölen
  2. Sauna oder Dampfbad besuchen
  3. Ein paar Minuten auf den Lieblingssong abtanzen (egal wie es aussieht!)
  4. Yoga, Qi Gong oder Tai Chi üben – oder einfach Freestyle-Gymnastik und Dehnen
  5. Barfuß über eine Wiese gehen

Sanft in Bewegung kommen

  1. Ein Spaziergang mit allen Sinnen
  2. Fotos machen von schönen kleinen Details
  3. Etwas malen, zeichnen oder kritzeln
  4. Pflanzen setzen, umtopfen oder gießen
  5. Einen kleinen Bereich aufräumen

Spielen & Genießen

  1. Etwas richtig Leckeres kochen und essen
  2. Unter der Dusche singen (versuche es mal mit einer Opernstimme!)
  3. Lieblingsmenschen treffen
  4. Etwas Neues ausprobieren oder lernen
  5. Sich eine Massage oder etwas anderes gönnen

Reflektieren & integrieren

  1. Gedanken aufschreiben (Intuitives Journaling)
  2. Einen freundlichen inneren Dialog führen (dich selbst loben und anerkennen!)
  3. Mit einem inspirierenden, empathischen und offenen Menschen sprechen
  4. Jemandem „danke“ sagen – still in Gedanken oder laut oder per Brief
  5. In einer Zitatesammlung schmökern und „Perlen“ notieren

Chef-Special: Mikropausen im Arbeitsalltag

Der Chef bist du – im Sinne gesunder Selbstführung! 🙂

  1. Ohren kurz durchmassieren – entspannt und stärkt laut TCM sogar das Immunsystem
  2. Zwischendurch kurz Händewaschen gehen – das warme Wasser und eine achtsame Selbstmassage der Hände wirken Wunder („Berührung berührt“)
  3. Mittagspausenspaziergang – mit Lieblingskolleg:in oder alleine
  4. Aufm WC kurz Grimassen / Gesichtsyoga machen oder die Kopfhaut massieren
  5. Bildschirmschoner mit Urlaubsfotos gestalten
  6. 10 Atemzüge Yoga-Atem: Gleichmässig langsam durch die Nase ein- und ausatmen, so dass du den Luftstrom spürst und *fast* hörst (geht unauaffällig selbst im stressigsten Meeting!)
  7. Star-Trek-Wissen anwenden: „Computer, Holodeck – Urlaubssimulation!“ – Sich für 1 Minute vorzustellen, am Strand zu sein und aufs Meer zu blicken, kann schon entspannen!
  8. Kurz-Meetings mit dir selbst im Kalender einplanen und zB langsam und achtsam ein großes Glas Wasser trinken
  9. Dir selbst Erlaubnis geben, zwischendurch untätig zu wirken – und zu sein. Während du zB aus dem Fenster schaust, entspannen sich deine Augen und dein Gehirn. Und niemand weiß, ob du nicht gerade die Relativitätstheorie weiterdenkst.
  10. Pflanzen im Büro haben und sich täglich kurz um sie kümmern – wunderbare Erinnerung an die Selbstfürsorge und zugleich ein gutes kleines Ritual zum Zwischendurch aufstehen und bewegen

Und das Rezept zur Anwendung?

Tue, was dir leicht fällt und gut tut.

Möglichst oft. Mindestens wöchentlich einmal ganz „herunterfahren“ (machst du mit deinem Rechner doch auch – oder?!). Und natürlich am besten jeden Tag immer wieder zwischendurch kleine Momente des Innehaltens, des Bewegens, des Nach-Innen-Spürens, des Austauschs und der Verbundenheit genießen.

Eines der sinnvollsten Ziele, die wir uns selbst stecken können, ist jeden Tag mindestens einmal im Flow zu sein. Und mindestens einmal ganz verbunden mit etwas Schönem. Mache ein Spiel und eine Dankbarkeitsübung daraus. Und: Plane es ein und erschaffe es!

Viel Spaß!

P. S.: Besonders wichtig ist es, abends gut in den Schlaf zu gehen und morgens, gut in den Tag zu starten!

Waren deine persönlichen Favoriten für mehr Regeneration und Selbstregulation im Alltag hier dabei? Und wenn nicht – was sind deine wichtigsten Zutaten für Wohlbefinden als feinfühliger Mensch in einem vollen Alltag? Teile gerne – denn, um das Musikbeispiel von oben aufzugreifen – „Am meisten Freude macht Musik gemeinsam“! 🙂

Dez. 31, 2024

Mein Jahresrückblick 2024: Holy sh*t & hygge

Wenn Dein Leben auf den Kopf gestellt wird …
…könnte es sich um eine Einladung zum Perspektivwechsel handeln!

Das Jahr 2024 wird mir unvergesslich bleiben. Es begann mit einem ziemlichen Knaller (nicht der guten Art) und mein Leben wurde auf den Kopf gestellt. Aber genau daraus wurde dann ein wunderbar bereicherndes und gutes Jahr: Ich stürzte mich in ein Lernabenteuer nach dem nächsten und erfand mich dabei quasi neu. Herzlich willkommen zu diesem Jahresrückblick 2024 auf meine persönliche kleine Heldinnenreise! Einige Inspirationen für Deine eigene sind sicher auch dabei!

Meine Low- und Highlights 2024

Das fängt ja gut an!

Ich saß gerade im Weihnachtsurlaub mit meinen Lieben in der Schweiz und „erholte“ mich mit einer deftigen Nebenhöhlenentzündung von der noch deftigeren Lungenentzündung, die mich zuvor 4 Wochen flachgelegt hatte, als die Email kam. Schwerer Fehler, überhaupt Geschäftsemails im Urlaub zu lesen, sagst Du? Stimmt! Aber ich war es so gewohnt und auch dieses Jahr bildete keine Ausnahme: Wegen irgendeines „Notfalls“, der vor Weihnachten noch ungeklärt geschwelt hatte und nicht bis zum 7. Januar warten konnte, fühlte ich mich verpflichtet, auch am 2. Januar in meine Geschäftsemails zu schauen.

Sonnenuntergang in verschneiter Landschaft in den Bergen
Lichtblicke gab es in 2024 viele. Die Email vom 2.1.24 war aber keiner…

Und da war diese Email mit Betreff „Einladung zum Personalgespräch“. Mein Körper schaffte es spontan, auch in meinem angeschlagenen Zustand heftiges Herzrasen zu produzieren. Ich las, wie durch einen Schleier, etwas von „beruflicher Zukunft“, „Herausforderungen“ und „Neugestaltung“. Unterzeichnet war das Ganze von unserer HR-Anprechpartnerin und dem Geschäftsführer. Es war ziemlich klar, dass das kein Beförderungsgespräch war. Denn meine Firma war am Umstrukturieren…

Eine Woche später fand der anberaumte Termin statt. Erwartungsgemäß erfuhr ich, inzwischen schon gefasster, dass meine Abteilung von der ersten Welle der Umstrukturierung betroffen war. Es ist klar, dass so ein Gespräch keinem der Beteiligten leicht fällt. Die HR-Ansprechpartnerin und der Geschäftsführer waren auch unter den schwierigen Umständen professionell und wertschätzend. Weh tat es trotzdem. Ich mochte meinen Job. Es ging um ein interessantes Gesundheitsthema, die Firma war renommiert und ein guter Arbeitgeber und ich hatte tolle Kolleginnen und Kollegen. Und ich hatte mir die letzten 5,5 Jahre den A…llerwertesten aufgerissen, da wir … gefühlt schon seit langem immer gerade in irgendeiner kritischen Situation steckten. … Und: weil ich nunmal so bin.

Denn auch nach 19 Jahren Achtsamkeitsmeditation bin ich sehr affin dafür, mich voll in etwas reinzuhängen, sehr verantwortlich zu fühlen und weit über meine Grenzen hinauszugehen (unsere Muster sind uns meist seeehr treu, auch wenn wir schon viel erkannt und daran gearbeitet haben). Die Lungenentzündung war in gewisser Weise die Quittung dafür gewesen – und ein Warnschuss. Das war mir sehr bewusst.

Ich hatte sogar überlegt, von mir aus eine Veränderung im Job vorzunehmen, weil mir klar war, dass ich eine brauchte. Ich hatte die Jahre zuvor mit meiner Mutter zusammen meinen demenzkranken Papa gepflegt. Er war im Sommer 2023 gestorben. Neben der Pflege arbeitete ich Vollzeit in einem wie gesagt nicht ganz unstressigen Job – Gesundheitsbranche hin oder her! Nach dem Tod meines Vaters spürte ich ein großes Loch in mir. Die Trauer forderte Raum und Ruhe – aber ich bekam sie nicht (bzw. nahm sie mir nicht).

Portrait vor einer Leinwand mit Elefanten-Skizze im Hintergrund
„Da kommt Großes auf Dich zu.“, hatte meine Intuition Ende 2023 gesagt. Dass es nicht nur ein Elefant wie auf dem Bild wird, sondern eine kleine Mammutherde, hat sie dabei nicht erwähnt…

In besagtem Weihnachtsurlaub hatte ich also vor jener Mail wie immer meine Jahresreflektion gemacht und auch einen intuitiven Vorausblick auf das neue Jahr. Und ein Teil in mir forderte klar und deutlich eine berufliche Veränderung ein, um meiner Gesundheit, meiner Trauer und meinen vernachlässigten Träumen – meiner Musik und meinem Nebenberuf, dem Unterrichten von Yoga- und Achtsamkeitskursen – endlich Raum zu geben. Doch meine innere Stimme hatte gesagt: „Warte bis Januar mit der Veränderung!“. Und – BANG! – da war sie nun: von außen!

Natürlich haderte ich zuerst damit. Es war, wie gesagt, ein spannender Job und ein Thema, das ich mochte. Aber bald regten sich in mir all die verschobenen Projekte und Träume der letzten Jahre!

A change – would do you good.
(Sheryl Crow)

Heilpraktiker-Prüfung Psychotherapie – die letzte Chance tut sich auf

Während ich mit meinem Noch-Arbeitgeber, der Arbeitsagentur und sonstigen Behörden die Modalitäten meines betriebsbedingten Jobendes klärte, meldete sich unvermittelt eine Erinnerung: Ich hatte vor etlichen Monaten eine wichtige Prüfung verschoben. Zum dritten Mal. Dem „letzten Mal“, wie mir das Gesundheitsamt mitteilt hatte. Ich könne im Herbst 2024 meine Prüfung zur Heilpraktikerin Psychotherapie ablegen – oder es bleibenlassen. Nochmal verschieben ging nicht.

Wie Du Dir denken kannst, hat das eine etwas längere Vorgeschichte und nun muss ich kurz über das Jahr 2023 hinaus ausholen: Ich hatte Anfang 2020 begonnen, auf die Heilpraktikerprüfung Psychotherapie zu lernen – aber recht bald gemerkt, dass das Projekt HPP-Prüfung mitten in einer Pandemie, mit einem Mehr-als-Vollzeitjob im Dauernotfall-Modus und einer Familie, in der die Pflegebedürftigkeit meines Vaters immer stärker wurde, nicht schnell durchzuziehen war. Also hatte ich die Prüfung immer wieder verschoben. (Die Geschichte, wie ich überhaupt dazu kam, mir diese überaus anspruchsvolle Prüfung als Ziel vorzunehmen, findest Du hier).

„Dieser Onlinekurs“ – das nächste süße kleine Mammutprojekt

Und, wo ich schon dabei war, die Veränderung zu umarmen, meldete sich das feine, leise, wohlbekannte Stimmchen in mir, ich könne jetzt doch auch endlich „diesen Onlinekurs“ machen. In „diesem Onlinekurs“ ging es darum zu lernen, wie man Onlinekurse erstellt. Und er startete Ende Januar.

Ich hatte schon seit Jahren damit geliebäugelt, aber in ungewohnt realistischer Einschätzung meiner zeitlichen Kapazitäten die Finger davon gelassen. Aber nun war der Weg frei!

Ich stürzte mich ins neue Abenteuer! Ich wollte künftig nicht nur wieder mehr Yoga und Achtsamkeit unterrichten, sondern das auch gleich online tun. Denn durch meinen Umzug von Bruchsal nach Bühl in 2021, um bei der Pflege meines Vaters helfen zu können, hatte ich alle Kunden und Kontakte verloren – und auch meinen Kursraum.

Und so begann direkt nach meinem letzten Arbeitstag im alten Job mein erster, kostenloser Pilotkurs zum Thema „innere Stimme„. Darin brachte ich all das Wissen, das ich in den letzten Jahrzehnten (!) zu den Themen Stressbewältigung, innere Führung durch Intuition, Achtsamkeit, Selbstregulation, Hochsensibilität und Kreativität gesammelt habe, zusammen.

Ich wünschte, ich hätte dieses Wissen und diese Skills schon vor 10-20 Jahren gehabt. Das hätte mir so manche Sinn-, Orientierungs- und Gesundheitskrise erspart! Und jetzt hoffe ich, dass mein Online-Angebot rund um Energiemanagement und gesunde Selbstführung für feinfühlige MacherInnen meinen TeilnehmerInnen hilft, ihren Weg in ihre wahre Power und Potenzialentfaltung zu finden!

Screenshot eines Videos von einem Onlinekurs
Ich hoffe, dass mein erster Onlinekurs zum Thema Intuition meinen TeilnehmerInnen so viel Spaß gemacht hat wie mir!
Das Feedback war jedenfalls sehr positiv und bestärkte mich, dass dieser neue Weg Potenzial hat.
Es gibt dabei aber auch noch sehr viel zu lernen…

Steile Lernkurven – und ernüchternde Realitätschecks

Was darf man nicht alles lernen auf neuen Wegen! Auf Social Media posten, Videos filmen und editieren, Technikkram ohne Ende … und die wenig überraschende Erkenntnis, dass es mittlerweile so viele Menschen gibt, die ihre Botschaft und ihr Angebot in die große weite Onlinewelt tragen, dass es nicht leicht ist, Gehör zu finden. Insbesondere, wenn man sich nicht Effekt-heischend, sondern mit Tiefgang mit etwas auseinandersetzt.

Ich glaube daran, dass das geht. Ich habe aber deutlich gemerkt, dass es länger dauert, als manche Onlinecoaches versprechen. „Von null auf sechsstellig in einem Jahr“ – das mag es geben, es ist aber sicher nicht der Normalfall. Wichtiger ist es, eine solide Basis aufzubauen mit einem Angebot, das wirklich den Nerv der Menschen trifft. Und das auf ehrliche und konkrete Weise einen Schmerz stillt oder ein Problem löst oder jemandem hilft, einem wichtigen und relevanten Ziel näherzukommen …

Was mich irritiert hat in diesem Jahr, ist die Beobachtung, dass viele Coaches sich darauf spezialisieren, andere Menschen zu überzeugen, auch Coach zu werden. Dagegen ist per se natürlich nichts einzuwenden – wenn es eine sinnvolle und fundierte Ausbildung mit Zukunftsaussicht im jeweiligen Bereich ist. Teils scheint es mir aber eine Blase zu sein – oder eine Art Goldrausch.

Es ist jedenfalls keineswegs so, dass die Leute mir gleich die Bude eingerannt haben – sinn- und wertvolle Angebote hin oder her! Sicher hat sich auch der Markt stark geändert in den letzten Jahren – es gibt mehr Anbieter und darunter sind leider auch einige schwarze Schafe. Die Menschen sind vorsichtiger geworden, was ich gut verstehe. Außerdem ist die wirtschaftliche Lage nicht gerade blendend – viele Menschen außer mir haben in diesem Jahr ihren Job verloren oder bangen darum.

Und natürlich habe ich nur zarte erste Online-Schritte gemacht – auf kleinem Niveau. Denn ich habe – auch in diesem Jahr – den Großteil meiner Zeit mit anderem verbracht – etwa mit der Suche nach einem neuen Haupt-Job (das ändert sich in 2025 – siehe unten). Und sicher darf ich noch viel mehr darüber lernen, wie ich mein Kurs- und Mentoring-Angebot am besten aufbaue, präsentiere und teile…

Wenn Du schnell gehen willst, geh allein. Wenn Du weit gehen willst, mit anderen

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich in diesem Jahr so viel lernen durfte. Und vor allem: Dass ich in meinen Lernkursen wunderbare Menschen kennengelernt habe, die den Weg mit mir gehen. Dass wir uns gegenseitig inspirieren und unterstützen. Ein besonderer Dank an dieser Stelle an meine zwei Mentorinnen, von denen ich in diesem Jahr viel lernen durfte, und die beide großartige Communities haben: Sigrun und Catherine Watkin.

Eine Bühne, auf der 9 erfolgreiche Onlineunternehmerinnen sitzen
Auf dieser Bühne sitzen 9 sehr erfolgreiche Online-Unternehmerinnen. Klar, Geld allein bedeutet nix. Aber diese Frauen bringen wertvolle Themen in die Welt – und neue Vorbilder! Let´s go, Ladies!

Vor allem Catherine Watkin hat mich mit ihrer feinen, authentischen und zugleich powervollen Art inspiriert und ich teile gerne auch hier, dass ich Teil ihrer Online-Community „Business from the Heart“ bin. Und es gibt viele weitere großartige Frauen, die mit Mut und Leidenschaft ihr Ding machen und ihr Wissen online teilen. Darunter etwa auch Judith Peters, die den „Jahresrück-Blog“ initiiert hat und mich und viele andere in die Kunst des Bloggens einweist.

Ich liebe diese Communities – von überwiegend Frauen – die mit großer Leidenschaft ihre Vision verfolgen, etwas Neues und Wertvolles in die Welt zu bringen, und es über das Onlinemedium mit Menschen weltweit zu teilen. Das zeigt Mut. Und Durchhaltevermögen. Und Kameradschaft. Ladies, we will change the world!

Zur Entspannung in die Hauptstadt des Hygge

„Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst.“, schrieb der berühmte Märchenautor Hans Christian Andersen. Und er musste es ja wissen. Und so reisten meine Mum und ich Anfang Juni in seine Heimat, das schöne Kopenhagen, um die lang vermisste dänische Lebenskunst einmal wieder zu erleben.

Die Reise war das Geburtstagsgeschenk zu ihrem 75. (der zwar erst im September war, aber wir wollten meinen Resturlaub, die langen Nächte und wärmeren Temperaturen nutzen). Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter, der Unterkunft und überhaupt allem – aber Glück ist in Dänemark ja quasi inbegriffen. Kopenhagen ist die wahrscheinlich entspannendste Hauptstadt der Welt. Selbst im Fahrrad- und Auto-Gewusel bleiben alle freundlich, gelassen und geduldig. Und die Kunst des Hygge ist überall spürbar. In der liebevollen Gestaltung der Wohnungen, von Alltagsgegenständen, von öffentlichen Plätzen und des Essens.

Kopenhagen-Impressionen
Kopenhagen-Impressionen: Nyhavn-Häuserzeile
Kopenhagen-Impressionen: Tivoli
Life is full of ups & downs. Wohl wahr! Besonders im Tivoli…
Kopenhagen-Impressionen: Seejungfrau und HC Andersen-Statuen
Natürlich besuchten wir auch die kleine Seejungfrau – das Märchen dazu ist das wahrscheinlich traurigste von Hans Christian Andersen. Beim Anblick der Holden wurde mir wieder einmal klar: Man darf einfach nicht seine eigene, wahre Stimme opfern! Die Statue von Hans Christian Andersen gegenüber des Tivoli stimmte mich jedenfalls fröhlicher!

Wir hatten nach Kopenhagen noch ein paar Tage Nordseeinsel gebucht, für den Fall, dass die Großstadtreise uns auslaugt – aber tatsächlich kamen wir schon gut erholt und dank des leckeren Käsekuchens bei Bertels Salon und des leckeren Afternoon Tea bei Perch`s Tehandel mit ca. 2 Kilo mehr auf den Rippen an. Und ich mit der wahnwitzigen Idee, in der Zeit auf Sylt mal eben ein kleines Buch zum Thema Energiemanagement zu schreiben.

Und in der Zeit zwischen dem roten, dem grünen und dem weißen Kliff entstand so mein eBook „Energiemanagement im Job für Hochsensible“ – das die Basis meines Kompakt-Kurses „5-Tage-Energiebooster“ ist.

Ob ich von der guten Luft so beflügelt war?

Sommerwolken am Meer
Zauberhaftes Wäldchen
Sonnenuntergang am Meer

Der Jobmarkt 2024: Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen

Der Juli markierte den Start meiner Arbeitslosigkeit. Und ziemlich schnell merkte ich: Alles ist anders als beim letzten Mal, als ich einen neuen Job suchte. Ich habe knapp 20 Jahre Erfahrung im Bereich Unternehmenskommunikation und im Laufe meiner Karriere einige hochkarätige Projekte und Themen kommunikativ begleitet. Ich betrachte mich mit Stolz als „Communications Specialist“. Der Arbeitsmarkt hat leider in Krisenzeiten weniger Interesse an Kommunikation – auch wenn es dann gerade besonders wichtig wäre. Vielleicht liegt es auch schon an KI als Arbeitsplatzkiller? Wobei ich voller Überzeugung und nach intensiver Auseinandersetzung damit sagen kann, dass keine KI gute PressereferentInnen ersetzen kann.

Ich fand jedenfalls nur relativ wenige Stellen, die von Aufgabengebiet und Standort her in Frage kamen. Die Rückmeldungen der Arbeitgeber waren teils „schleppend“ (von einigen habe ich auch nach 6 Monaten noch keine Rückmeldung). Ich hatte im letzten halben Jahr 4 Gespräche, die alle sehr angenehm und positiv waren. Aber es wurde leider trotzdem nichts daraus. Und in den letzten Monaten merkt man dem Arbeitsmarkt noch mehr an, dass die Krisenstimmung dort angekommen ist…

Heilpraktiker Psychotherapie: Mein langer Weg findet seinen Abschluss

Während ich fleissig Bewerbungen schrieb und Absagen kassierte, rückte im Herbst die Prüfung zur Heilpraktikerin Psychotherapie näher. Ich hatte noch eine Therapiefortbildung in Lösungsorientierter Kurzzeittherapie (SFBT: „Solution-focused brief therapy“ nach Steve de Shazer und Insoo Kim Berg) begonnen und jonglierte nun also 4 ziemlich große Bälle:

  1. Meine Achtsamkeits- /“Energiemanagement“-Kurse online zu bringen
  2. die Jobsuche voranzutreiben
  3. besagte SFBT-Fortbildung
  4. die Heilpraktiker-Prüfungsvorbereitung

Wenn ich ehrlich bin, hätte jedes dieser Themen für sich gereicht, um das Jahr nicht langweilig werden zu lassen. Aber inmitten all des Stresses, den ich durchaus hatte, spürte ich: Das ist Eu-Stress! Die Art von Herausforderung, die mich wachsen lässt und die mir Spaß macht, weil ich spüre, dass ich Neues und Wichtiges lerne!

Die Prüfung für Heilpraktiker Psychotherapie gilt als eine der schwersten außeruniversitären, mit sehr hoher Durchfallquote. Ich hatte jedenfalls großen Respekt davor – und natürlich ist mir auch wichtig, die Inhalte in Hinblick auf künftige KlientInnen und Klienten sicher zu beherrschen. Ich bin sehr dankbar und stolz, sowohl die schriftliche als auch die mündliche Überprüfung erfolgreich bestanden zu haben.

Glücksklee
Nein, abergläubisch bin ich nicht. Aber dass meine Mutter, während am 27.11.24 meine mündliche Prüfung zur Heilpraktikerin Psychotherapie in Karlsruhe im Gesundheitsamt lief, draußen ein vierblättriges Kleeblatt fand, freute mich. Und noch mehr, dass ich bestanden habe! 🙂

Und damit stehen mir nun auch zusätzliche berufliche Möglichkeiten offen! Und wie es das Leben so an sich hat: Nur eine Woche nach dem Bestehen der mündlichen Prüfung erfuhr ich, dass ich die Möglichkeit habe, einen Gründungszuschuss der Arbeitsagentur für den Start einer Praxis zu beantragen. Die Deadline ist allerdings schon sehr bald und so sitze ich nun schon wieder intensiv über Büchern: Dieses Mal geht es ums Gründen und die Erstellung eines Businessplans!

Es wird also auch in den nächsten Monaten nicht langweilig werden…

Portrait Cornelia
„When nothing is certain, everything is possible“ – diese fundierte T-Shirt-Weisheit wäre ein gutes Motto für 2024 gewesen.
Ich schätze mal, für 2025 passt sie auch noch!

Mein 2024-Fazit

Worauf bin ich 2024 stolz?

Ehrlich gesagt: Auf vieles! Etwa …

  • die Prüfung zur Heilpraktikerin Psychotherapie bestanden zu haben! 
  • meinen Mut, Anfang des Jahres die Veränderung umarmt zu haben („was könnte am Jobverlust eine Chance sein?!“)
  • mein Think BIG: Ich habe mich getraut, online in die Sichtbarkeit zu geben und habe viel in mich selbst und meine Zukunft investiert (was mir angesichts des Jobverlusts nicht leicht fiel!)
  • meine Beharrlichkeit & meinen Fleiß: Ich habe soooo viel Neues gelernt und durchgezogen – etwa über Social Media, Onlinekurse, Videoediting, die Jobsuche in 2024, Wissen über Psychotherapie und lösungsfokussierte Kurzzeittherapie /SFBT – und vieles mehr!
  • stolz bin ich dabei auch auf mein „altes Ich“, das die Samen für all das gelegt hat – durch Ausrichtung auf persönliches Wachstum & aufs Positive! 💫

Was habe ich 2024 über mich selbst gelernt?

  • ich bekomme auch sehr große Ziele „gewuppt“ – auch mehrere: ich liebe Herausforderungen – und ich liebe Lernen!
  • freies Arbeiten liegt mir und macht sehr viel Spaß: ich liebe es, eigeninitiativ neue Dinge in die Welt zu bringen!
  • Social Media kann auch kreativ sein und Spaß machen!
  • ich neige noch immer dazu, mir zu viel Stress mit manchem zu machen. Aber ich gehe definitiv ganz anders damit und mit mir selbst um!
  • meine Intuition ist meine beste „Coachin“
Portrait Cornelia
Es sollte in die Jobbeschreibung für angehende SolopreneurInnen aufgenommen werden, dass sie in der Lage sein müssen, am langen Arm (Selfie-Stick) ein wackelfreies, scharfes und gutes Bild von sich zu machen. Und zu wissen, wo genau am eigenen Handy eigentlich die Kamera ist… 😉

Das habe ich 2024 zum ersten Mal gemacht

  • auf Instagram gepostet
  • einen Videokurs aufgenommen und editiert
  • mit einer Lerngruppe auf meine Heilpraktiker Psychotherapie-Prüfung gelernt (warum nur nicht früher?!)
  • mit dem Zug nach Kopenhagen gefahren (dank Bahn eine längere Reise als geplant) – und dort (neben vielen anderen Dingen) jeden Tag exzellenten Käsekuchen gegessen 😉
  • eine „Workation“ gemacht – nein, gleich zwei (beide Male auf Sylt)
  • ein eBook (zum Thema Energiemanagement) geschrieben
  • richtig viel in mich und Weiterbildung investiert!
  • Knödel mit Maronen als Weihnachtsessen gekocht
  • das Thema Gründen und Vollzeit-Solopreneurship als Option für 2025 ins Auge gefasst (das Gründungscoaching startet am 2.1.25!)

Welche wichtigen Lektionen hat mir 2024 mitgegeben?

  • Think BIG
  • Trust yourself
  • Health first
  • Meine Werte sind meine Leitsterne
  • Better done than perfect
  • There is no perfect timing
  • Community rocks!
Seerosen
Evergreen-Lektion: No mud – no lotus! Gilt auch für erfahrene Yoga-Praktizierende!

Wofür bin ich 2024 besonders dankbar?

  • Für meine innere Führung mit Intuition, Ambition & klarem Ruf – und für meine Gesundheit!
  • Für meine Familie und Freunde & deren Rat & Tat und Offenheit
  • Für mein altes Ich, das vor langer Zeit begann, den Weg zur Heilpraktikerin Psychotherapie einzuschlagen und trotz aller Herausforderungen und Umwege dranblieb

Das lasse ich im Jahr 2024 zurück und nehme es nicht mit in 2025!

  • Alles-oder-nichts-Denken
  • unklare Prios und Grenzen
  • meine „Angst“ vor Sichtbarkeit
Portrait vor Leuchtturm
Was kommt 2025? Ich nehme lieber den Leuchtturm statt die Kristallkugel!
Meine innere Stimme überrascht mich aber immer wieder, was sie alles ansagt…

Mein Ausblick auf 2025

Da lugt es also nun schon ums Eck, das neue Jahr 2025. Wobei – das ist ein seltsames Bild. Die Zukunft kommt uns nicht entgegen, auch wenn die Zeit gefühlt rast. Wir sind es, die ihr entgegengehen. Und ankommen können wir immer nur im jeweiligen Moment. Dort liegt der Schlüssel zu allem, was folgt.

Was also soll folgen auf dieses Jahr 2024? Es war für mich, trotz – und vielleicht gerade DANK – des Veränderungs-Knalls am Jahresanfang, ein unglaublich intensives, bereicherndes und erfüllendes Jahr. Ein Anteil von mir, der großes Kino mag, bestellt gerade neues Popcorn und fragt: „Ob es wohl wieder so intensiv und spannend wird?“ Ein anderer, die Ambitionierte, ist schon ganz nervös: „Wie willst Du das noch toppen? Aber irgendeine Steigerung muss es geben, sonst wird es langweilig!“ „Warte mal – ein bisschen mehr Urlaub und Freizeit wären aber schon gut“, sagt der Hygge-Teil. Noch ein anderer, die Sorgentante, sagt kummervoll: „So positiv kann es ja nicht weitergehen. Und überhaupt: Ob das mit der Selbständigkeit in einer Wirtschaftskrise was wird…?“

Es gibt in mir viele „innere Stimmen“ – nicht nur die meiner Intuition… Vielleicht kennst Du das ja auch. Ich habe zum Glück gelernt, mich immer wieder in diesen einen und konstruktiven Kanal „einzutunen“ – und auch die anderen Anteile mit ihren Anliegen zu wertschätzen.

Offenheit für die Weisheit anderer schadet auch nicht:

Dass die Lage nicht optimal zum Gründen ist, hätten Sie die letzten 10-15 Jahre auch gesagt. Warum also nicht jetzt starten?
(mein Steuerberater)

Die Zukunft – ungewiss sie ist.
(Meister Yoda)

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
(griechischer Dichter Simonides von Keos)

Vieles haben wir nicht in der Hand. Einen Teil der Zukunft können wir gestalten. Meiner Erfahrung nach ist es sinnvoll, sich ehrlich zu fragen, was man braucht und was man sich wünscht und was man gestalten will. Und dann zu checken, was jetzt als nächstes „dran“ ist. Und dann mit Intention und langem Atem loszugehen.

Ich mache auch das mithilfe meiner Intuition – intuitives Planen, quasi. Und Entscheiden. Übrigens nicht nur zum Jahreswechsel, sondern auch unterjährig. Im Grunde täglich, bei kleinen wie großen Fragen.

Das Rezept lautet:

  1. Entspannen bzw. Nervensystem regulieren, bis man sich sicher und ruhig in sich fühlt
  2. Aufmerksamkeit nach innen lenken – etwa einige Zeit den Atem beobachten oder in einer Art Mini-Bodyscan den inneren Raum spüren
  3. die Intuition kontaktieren – etwa indem man das innere Ja und Nein kalibriert
  4. Tiefer gehen und dann einige Szenarien durchspielen und dabei innere Bilder, Stimme oder Gefühle aufsteigen lassen
  5. reflektieren, verarbeiten und sichtbar machen – etwa durch Journaling, Sketch-Notes, Vision-Board

Ich schreibe meine Ideen fürs kommende Jahr gerne auf große Karten und lege sie dann in meinem Wohnzimmer aus. Dann schaue ich sie mir an, verschiebe sie oder nehme welche wieder heraus, bis sich das Gesamtbild „stimmig“ anfühlt.

Das war mein „intuitiver Plan“ für meine letzte Musikproduktion mit meinen selbst geschriebenen Songs. Bis zum Punkt „Aufnahmen vollenden“ hat es gut geklappt… (Warum es dann hing, erfährst Du unten).

Dieses Jahr finde ich diesen Prozess schwieriger als die Jahre zuvor. Ich weiß aus jahrelanger Erfahrung, wie man ein Jahr in einem äußerst anspruchsvollen und stressigen Job im Bereich Corporate Communications visioniert und plant – und dann noch das eine oder andere Passion-Projekt dazu. Doch das Terrain, das ich jetzt wahrscheinlich bald betrete – die Vollzeit-Selbständigkeit – ist für mich noch sehr neu. Ich habe wenig innere Referenzpunkte.

Heldeninnenreisen haben es so an sich, dass man sie schlecht planen kann.
(Meine Intuition)

Umso wichtiger ist es für mich, meine Werte als Leitsterne zu haben und meine Achtsamkeits-Praxis zur Erdung und Lenkung meiner Energie nach innen!

Dennoch gibt es einige Themen, Projekte und Ziele, die ich schon jetzt klar sehen und benennen kann…

Welche Themen mir in 2025 wichtig sind

  • Rhythmus und Struktur: Nach dem Jahr des Aufbruchs in 2024 geht es 2025 nun um Strukturierung, Ordnung und gute Routinen. Und auch um Aufräumen und Entrümpeln!
  • Mut und Sichtbarkeit: Ob Du es glaubst oder nicht – ich bin introvertiert. Ich brauche Mut und Überwindung, um mich vor eine Kamera zu stellen und etwas zu erzählen. Im nächsten Jahr will ich üben, mich in das „Unbequeme hineinzulehnen“. Also, raus aus der Komfortzone (Schreiben) und öfters rein in die Wachstumszone – das Sprechen vor der Kamera. Oder auf der Bühne. (Letzteres ist auch ein Hinweis meiner Intuition, dass das dran ist. Ich bin gespannt!)
  • Kunst und Musik: Das kam 2024 (trotz einiger Highlights) insgesamt zu kurz. Vor allem will ich in 2025 wieder selbst mehr kreativ werden, vielleicht im Chor oder Orchester. Und auf jeden Fall mit meiner eigenen Musik – siehe unten! Aber auch Tanz und Malen wollen wieder mehr Raum…
  • Verantwortung: Im kommenden Jahr werde ich nicht nur eine weitere therapeutische Ausbildung sowie Supervision und Fortbildungen machen, sondern auch mein Erste-Hilfe-Wissen auffrischen.
  • Fokus auf wertebasierte Communities: Wir leben in herausfordenden Zeiten. Gemeinschaft ist umso wichtiger, ebenso wie lebenslanges Lernen. Wie wunderbar, wenn gemeinsame Werte, wohlwollender und unterstützender Austausch und Authentizität gelebt werden können! Anfang des Jahres sah ich in einer Visionsübung, wie ich Ende des Jahres 2024 mit einer kleinen Gruppe befreundeter Onlineunternehmerinnen auf das Jahr 2024 wertschätzend und dankbar zurückblicke. Und genau dieser Kreis hat sich gestern geschlossen: Ich traf mich online mit einer kleinen Gruppe von Female Entrepreneurs, die ich in einem Kursprogramm kennengelernt habe, und wir schauten gemeinsam auf das Jahr 2024 zurück und luden ein gutes Jahr 2025 ein…

Auf diese Abenteuer freue ich mich in 2025

  • Mein erstes offline Yoga-Retreat seit der Pandemie: noch ist nichts gebucht – ich hätte aber Lust, entweder mit Dr. Ronald Steiner, bei dem ich auch meine Yogalehrer-Ausbildung gemacht habe, zu üben. Oder im September nach Kreta zu fliegen, für 10 Tage Yoga und Kirtan-Singen mit Petros Haffenrichter und Freunden. Und /oder ein eigenes Retreat organisieren – für, von und mit sensiblen Unternehmerinnen. Mir schwebt eine Summer School mit Yoga, Meditation, Kreativität und tollen Mastermind-Sessions in einem schönen Retreat-Center vor. (Wenn Dich das anspricht, schreib mir gerne eine Mail!)
  • Meine dritte Workation: Ich bin in 2024 auf den Geschmack gekommen! Wer weiß – vielleicht wird es wieder Sylt? 🙂
  • Eine Reise nach UK: Dort war ich schon Ewigkeiten nicht mehr. Genauer gesagt: Seit 2012. Geht gar nicht! Ich habe dort studiert und bin so anglophil, dass ich auf Englisch Tagebuch und alle meine Songs schreibe und oft auch träume… Ein guter Anlass ist das halbjährliche Treffen der „Business from the Heart“- Community von Catherine Watkin.

Meine Mammut-Projekte für 2025

Beruf(ung): Die richtigen nächsten Schritte finden und gehen

Die große Frage ist aktuell, ob ich wirklich als Heilpraktikerin Psychotherapie in Vollzeit gründe – mit allem Zipp und Zapp wie einem Praxisraum, Abrechnungssoftware, usw. Natürlich freue ich mich darauf, und der Bedarf ist auch riesig. Nur hätte ich mir gerne ein wenig mehr Zeit zum Praxisaufbau gelassen. Und außerdem möchte ich ja auch mein Online-Angebot als Coachin weiter entwickeln und ausbauen! Nun, am 2.1.25 startet mein Gründungscoaching und bis Ende Januar darf ich entscheiden, ob ich diesen Weg so gehe – und dann gilt es, schnell alle Formalien der Gründung und des Gründungszuschusses über die Bühne zu bringen. Und dann das halbe Jahr Gründungszuschuss gut zu nutzen, um das Ganze erfolgreich ans Laufen zu bringen!

Natürlich ist noch viel zu klären und zu durchdenken und zu rechnen. Doch im Moment scheint alles darauf hinauszulaufen – und zwar mit Highspeed. Ich habe mich in diesem Jahr stark entwickelt und verändert – im Grunde (ungeplant rasant) beruflich neu erfunden! Und es passt für mich innerlich – trotz des großen Respekts, den ich vor dem Gründen habe! Denn ich möchte …

  • weitere fundierte und bereichernde Onlineangebote für sensible MacherInnen entwickeln, damit immer mehr feinfühlige Menschen in ihre wahre Kraft kommen.
  • diesen Blog weiter mit Leben füllen und schreibend andere Menschen inspirieren – und vielleicht auch noch einen YouTube-Kanal starten.
  • Und, ganz neu: Menschen auch bei tiefergehenden Themen und Problemen als Heilpraktikerin Psychotherapie begleiten – ganz klassisch offline und persönlich und hier vor Ort.

Musik: Mein 2. Album veröffentlichen

Meine Musik ist eine der Passionen, die in den letzten Jahren viel zu kurz kam! Ich habe 2018 begonnen, mein 2. Album mit selbst geschriebenen Songs aufzunehmen. Die Aufnahmen wurden Anfang 2022 vollendet – eigentlich. Ich wollte sie auf CD veröffentlichen – eigentlich. Ich nahm mehrere Anläufe, scheiterte aber am Albumtitel, am Grafikdesign, an Mangel an Netzwerk, und anderem. Und fand inmitten all der Turbulenzen, die seither privat und beruflich auftraten, nicht die Kraft und nötige Muße, es stimmig fortzuführen. Es sollte eine CD und mindestens ein Konzert zum Launch geben.

Der Witz dabei: Eigentlich habe ich vor Jahren nur deshalb angefangen, mich so intensiv mit dem Thema Onlinebusiness zu beschäftigen, weil ich nach der Veröffentlichung meiner ersten CD in 2015 Wege suchte, meine Musik hinaus in die Welt zu bringen.

Doch nun liegt auch meine 2. Albumproduktion seit Jahren nur auf meiner Festplatte bzw. meiner Musikwebsite, ohne dass ich dazu kam, etwas damit zu machen. 2025 markiert das 7. Jahr seit Beginn meines zweiten Musik-Projekts und es wird Zeit, dass meine Musik wieder lebendig wird und erklingt!

Mein Motto für 2025

Trust yourself!

Auch wenn ich noch nicht genau weiß, warum das wichtig ist… Meine Intuition hat das sehr klar kommuniziert! 😉


So kannst auch Du 2025 mit Deiner Intuition zusammenarbeiten

… und das Potenzial Deiner Feinfühligkeit nutzen und in die Welt bringen!

Was kannst Du von diesem Jahresrückblick für Dich mitnehmen? Wie kannst Du mehr Intuition in Deinen Alltag bringen – und warum solltest Du das überhaupt?

Aus meiner Sicht ist es eine absolute „Future Skill“ (Zukunftsfähigkeit), die Gabe Deiner Feinfühligkeit mit Deiner Leidenschaft zu verbinden – auch und gerade beruflich! Wenn Du gerne eine kreative, unternehmerische oder soziale Vision in die Welt bringen möchtest und Dein Potenzial ganz leben – sei es in einer Organisation oder als SolopreneurIn – gibt es meiner Erfahrung nach mehrere Schlüssel-Fähigkeiten, die Dir dabei den entscheidenden Energieboost verschaffen: Deine Intuition fürs Finden des nächsten stimmigen Schrittes auf Deiner HeldInnenreise, die Kultivierung von Achtsamkeit für Klarheit und Fokus und eine gewisse Kenntnis Deiner inneren „Schatzkarte“!

Ich nehme an, deshalb bist Du auch hier gelandet. („Neugier“, sagst Du? Nun, das ist einer der Wege, wie Deine Intuition mit Dir kommuniziert! 😉

Also, wie geht es konkret, Deine Intuition und anderen feinen Skills in 2025 gut zu nutzen?

Entweder, Du hast eh schon einen guten Draht. Dann geht es „nur“ darum, Dich im Alltag öfter daran zu erinnern, Deine innere Weisheit um Rat zu bitten. Inmitten des Trubels still zu werden und zu lauschen. Und dann Deiner Intuition zu vertrauen und zu folgen. Natürlich nicht blind – bei wichtigen Themen und Entscheidungen sollte man immer mehrfach hinspüren. Und selbstverständlich auch den Verstand als Berater nutzen. Tipp: Für regelmäßige Inspirationen melde Dich gerne für meinen Newsletter an!

Wenn Dein Zugang zu Deiner Intuition verschüttet ist oder Du gar nicht sicher bist, wie das gehen soll, dann kann ich Dir helfen, wieder in Kontakt mit ihr und Deinem wahren Selbst zu kommen.
Tipp: Infos zu den verschiedenen Wegen dahin findest Du hier.


Und damit wünsche ich Dir ein gutes und erfülltes Jahr 2025, das Dich Schritt für Schritt Deinen Herzens-Zielen und -Wünschen näher bringt!

Sternspritzer im Schnee
Dez. 15, 2024

Großer Schmerz – große Chance

Die Kraft für eine bessere Zukunft ist im gegenwärtigen Moment enthalten“ – sagt Eckart Tolle. Doch oft beginnt die Reise dahin damit, dass wir spüren, dass der bisherige Weg nicht mehr stimmt. Vielleicht ist es Dein Job, der Dich nicht mehr erfüllt. Oder das Gefühl, dass Du immer wieder an den gleichen Stolpersteinen hängenbleibst. Unter Deinem Potenzial bleibst. Das voll zu spüren und zuzugeben, ist sehr schmerzhaft – aber es birgt ein großes Veränderungspotenzial!

Die Heldenreise beginnt mit dem „MessAnger“

Vor rund 8 Jahren Jahren steckte ich inmitten eines Burnouts. Damals beschäftigte ich mich intensiv mit dem Gedanken der Heldenreise. Mich inspirierte – im Tal der Verzweiflung – die Grundidee, dass man aus solchen Krisen gestärkt herausgehen kann. Nur wie?! Bei meiner Suche nach Lösungen stieß ich auf ein spannendes Detail der Heldenreise, die immer mit dem Erscheinen des „Boten“ beginnt: Das Wort „MessAnger“ – Bote – setzt sich aus „mess“ (Chaos) und „anger“ (Wut) zusammen (…wenn man sich die kleine Rechtschreib-Freiheit nimmt, „Messenger“ auf „MessAnger“ umzudeuten 😉).

Jedenfalls ist es oft dieser innere Zustand von Unordnung und Frustration, der uns dazu ruft, innezuhalten und eine Entscheidung zu treffen: Gehen wir weiter wie bisher? Oder folgen wir dem Ruf, unseren eigenen Weg, unsere Heldenreise, zu beginnen?

Wichtig: Ich möchte mit dieser Geschichte Burnout nicht heroisieren! Ganz im Gegenteil: Ich wünsche mir, dass die Geschichte dich motiviert, einem solchen Verlauf entgegenzusteuern, indem du frühzeitig umdenkst. Ich habe durch viel Schmerz gelernt – und möchte für frühe Erkrankungs-Anzeichen sensibilisieren. Eine Heldinnenreise ist nicht weniger spannend und wertvoll, wenn es gelingt, ein solches Knock-Out zu vermeiden – es spricht vielmehr für Weisheit, Selbstliebe und Mut, einen neuen Weg zu beschreiten, bevor es soweit kommt.

Herzenswege sind nicht immer geradlinig …

Damals hörte ich also (endlich) diesen Ruf – und folgte ihm. Ich hatte zwar schon länger nebenberuflich Achtsamkeit und Yoga unterrichtet, doch hauptberuflich war ich auf noch auf dem alten Weg. Es war der Wendepunkt, als ich beschloss, dem Ruf zu folgen und insgesamt einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen.

Ich entschied mich damals, Heilpraktikerin für Psychotherapie zu werden. Es fühlte sich stimmig an und dem folgte ich, auch wenn der Weg dorthin alles andere als einfach war. Es waren eine Menge Mut, Geduld, Lernen, Beharrlichkeit sowie Umwege und Pausen notwendig.

Ich arbeitete mich aus dem Burnout heraus und in einen neuen Vollzeitjob ein, dann kam die Pandemie, mein Vater wurde schwer krank und ich zog in meine alte Heimat zurück, um bei meiner Familie zu sein. Kurzum: Ich verschob die Prüfung mehrfach, um nicht erneut im Burnout zu landen. 

… wichtig ist, wer wir „unterwegs“ werden!

Trotz aller Herausforderungen verlor ich mein Ziel nie aus den Augen – und Ende November 2024 war es endlich so weit: Ich konnte meine Prüfung als „Heilpraktikerin für Psychotherapie“ ablegen und darf künftig Menschen auf ihrem Weg zurück zur psychischen Gesundheit und Resilienz begleiten.

Wichtig: Das werde ich im Rahmen von persönlichen Einzelgesprächen an meinem Wohnort tun – die Arbeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie ist also ein anderes Thema und ein anderes Setting als meine Online-Tätigkeit als Coach und Mentorin für ambitionierte und feinfühlige Menschen im beruflichen Kontext.

Welche Geschichte Deiner Heldenreise willst Du schreiben?

Ich teile die Geschichte hier und heute mit Dir, um Dich zu inspirieren, Deine eigenen großen Träume der beruflichen Weiterentwicklung und Veränderung anzugehen – insbesondere, wenn der „MessAnger“ immer wieder auftaucht! Es lohnt sich, anzufangen und dranzubleiben – auch wenn der Weg lang und steinig ist!

Wenn Du also im Job immer wieder das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt – dass Unzufriedenheit oder innere Konflikte Dich begleiten, dass Du stets unter Deinem Potenzial bleibst oder dauererschöpft bist – könnte das der Ruf Deines „MessAngers“ sein. Vielleicht stehst Du an der Schwelle, Deinen eigenen Weg (neu) zu wählen!

Denke daran: Es ist Dein Weg. Es ist Dein Tempo. Und so unangenehm er manchmal ist: Der „MessAnger“ – das Chaos und die Wut – ist nicht Dein Feind. Er ist Dein Wegweiser… Er taucht auf, um Dich zu erinnern, dass es Zeit ist, los- oder weiterzugehen.

Dez. 1, 2024

Eine „Wunderfrage“

Ich liebe Fragen! Sie sind einer der schnellsten Wege nach innen – sowohl bei uns selbst als auch bei anderen. Genauso wichtig wie das Fragen ist dabei natürlich das Lauschen.
Heute möchte ich eine meiner Lieblingsfragen in diesem Raum vorstellen. Du brauchst nur etwas Neugier auf Dich selbst und die Bereitschaft, Deine spontane innere Antwort wahrzunehmen.

Was brauche ich jetzt?

Diese simple Frage ist für mich eine der wirklich „magischen“ Fragen!

Gerade wenn wir irgendwie festhängen oder völlig neben uns stehen oder einfach ein diffuses Gefühl der Orientierungslosigkeit empfinden, ist es oft die erste innere Antwort auf diese Frage, die uns wieder in Kontakt mit uns selbst und damit in den Fluss bringt. 

Doch oft fällt es uns schwer, zuzugeben, dass wir überhaupt Bedürfnisse haben – geschweige denn, sie zu erfüllen! Besonders wenn wir für andere Menschen oder bestimmte Ergebnisse verantwortlich sind (oder uns fühlen).

Manchmal scheint es gar unmöglich, unsere Bedürfnisse – etwa nach Ruhe und Erholung – zu erfüllen. Nicht selten hoffen wir insgeheim aber auch darauf, dass uns jemand „sieht“ und für uns sorgt – oder zumindest die Erlaubnis gibt, uns um uns selbst zu kümmern. Dazu kommt: Für feinfühlige Menschen sind die Bedürfnisse von anderen oft so viel besser spürbar als die eigenen… 

Umso wichtiger ist es, hin und wieder innezuhalten und uns einfach diese wunderbar schlichte Frage zu stellen:

Was brauchst Du gerade? 

Es kann etwas Kleines sein wie „ein Glas Wasser“, „5 Minuten Pause“, „eine Dusche und ein Essen“ oder „1-2 Nackenentspannungsübungen“. Wenn es irgendwie geht, erfülle Dir dieses Bedürfnis. Nimm es genauso ernst wie ein Bedürfnis eines anderen! 

Vielleicht steigt aus Deinem Inneren auch Größeres auf: „Ein neuer Job“, „ein Sabbatical“ oder ähnliches und Du hast erstmal keine Ahnung, ob und wie das erfüllbar sein kann. Verzweifle daran nicht, sondern freue Dich, dass es sich gezeigt hat.

Schreib oder mal es auf, platziere es am besten auch als Thema sichtbar in Deiner Wohnung. Und dann lausche immer wieder in Dich hinein, was Du heute und genau jetzt brauchst, um dem – und Dir selbst! – näher zu kommen.

Viel Freude beim Ausprobieren! 

Übrigens: Die Frage wirkt natürlich auch in Beziehungen magisch… 

Nov. 15, 2024

Die Geschenke Deiner Feinfühligkeit

Viele von uns kennen die Herausforderungen der Feinfühligkeit im Job – sei es Reizüberflutung, ein Gefühl des Nicht-wirklich-Passens oder die Schwierigkeit, klare Grenzen zu setzen. Doch heute lass uns mal auf die Stärken schauen, die hochsensible Menschen haben und diese wertschätzen! Denn „Ja“ zu sagen zur Feinfühligkeit ist der erste Schritt, um sie wirklich als Werkzeug und Instrument für unsere Herzensthemen nutzen zu können! 

Typische Stärken feinfühliger Menschen

1. Empathie: Hochsensible Menschen besitzen eine tiefe Empathie, die es ihnen ermöglicht, Teamkollegen, Kunden oder Klienten emotional genau dort abzuholen, wo sie stehen. Diese Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse zu erkennen, ist unschätzbar wertvoll – und in jedem Beruf nützlich!

2. Vernetztes Denken: Feinfühlige nehmen mehr und intensiver wahr – und denken vernetzt. Das macht sie zu kreativen Problemlösern, die oft ungewöhnliche und innovative Lösungsansätze auch für komplexe Herausforderungen finden. Sie haben ein Auge für Details und Zusammenhänge, die anderen entgehen, und tragen so oft dazu bei, Projekte und Prozesse auf ein neues Level zu bringen.

3. Intuition: Hochsensible Menschen verfügen oft über einen ausgeprägten „7. Sinn“, der ihnen hilft, Situationen schnell zu erfassen und zu navigieren. Diese „innere Führung“ ist eine wundervolle Ressource, die hilft, den richtigen Zeitpunkt für Entscheidungen zu erkennen und einen individuell stimmigen Weg zu finden.

4. Werte-Radar: Feinfühlige haben ein tiefes Gespür für Integrität und Authentizität und bringen diese Werteorientierung in den Arbeitsalltag ein. Das kann das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit sehr positiv beeinflussen! Ihre tief verankerten Werte lassen sie auch mit viel Herz, Verantwortungsgefühl und Hingabe arbeiten.

Es gibt viele weitere Stärken, die oft mit Feinfühligkeit einhergehen: Etwa eine starke kreative und künstlerische Seite, Sprach- und Kommunikationsbegabung, vielseitige Interessen und eine große Gestaltungs- und Visionskraft!

Ich hoffe, Du erkennst Dich in einigen dieser Stärken wieder und erfreust Dich daran. Denn manchmal schauen wir ja nur auf die Schattenseiten und übersehen glatt unsere Ressourcen oder Potenziale. Dabei tragen Hochsensible so viel in sich, was für sie und andere zu einem erfüllten Berufsleben beitragen kann! 

Eine Anregung, falls Du gerne Tagebuch schreibst: Schreib mal in Deinen eigenen Worten auf, was die Geschenke Deiner Feinfühligkeit für Dich selbst und andere sind! Und dann feiere sie! 🌟

Okt. 17, 2024

Herausforderungen im Job als feinfühliger Mensch

Du bist völlig einzigartig – kein anderer Mensch hat die gleichen Erfahrungen und Perspektive auf die Welt wie Du! Zugleich gibt es gewisse Herausforderungen im Arbeitsleben, die Du als feinfühliger Mensch wahrscheinlich mit vielen anderen gemeinsam hast:

Reizüberflutung 
Feinfühlige nehmen mehr Sinneseindrücke auf beziehungsweise filtern sie im Gehirn weniger stark aus. Das führt oft zur Reizüberflutung. Ob durch Geräusche, Gerüche oder visuelle Ablenkungen – viele hochsensible Menschen kämpfen damit im Arbeitsleben sehr: Großraumbüros, Meetings oder die Kantine lassen sich kaum vermeiden. Und dann noch den ganzen Tag vor dem Bildschirm! Von flackernden Lampen mal ganz zu schweigen… Die vielen Eindrücke müssen verarbeitet werden, was allerdings in unserer schnell getakteten Arbeitswelt schwer ist. Die Folge: Viele Feinfühlige haben Konzentrationsprobleme und sind nach der Arbeit oft „fix und alle“: Es fehlt ihnen jegliche Energie, sich dann noch aufzuraffen und für einen gesunden Ausgleich durch Entspannung, Sport, soziale Aktivitäten oder Kreatives zu sorgen. Auf Dauer kann die Reizüberflutung in tiefe Erschöpfungszustände führen.

Viel Empathie und wenig Gefühl für eigene Grenzen
Feinfühligkeit äußert sich oft auch in einer feinen Schwingungsfähigkeit mit den Emotionen, Stimmungen und Erwartungen anderer. Oft sind die Gefühle anderer sogar klarer zu spüren als die eigenen! Zumindest beeinflussen sie die Innenwelt von Hochsensiblen oft stark. Denn sich innerlich abzugrenzen fällt vielen schwer – ebenso wie auch das explizite, äußerliche Abgrenzen durch ein klares „Nein“. So landen allzu viele Aufgaben, Bedürfnisse und Sorgen bei empathischen und zugleich verantwortungsbereiten Menschen. Viele Hochsensible sind so auf Hilfsbereitschaft und Mitgefühl gepolt, dass sie eigene Bedürfnisse gewohnheitsmäßig übergehen und ihre Selbstfürsorge vernachlässigen. Auch eigene Ziele und Wünsche kommen dabei zu kurz, was dann nicht selten zum „Fleissiges Bienchen“-Dasein im Job führt – statt zur verdienten Wertschätzung.

„Feeling lost“-Syndrom
Hochsensible haben durch ihre auf Offenheit eingestellten Sinneskanäle oft auch sehr viele Ideen und Interessen. Im Meer der Möglichkeiten lernen die meisten von uns aber nicht zu schwimmen, zumal viele Jobs auch nicht auf Vielfalt ausgelegt sind. Und so haben Hochsensible oft Schwierigkeiten, ihre vielen Talente und Ideen sinnvoll ein- oder voranzubringen. Die Ideenvielfalt führt nicht selten auch zur internen Reizüberflutung. Und dann kommt es – gerne auch in Kombination mit hohen Ansprüchen an die eigene Arbeit und einem Hang zu Perfektionismus – zum Verlust von Fokus, unproduktivem Multitasking oder Prokrastination… Der innere Kritiker schürt dann erhebliche Selbstzweifel und das führt zu weiterem Stress und Druck von innen und mündet oft in Selbstmisstrauen und Desorientierung.

Fehlender Sinn & Erfüllung
Ein genaues Gefühl für Stimmigkeit oder Unstimmigkeit haben viele Feinfühlige auch in Hinblick auf Werte. Wenn etwas nicht kongruent oder authentisch ist, empfinden sie das intensiv und als großen inneren Konflikt. Viele haben auch eine tiefe Sehnsucht, ihre Potenziale wirksam einzubringen und tragen eine soziale oder kreative Vision in sich. Doch vor lauter Hamsterrad und Fokus auf andere oder die Arbeit kommt die Erfüllung dieser Herzenswünsche meist zu kurz. Viele Hochsensible sind daher tief frustriert, fühlen sich irgendwie vom Leben abgeschnitten und haben das Gefühl, dass es ihrem Leben an Tiefe, Wirksamkeit und Sinn mangelt. Oft übersehen sie dabei, welchen wertvollen Beitrag ihre empathische und feinfühlige Ader doch leistet und fühlen sich unverstanden, einsam und wirkungslos…

Hast Du Dich in einem oder mehreren dieser Themen erkannt?
Falls ja: Das hilft zwar noch nicht aus der Patsche, ist aber immerhin schon eine hilfreiche innere Standortbestimmung. Und es kann gut tun zu wissen: „Ich bin nicht allein mit meinen Erfahrungen.“

Mehr zur Lösungsseite beim nächsten Mal…

Okt. 17, 2024

Herausforderungen im Job als feinfühliger Mensch

Du bist völlig einzigartig – kein anderer Mensch hat die gleichen Erfahrungen und Perspektive auf die Welt wie Du! Zugleich gibt es gewisse Herausforderungen im Arbeitsleben, die Du als feinfühliger Mensch wahrscheinlich mit vielen anderen gemeinsam hast:

Reizüberflutung 
Feinfühlige nehmen mehr Sinneseindrücke auf beziehungsweise filtern sie im Gehirn weniger stark aus. Das führt oft zur Reizüberflutung. Ob durch Geräusche, Gerüche oder visuelle Ablenkungen – viele hochsensible Menschen kämpfen damit im Arbeitsleben sehr: Großraumbüros, Meetings oder die Kantine lassen sich kaum vermeiden. Und dann noch den ganzen Tag vor dem Bildschirm! Von flackernden Lampen mal ganz zu schweigen… Die vielen Eindrücke müssen verarbeitet werden, was allerdings in unserer schnell getakteten Arbeitswelt schwer ist. Die Folge: Viele Feinfühlige haben Konzentrationsprobleme und sind nach der Arbeit oft „fix und alle“: Es fehlt ihnen jegliche Energie, sich dann noch aufzuraffen und für einen gesunden Ausgleich durch Entspannung, Sport, soziale Aktivitäten oder Kreatives zu sorgen. Auf Dauer kann die Reizüberflutung in tiefe Erschöpfungszustände führen.

Viel Empathie und wenig Gefühl für eigene Grenzen
Feinfühligkeit äußert sich oft auch in einer feinen Schwingungsfähigkeit mit den Emotionen, Stimmungen und Erwartungen anderer. Oft sind die Gefühle anderer sogar klarer zu spüren als die eigenen! Zumindest beeinflussen sie die Innenwelt von Hochsensiblen oft stark. Denn sich innerlich abzugrenzen fällt vielen schwer – ebenso wie auch das explizite, äußerliche Abgrenzen durch ein klares „Nein“. So landen allzu viele Aufgaben, Bedürfnisse und Sorgen bei empathischen und zugleich verantwortungsbereiten Menschen. Viele Hochsensible sind so auf Hilfsbereitschaft und Mitgefühl gepolt, dass sie eigene Bedürfnisse gewohnheitsmäßig übergehen und ihre Selbstfürsorge vernachlässigen. Auch eigene Ziele und Wünsche kommen dabei zu kurz, was dann nicht selten zum „Fleissiges Bienchen“-Dasein im Job führt – statt zur verdienten Wertschätzung.

„Feeling lost“-Syndrom
Hochsensible haben durch ihre auf Offenheit eingestellten Sinneskanäle oft auch sehr viele Ideen und Interessen. Im Meer der Möglichkeiten lernen die meisten von uns aber nicht zu schwimmen, zumal viele Jobs auch nicht auf Vielfalt ausgelegt sind. Und so haben Hochsensible oft Schwierigkeiten, ihre vielen Talente und Ideen sinnvoll ein- oder voranzubringen. Die Ideenvielfalt führt nicht selten auch zur internen Reizüberflutung. Und dann kommt es – gerne auch in Kombination mit hohen Ansprüchen an die eigene Arbeit und einem Hang zu Perfektionismus – zum Verlust von Fokus, unproduktivem Multitasking oder Prokrastination… Der innere Kritiker schürt dann erhebliche Selbstzweifel und das führt zu weiterem Stress und Druck von innen und mündet oft in Selbstmisstrauen und Desorientierung.

Fehlender Sinn & Erfüllung
Ein genaues Gefühl für Stimmigkeit oder Unstimmigkeit haben viele Feinfühlige auch in Hinblick auf Werte. Wenn etwas nicht kongruent oder authentisch ist, empfinden sie das intensiv und als großen inneren Konflikt. Viele haben auch eine tiefe Sehnsucht, ihre Potenziale wirksam einzubringen und tragen eine soziale oder kreative Vision in sich. Doch vor lauter Hamsterrad und Fokus auf andere oder die Arbeit kommt die Erfüllung dieser Herzenswünsche meist zu kurz. Viele Hochsensible sind daher tief frustriert, fühlen sich irgendwie vom Leben abgeschnitten und haben das Gefühl, dass es ihrem Leben an Tiefe, Wirksamkeit und Sinn mangelt. Oft übersehen sie dabei, welchen wertvollen Beitrag ihre empathische und feinfühlige Ader doch leistet und fühlen sich unverstanden, einsam und wirkungslos…

Hast Du Dich in einem oder mehreren dieser Themen erkannt?
Falls ja: Das hilft zwar noch nicht aus der Patsche, ist aber immerhin schon eine hilfreiche innere Standortbestimmung. Und es kann gut tun zu wissen: „Ich bin nicht allein mit meinen Erfahrungen.“

Mehr zur Lösungsseite beim nächsten Mal…