Selbstführung

5 Dinge, die ich meinem jüngeren Ich zu Beruf und Berufung sagen würde Mai 18, 2025

Beruf & Berufung – 5 Dinge, die ich meinem jüngeren Ich mitgeben würde

Wenn ich heute an mein jüngeres Ich denke – die junge Frau, die mit so viel Idealismus, Engagement und Erwartungen in den Beruf gestartet ist – mit großen Träumen und noch größerer Unsicherheit (gut versteckt in Perfektionismus) – dann würde ich ihr sooo gerne ein paar Herzensweisheiten in Hinblick auf Beruf und Berufung mitgeben. Dinge, die ich heute weiß. Dinge, die mir damals Mut gemacht hätten oder mich vor schmerzhaften Fehlern und Enttäuschungen, ja handfesten Krisen, bewahrt hätten.

Wobei: Hätte ich damals darauf gehört? Niemals! Würde ich es wieder so machen? Unbedingt!

Trotzdem ist es sehr spannend, im Rückblick den eigenen Lernweg zu betrachten und voller Wohlwollen auf mein jüngeres Ich zu schauen – mit der Erfahrung, Gelassenheit und inneren Stärke, die ich heute habe. Und die auch schon damals in meinem jüngeren Ich steckte – nur wusste sie es nicht.

Ich teile hier einige sehr persönliche Learnings aus mehr als 20 Jahren Berufserfahrung als sehr ambitionierte und -engagierte, vielseitig interessierte und (allzu?) feinfühlige Frau im Berufsleben. Du erkennst dich wahrscheinlich in manchem wieder. Ein wenig provozieren und pieksen könnten einige meiner Gedanken dich auch. Anderes bringt dich vielleicht zum Schmunzeln.

Und Achtung: Dieser Beitrag könnte (und soll) dich inspirieren, selbst ein solches „Memo“ an dein jüngeres Ich zu schreiben. Wenn das der Fall ist, teile sehr gerne dein eigenes Fazit und Link zu deinem Blog – hier als Kommentar in meinem Aufruf zur dieser Blogparade! Ich bin sehr gespannt, dein #MemoAnMich zu lesen!

Hier kommt jedenfalls mein #MemoAnMich:

1. Berufswahl: Setze auf deine Passion, nicht auf Sicherheit

Ich hielt mich damals mit Anfang 20 für rebellisch. Aber heute weiß ich: Ich habe mich extrem und lange angepasst – an Erwartungen, an Sicherheit, an meine Angst vor dem Scheitern meines großen Traums und an das, was „funktioniert“. Und dabei teils ziemlich aus den Augen verloren, was mich wirklich lebendig macht!

Erst später habe ich verstanden: Du musst direkt für das gehen, was du willst!

Werde nicht Buchhalterin, wenn du Pilotin sein willst. Und umgekehrt…
Bei mir war die Verstrickung jedenfalls ein Lehramtstudium – und heimliche Tonstudio-Besuche.

Denn eigentlich wollte ich Popstar werden! Ich schrieb und komponierte Songs, seit ich 12 war. Die Musik war und ist meine Leidenschaft.

Aber mit Mama und Papa – beide Lehrer – wollte ich mich auch nicht anlegen. Also – „total rebellisch“ – studierte ich auf Lehramt! Gottseidank wenigstens Fächer, die ich liebte: deutsche und englische Literatur und Philosophie.

Meine Story: Meine Studienfächer (Deutsch, Englisch, Philosophie) haben zwar zu mir gepasst (ich wollte immerhin „auch“ Schriftstellerin werden!), aber innerlich wusste ich schon vor dem ersten Praxissemester: Ich bin nicht dafür gemacht, täglich im Klassenzimmer zu stehen und mit 30 Jugendlichen um ihre Aufmerksamkeit zu ringen.

Ich habe oft bereut, dass ich nicht schon damals gewechselt habe – und meiner Passion für die Musik mit voller Energie gefolgt bin. Die berühmten 10.000 Stunden, die man braucht, um richtig gut zu werden, bekommt man im Hobby-Modus nicht zusammen. Wobei ich im Rückblick auch sehe, dass vielleicht meine Intuition im Spiel war – denn das Showbusiness ist sicher ein weitaus unfreundlicherer und Hochsensible noch mehr überfordernder Arbeitsort als ein Klassenzimmer.

Am Ende meines Studiums mit einem Master of Philosophy in der Tasche kam ich nochmal an eine Weggabelung: Ich hatte inzwischen gemerkt, dass mich Psychologie fasziniert und hätte große Lust gehabt, noch ein Studium dazu draufzusetzen.

Auch dagegen habe ich mich aber entschieden – und es später noch mehr bereut als das mit der Musik. Denn die Arbeit mit Menschen und innerer Entwicklung ist meine Berufung. Doch ich wollte damals, mit 23, unabhängig sein und nicht länger auf Kosten meiner Eltern leben. Also begann ich mein Berufsleben, zuerst im Journalismus, später dann in Marketing und Unternehmenskommunikation.

Mein Ausweichen vor einer unangenehmen Situation führte mich also für viele Jahre teils immer weiter von mir selbst weg. Oder genauer gesagt: Mein Ruf meldete sich wiederholt vehement um mir meine Abweichungen in Form von gesundheitlichen Problemen oder schwierigen bzw. letztlich nicht ganz erfüllenden Arbeitssituationen zu spiegeln.

Wahrscheinlich gehört aber genau auch dieses Ausweichen und Merken, dass es nicht geht, zu jeder Heldenreise dazu. Und so kam es letztlich, dass ich Jahre, nachdem mein Traum vom Leben als Musikerin „gescheitert“ war, zwei eigene Alben aufgenommen habe. Ich verdiente dank meiner Berufswahl nämlich gut genug, um das – in moderatem Setting – auf eigene Faust zu tun. Mit kompletter kreativer Freiheit. Ohne Label, ohne Kompromisse.

Und die Erkenntnis, dass ich die Freiheit habe, meine eigene erste Investorin in meine Träume zu sein, war zugleich der Startschuss für meine Suche nach einem Weg, in dem ich meine andere Passion – die sinnorientierte Arbeit mit Menschen – leben kann. Es war der Moment, in dem ich aufhörte zu warten, „entdeckt“ zu werden: Von einem Label, einem Talent-Scout im Job-Kontext, einem Mentor. Es war der Moment, in dem ich ernsthaft erstmals in innere Selbstführung ging und begann, mich selbst als meine eigene „Chefin“ zu sehen.

Manchmal führt uns ein Umweg genau dorthin, wo wir hingehören. Mehr dazu unter 5.

Folge deinem Feuer, nicht der Vernunft
Geh 100 % für das, was dich lebendig macht – nicht für das, was sicher scheint oder anderen gefällt. Wenn du spürst, wofür du wirklich brennst, dann geh diesen Weg. Auch wenn er unsicher, unbequem oder wenig „vernünftig“ wirkt. Vertrau deiner Sehnsucht – sie zeigt dir den Weg.

Berufungs-Wunderfrage: Was würde ich, wenn ich sterbe, bereuen, nicht gewagt zu haben?
Meine Wunderfrage heute an großen Entscheidungs-Weggabelungen: „Was würde ich, wenn ich irgendwann sterbe, bereuen, nicht gewagt zu haben?“

2. Erfolg: Beziehungen sind wichtiger als Leistung

Ich war lange überzeugt: Wenn ich nur immer weit überdurchschnittlich leiste, werde ich bzw. mein Potenzial gesehen. Die Wahrheit war aber: Als fleissiges Bienchen machte ich einen guten Job, war im Grunde dort also unabkömmlich. Befördert wurden Kollegen, die Zeit in Selbstmarketing und Karriereentwicklung steckten. Dafür war ich mir lange zu fein. Schade eigentlich.

Meine Story: In allen meiner Jobs habe ich mich überdurchschnittlich reingehängt. In einem bin ich aber in einer schwierigen Phase in eine Art Arbeitssucht geraten. Mein Privatleben war so trostlos, dass ich mich lieber ganz in die Arbeit stürzte. Ich habe also immer mehr organisiert, getragen, vorausgedacht, und Verantwortung übernommen.

Die Firma war auch in einer Krise, insofern kam das gelegen – aber gedankt wurde es mir eigentlich nie. Ich war in einer typischen Frauen-Karriere-Falle. Wobei …. Irgendwann kam eine Kollegin ins Team, deren Hauptaktivität – nach meinem Eindruck – nicht die eigentliche Arbeit war, sondern sich strategisch überall zu vernetzen. Und sie hatte Erfolg! Während ich nur immer noch mehr Arbeit hatte. Zugegeben, ich war verärgert, fassungslos und neidisch. Doch irgendwann habe ich verstanden, was für eine wertvolle Lektion ich durch sie gerade lernte: Ich hatte immer geglaubt, dass starke Leistung immer für sich spricht und reicht. Tut sie aber nicht. Verbindungen sind wichtiger. (Im Idealfall geht natürlich beides Hand in Hand).

Was ich später übrigens auch verstanden habe: Mein extrem hoher Leistungsanspruch und mein Übermaß an Bereitschaft, Verantwortung zu tragen, wo andere dran waren, hat nicht nur mich selbst erschöpft, sondern auch meine KollegInnen unter Konkurrenz-Druck gesetzt.

Lesson learned. Wenn du „Arschengel“ identifiziert, stehen die Chancen gut, dass jemand anderes dich umgekehrt auch so sieht. 😉

Es sind die Beziehungen, die dich tragen. Verpasse nicht, sie aufzubauen und zu pflegen! Zum einen für die Verbindung und Sichtbarkeit, zum anderen aber auch, um Isolation und Ausgrenzung vorzubeugen. Leistung allein bringt dich nicht dorthin, wo du hin willst und kannst.

Ich habe es so erlebt, dass Leistung alleine selten zu Wertschätzung führt. Und, noch wichtiger: Wer nur funktioniert, wird vielleicht bewundert – ist aber nicht verbunden. Das kreiert kein Vertrauen und Rückhalt – sondern sogar Stress für andere.

Berufungs-Wunderfrage: Wie kann ich zu einem guten Ökosystem beitragen?
Meine Wunderfrage heute in Situationen, wo ich mich nach mehr Wertschätzung und Wirksamkeit sehne: „(Wie) kann ich hier zu einem lebendigen und vertrauensvoll vernetzten Ökosystem beitragen?“

Exkurs zum Thema „toxisches Arbeitsumfeld“

Es macht nur Sinn, Ökosysteme dort aufzubauen, wo keine Bagger am Werk sind, die alles wieder einreissen. Sobald Mobbing oder Bossing im Spiel ist oder die Geschäftspraktiken des Unternehmens an sich unmoralisch sind oder die Mitarbeiterrechte aus echter Rücksichtslosigkeit mit Füßen getreten werden, ist es Zeit zu gehen. Sofort. Am besten mit Jobwechsel und diskret. Zur Not aber auch mit Krankschreibung, Betriebsrat und juristischer Begleitung.

Ich höre es allzu oft in meinen Gesprächen mit Klientinnen und auch im Freundeskreis, dass Frauen über Monate oder gar Jahre mit sich, ihrer Wahrnehmung der Situation und ihrem Pflichtgefühl ringen – oft mit heftigen Folgen für ihre Gesundheit und ihr Selbstvertrauen!

Versuche nie als Einzelperson, ein System zu ändern oder gar zu retten.

Der Begriff „toxisch“ wird meines Erachtens derzeit inflationär benutzt

Nicht jede scharfe und vielleicht sogar ungerechte Kritik ist persönlich entwertend gemeint. Nicht jeder talentierte Selbstdarsteller ist Narzisst. Nicht jede Führungsunsicherheit ist absichtliches Ghosting.

Eine echte Toxizität zeichnet sich meines Erachtens fast immer durch eine gewisse Systematik und Vorsätzlichkeit, Systemstarre und Dialogunfähigkeit über längere Zeit hinweg aus. Eine hilfreiche Analogie zur Einordnung einer eigenen belastenden Situation können die neun „Eskalationsphasen“ nach Professor Friedrich Glasl bieten.

Allerdings gibt es in vielen Unternehmen oder Teams auch alle Arten von Zuständen, Rollen-Fehlbesetzungen und Dynamiken, die im Grunde nicht tragbar oder zumutbar sind. Auch ich habe das schon erlebt – und mit dem mir eigenen sturen Idealismus versucht zu verstehen, zu kommunizieren und zu verbessern. Der Preis? Meine Gesundheit.

Daher würde ich meinem jüngeren ich und allen anderen klar sagen: Toxische Systeme musst du so schnell wie möglich verlassen. Du kannst sie nicht ändern. Sie dich aber leider schon.

Was toxisch wirkt, ist aus meiner Sicht dabei neben der systemischen Sichtweise durchaus auch subjektiv und individuell zu bewerten: Und zwar durch die Wirkung, die es auf deine geistige und körperliche Gesundheit hat. Was für den einen eine sportlich-raue Herausforderung sein mag, zerstört den Selbstwert eines anderen.

Es geht also auch darum, sich selbst und seine aktuelle Gesamtsituation so gut zu kennen und zu respektieren, dass man erkennt, was schadet, bevor der Schaden bleibend wird.

Und das bringt mich zum nächsten Punkt:

3. Erfüllung: Wie du arbeitest ist wichtiger als das Was

Du kannst im richtigen Beruf krank werden – oder im falschen Beruf gesund bleiben. Entscheidend ist: Wie gehst du mit dir selbst darin um?
Ich habe über Jahre in Jobsettings gearbeitet, die ehrlich nicht „ideal“ waren. Aber ich habe gelernt, meine eigene Arbeitsweise zu gestalten – und meine eigenen Regeln zu entwickeln. Auch das war ein langer Lernweg, der aus einem heftigen Tiefpunkt entstand:

Meine Story: Ich hatte als Kind Asthma und verpasste in der ersten Klasse fast ein viertel Jahr Unterricht. Es wurmte mich, dass ich das Schlusslicht der Klasse war und ich entwickelte enormen Ehrgeiz, alles aufzuholen. Es funktionierte – mehr als gut. Bald gehörte ich zu den Klassenbesten. Ich hatte gelernt zu lernen. Und die Erfahrung gemacht: Wenn ich mich nur genug anstrenge, kann ich alles zum Erfolg bringen – gerade auch dann, wenn es fast unmöglich erscheint.

Dieses Erfolgsrezept funktionierte super. Bis es nicht mehr funktionierte. Denn irgendwann kam – schleichend, aber im Nachhinein betrachtet unvermeidlich – die logische „Quittung“ für jahrzehntelanges Funktionieren, Dauerüberlastung und emotionale Selbstverleugnung: Ein deftiges Burnout!

Nach meinem Burnout war mir klar: So wie bisher geht es nicht weiter. Ich habe in einem neuen Job angefangen, der inhaltlich wunderbar gepasst hat – aber die Anforderungen waren teils ungesund hoch. Ich bin aber trotzdem nicht wieder ins Burnout gerutscht. Denn ich hatte nicht nur äußerlich, sondern auch in mir etwas geändert: Nämlich meine Art zu arbeiten.

Ich habe mir meine eigenen Guidelines erstellt. Nicht, um gegen das System zu rebellieren, sondern um in ihm gesund zu bleiben. Ich wusste: Meine inneren Ansprüche sind sowieso strenger als die äußeren. Also kann und muss ich mir auch erlauben, Pausen zu machen. Mir Raum zu nehmen. Grenzen zu setzen – freundlich, aber klar.

Diese Entscheidung zur Selbstführung hat alles verändert. Natürlich nicht die Aufgaben und die Umstände – sondern „nur“ meinen Umgang mit mir selbst. Doch der ist entscheidend.

Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern Voraussetzung für nachhaltigen Impact

Gerade für hochsensible, kreative Menschen ist es essenziell, sich selbst zu fragen: Welche Bedingungen brauche ich, um gut zu arbeiten? Wie viel Reiz, wie viel Stille? Wie viel Freiheit, wie viel Struktur?

Berufung ohne Selbstfürsorge ist Selbstausbeutung. Die Art, wie du arbeitest, ist wichtiger als das, was du tust. „Berufung“ heißt auch: Arbeit lebendiger machen – durch dich selbst.

Und auch dein Einfluss und deine Wirksamkeit wächst, wenn du deine eigenen Regeln definierst und lebst. So fand ich – dank meiner Achtsamkeitspraxis, aber auch dank meines Burnouts – vom System der Erschöpfung zur gesunden Selbstführung.

Es ist ein Weg der subtilen Veränderung von innen, nicht der dramatischen äußeren Veränderungen (das habe ich auch versucht durch Jobwechsel, kam aber natürlich vom Regen in die Traufe): Es ist wichtig, die eigene Arbeitsweise zu hinterfragen, eigene Antreiber und dysfunktionale Muster zu untersuchen und zu verändern, sich im Setzen und Einfordern von gesunden Grenzen zu üben.

Und, aus meiner Sicht, die Masterskill: einen klugen Umgang mit der eigenen Energie zu lernen. Zuerst, aus einer Erschöpfung heraus, den Fokus darauf zu richten, was Energie raubt und was sie schenkt – auf Minutenbasis bei der Arbeit. Und dann zu erlernen, wie man die eigene Energie gezielt anhebt und steigert, indem man erkennt, dass man selbst keine Batterie, sondern ein Kraftwerk ist, wenn man seine Werte, Bedürfnisse und Ziele klar kennt und achtet.

Berufungs-Wunderfrage: Was BRAUCHE ich jetzt?
Meine Wunderfrage heute in solchen Situationen, wo ich vor lauter innerem und äußerem Druck wie gelähmt bin: „Was brauche ich JETZT? Wie kann ich es kreativer und leichter machen?“

4. Entscheidungen: Vertraue deiner Intuition – sie weiß mehr als dein Verstand

Ich hatte schon immer ein starkes Bauchgefühl, eine klare innere Stimme und lebendige innere Bilder. Das gehört bei vielen feinfühligen und hochsensiblen Menschen zu den Gaben, die diese Eigenschaft mit sich bringt. Aber darauf gehört habe ich früher oft nicht – und vor allem nicht, wenn es um Berufliches ging. Oft folgte ich eher einer Konvention, Erwartung, meinem Verstand oder Ehrgeiz … bis ich allzu oft auf die Nase gefallen war und schließlich lernte: Meine Intuition ist mein sicherstes Navigationssystem.

Manchmal sagt sie nur ein Wort. Oder schickt ein inneres Bild. Ein Gefühl. Oder ein inneres „Stopp“. Seit ich gelernt habe, ihr zu vertrauen, lasse ich sie in entscheidenden Momenten führen. Es ist ziemlich faszinierend, was da passieren kann – und, ganz ehrlich, evidenzbasiert erklären kann ich es auch meist nicht. Aber es funktioniert!

Meine Story: Es war mein Traumjob: Eine Stabstelle für Kommunikation bei einem sehr bekannten Coach, der eines meiner Lieblingsthemen auf höchstem Niveau unterrichtet. Ich hatte alle seine Bücher gelesen, schon vor Jahren. Mich sofort auf die Stelle beworben. Und war nach dem telefonischen Vorgespräch direkt zum Kennenlernen vor Ort eingeladen worden.

Es war ein wunderbares Gespräch – so wie man sich ein Vorstellungsgespräch nur wünschen kann. Warm, wertschätzend, direkt. Ich hatte das Gefühl, dass alles passt. Und die Arbeitgeberseite offenbar auch. Nur – als es um den neuen Arbeitsvertrag ging, stockte ich auf einmal innerlich. Es war im Äußeren alles gut – es gab keinen Haken. Sondern ganz im Gegenteil offene Türen. Meine Intuition liess mich dennoch stocken.

Ich konnte mein Zögern nicht verstehen. Als ich tiefer auf das Gefühl einging und in Dialog mit meiner innere Stimme trat, zeigten sich nur ein paar Punkte, die irgendwann hätten stören können: Etwa, dass ich damals schon im Hinterkopf hatte, igendwann selbst Coach und Heilpraktikerin und damit selbständig zu werden. Aber konkret stand das noch lange nicht an. Das innere Nein blieb und ich war komplett ratlos. Ich könnte viele Geschichten mit meiner Intuition teilen, die erklären, warum ich schließlich allein auf Basis dieses Gefühls schweren Herzens und verwirrt absagte. Rational verstand ich mich selbst nicht.

Ein Jahr später war dann aber klar, was daran gut gewesen war: Aufgrund der Pandemie veränderte das kleine Unternehmen seine gesamte Struktur und mein Traumjob, für den ich sogar weiter von meinem Partner weggezogen wäre, wäre Geschichte gewesen.

Das beste Navi – ist nur so smart wie derjenige, der es bedient

Auch berufliche Entscheidungen sind nie nur rational. Ein vorhandenes Navigationssystem wie die Intuition nicht zu nutzen, wäre allerdings unlogisch. Doch natürlich geht es um die Integration von Verstand und Intuition.

Frauen fühlen sich im Beruf oft mit dem direkten oder versteckten Vorwurf konfrontiert, sie seien „zu emotional“. Und ja, die Berufswelt ist auch heute noch eher männlich dominiert. Nicht nur wenn man Führungsrollen-Besetzungen betrachtet, sondern auch bis tief hinein in die meisten Arbeits- und Entscheidungspraktiken. Und so leben viele Frauen unbewusst dauernd „auf dem falschen Fuß“ – und versuchen, um sachlich und kompetent zu wirken, alles Emotionale und auch Intuitive auszublenden.

Eine bewusste Gegenbewegung finde ich wichtig, denn wir erscheinen schließlich als ganze Menschen bei der Arbeit. Sollten es zumindest. Denn unsere heutigen beruflichen Aufgaben sind zu komplex und anspruchsvoll, als dass wir nur als halber Mensch – rein rational – einen guten Job machen könnten. Und ja – das betrifft auch Unternehmer-, Freiberufler-, Künstler- und Wissenschaftler:innen!

Was ist allerdings auch oft sehe, ist dass übers Ziel hinausgeschossen wird mit der Emotionalität. Denn der Verweis auf Gefühle darf eine diskursive Auseinandersetzung mit konkreten Argumenten nicht abbügeln. Beides sollte sich vielmehr gegenseitig bereichern.

Es geht beim intuitionsbasierten Entscheiden nicht darum, Verantwortung und Ownership von sich wegzuverlagern oder die eigenen Entscheidung zu rechtfertigen. Doch oft ist es gut zu hinterfragen, wie viel vom eigenen Erkenntnisprozess kommuniziert werden muss.

Zu einer starken Intuition gehört also auch die Kultivierung eines gesunden Verständnisses von Macht und Kommunikation.

Intuition als Schlüssel zur Berufung

Die Intiuition ist wie ein Kompass: Auf sie in kleinen wie in großen Entscheidungen zu hören, wird meiner Erfahrung nach letztlich über die Zeit hinweg fast unausweichlich zur eigenen Berufung führen.

Doch an der Stelle auch eine kleine Warnung: Die Intuition ist keine Feelgood-Managerin. Sie will nicht, dass du es bequem und sicher hast. Sie verfolgt mit Leidenschaft das Ziel, dich zu Wachstum und zur inneren Ganzheit zu führen. Das bedeutet, dass sie dich auch immer wieder in Situationen führen wird, die sich vorher gut und mittendrin besch**en anfühlen.

Berufungs-Wunderfrage: Was will ich hier lernen?
Meine Wunderfrage heute in Situationen, wo ich merke, etwas ist nicht stimmig: „Was will ich hier lernen?“

5. Berufung ist kein Ziel, sondern ein Weg

Was habe ich im Laufe der Jahre über die Frage gegrübelt, was der perfekte Job, der ideale Arbeitgeber, meine wahre Berufung und mein Beitrag zur Welt sein könnte!

Heute weiß ich: Jede Etappe und jede Erfahrung war ein Puzzlestück. Mein früheres Studium, mein Job in der Kommunikation, die beflügelnden wie die schwierigen Phasen – sie haben mir Werkzeuge gegeben, die ich heute als Coach, Mentorin und Autorin täglich nutze.

Du musst nicht möglichst früh und perfekt wissen, „was du wirst“, was dich zu 100% ausmacht. Wichtiger ist, wie du dich selbst führst – um die zu werden, die du sein kannst und willst!

Meine Story: Ich habe lange gedacht, dass ich „meine Berufung“ finden müsste. Dieses eine Ding, das alles erfüllt und höchsten Sinn macht. Klingt überfordernd? War es auch. Ich begann mich nach und nach zu entspannen und einfach zu leben. Ich entdeckte Achtsamkeit und Yoga und meine Intuition als meine wichtigste Lehrerin. Mein Weg ist so betrachtet nicht geradlinig: Lehramt, Musik, Journalismus, Marketing und Kommunikation, Therapieausbildung und schließlich meine Selbständigkeit als Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie.

Doch von innen her betrachtet und aus dem Rückblick macht es unglaublich viel Sinn. Jede Station hat mir etwas gezeigt. Überall bekam ich wichtige Fähigkeiten, Erfahrungen und Werkzeuge an die Hand, die ich heute als Coach und Mentorin nutze.

Auch die schwierigen Phasen waren wichtig. Tatsächlich gerade die. Denn ich habe noch etwas gemerkt: Einer meiner höchsten Werte ist Entwicklung. Es ist eine spannende Reise – und sie geht immer weiter.

Berufung = sich selbst treu bleiben im Gehen

Geh deinen Weg – folge deinen Leitsternen – Werten und Idealen – in deinem Tempo. Hab einen langen Atem. Genieße den Weg. Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Und du weisst nie, welche Herausforderung oder Durststrecke später einmal genau den Unterschied macht und dir hilft. Tatsächlich steckt genau in den Herausforderungen meist das größte Geschenk und die Chance für persönliches Wachstum. Daher meide nie Dinge, bloß weil sie anstrengend erscheinen. Zugleich lass alles, was sich nach Kämpfen anfühlt, los.

Ja, und rückblickend macht fast alles Sinn. Ich dachte lange, ich hätte Chancen oder gar meine Berufung „verpasst“, weil ich zu spät bemerkt habe, was mich wirklich interessiert und weil ich aus Vernunftgründen andere Wege gegangen bin.

Doch das war kein Fehler. Das war mein Weg!

Wir dürfen wachsen und in unserem Tempo gehen.

Und unser Beruf muss auch immer zu unserem aktuellen restlichen Leben passen. Während der Pflegephase meines Vaters und meiner Kinderwunschzeit war nicht die richtige Zeit, beruflich durchzustarten (auch wenn ich damit immer wieder gehadert habe).

Dafür ist diese Zeit jetzt – und jetzt kann ich auch viel mehr bewegen, da ich freier bin als damals.

Berufung ist nicht ein Ziel – sondern eine Bewegung auf mich selbst zu. Und sie verlangte bis heute schon ein paar mutige Abbrüche und neue Starts. (Kleiner Texterwitz: Umbrüche sorgen für Klarheit! ;-))

Ja, der Weg darf lang und krumm und meiner sein. Ich bin gespannt, wie er weiter geht!

Berufungs-Wunderfrage: Was ist jetzt ein stimmiger nächster Schritt?
Meine Wunderfrage heute in Situationen, wo ich schmerzhaft spüre, dass ich längst nicht da bin, wo ich hin will – aber den Weg noch nicht erkenne: „Was ist jetzt ein stimmiger nächster Schritt?“

Schlussgedanken – mit den wohl wichtigsten Impulsen

Ganz ehrlich: Wenn ich meinem jüngeren Ich heute wirklich etwas mit auf den Weg geben könnte, würde ich vielleicht doch gar nicht zu viel sagen, sondern lieber einladen zur Offenheit. Offenheit, sich auf Erfahrungen voll einzulassen, sie auszukosten und zu durchleben im Guten wie im Schlechten.

Es geht im Leben ja nicht darum, Fehler und Schmerzhaftes zu vermeiden. Ganz im Gegenteil – damit reifen und lernen wir. Gerade das Unstimmige zeigt uns oft im klarsten, wo wir fehl am Platz sind. Wo es Zeit ist, weiterzugehen. Wirklich dankbar für das, was wir haben und sind, können wir eh nur sein, wenn wir auch die anderen Zustände kennen. Die Nicht-Erfüllung, das Verkorkste, die Sehnsucht.

Eines möchte ich ihr aber schon sagen, meinem jüngeren Ich, in meinem #MemoAnMich: „Hör auf dein Herz und deine Intuition. Gerade im Berufsleben. Lass dich nicht ein auf offensichtlich falsche Kompromisse. Such nicht die Sicherheit, die gibt es eh nicht. Und die einzige Anerkennung, die zählt, ist dein Selbstwert und -respekt.“

Beruf und Berufung sind nicht alles – das Leben will als Ganzes gelebt werden

Beruf und Berufung sind wichtig – sehr wichtig sogar. Schließlich bringen wir hier unsere Schaffenskraft ein und können so nicht nur unsere eigene Existenz sichern, sondern zum Wohl unserer Familie, Gemeinschaft, sogar der Welt beitragen. Und zugleich ist Arbeit nicht alles. Das Leben ist vielfältig und facettenreich. Der Sinn des Lebens ist zu leben – nicht nur Sinnvolles zu arbeiten.

Ein gelingendes Leben braucht einen ganzheitlichen Blick. Es geht um Sein, nicht um Haben oder Werden – auch und gerade für Selbst-Entwicklungs-Freaks wie mich.

Umgekehrt kann man vom Thema Arbeit auch viel Hilfreiches für andere Lebensbereiche lernen. Disziplin, Miteinander, Gelassenheit, Zielstrebigkeit, gemeinsames Lernen, Kommunikation und vieles mehr.

Ja ehrlich, ich glaube ich würde meinem jüngeren Ich wünschen, dass sie genauso ambitioniert, idealistisch und offen ist, wie sie war. Nur mehr respektvoll und radikal konsequent gegenüber ihren eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Herzenswünschen.

Ich würde ihr sagen: „Egal wie jung und unerfahren du bist: Kenne deinen Wert und gebe und erwarte Respekt. Beende toxische Verstrickungen so schnell wie möglich. Sei zu anderen nicht loyaler als zu dir selbst. Es ist dein Weg. Egal für oder mit wem du arbeitest. Du hast die volle Verantwortung. Gehe in gesunde Selbstführung. Jetzt, nicht später. Weder Berufung noch Erfolg sind Ziele, die man irgendwann erreicht. Sie sind Leben in Einklang mit dir selbst. Und das darf jeden Tag ein wenig mehr wachsen.“

Nutze die Erfahrung und die Begleitung von anderen

Ich würde ihr zudem auch sagen: „Hol dir Begleitung von berufs- und lebenserfahrenen Frauen. Suche dir eine Mentorin. Pflege von Anfang an bewusst Beziehungen zu Vertrauens-Kolleginnen. Investiere in deine persönliche Entwicklung und Selbstführungskompetenz. Sei hilfsbereit und engagiert – UND strategisch. Setze dir Ziele und nominiere dich selbst – statt zu hoffen, dass jemand dich als High Potential „entdeckt“ und fördert. Das ist für Frauen auch heute noch eher unwahrscheinlich.“

„Suche dir Arbeitsumgebungen, die so fair und wertschätzend sind, dass du als Frau nicht zwischen Karriere- und Kinderwunsch entscheiden musst. Gib dich nicht mit Wartepositionen und Entwicklungssackgassen ab, wenn du nicht unglücklich und unzufrieden sein willst. Nimm deine Entwicklung selbst in die Hand und vor allem: Folge nicht dem angstbasierten Wunsch nach Sicherheit, sondern wähle bewusst den Weg, der mehr Gestaltungsraum, Ausdruck und Wachstum bietet.“

Berufung und Beruf: I did it my way!

Ich habe viele Umwege gemacht und neben sehr erfüllenden Arbeitserfahrungen auch sehr schmerzhafte gemacht – aber genau diese Erfahrungen haben mir das Rüstzeug gegeben, heute andere auf ihrem Weg zu begleiten. Es geht gar nicht so sehr um den äußeren Weg – sondern um unsere innere Selbstführung. Um Authentizität, Lernen, Präsenz und Miteinander.

Ich glaube nicht an den perfekten Berufsweg. Und Berufung ist nicht der eine große Job unseres Lebens. Es ist die innere Bewegung, die uns lebendig macht und hält. Und die Transformation beginnt dort, wo wir auf diese leise weise Stimme hören. Wo wir uns dem zuzuwenden, was JETZT stimmig ist.

Wie siehst du das?

Was würdest du deinem jüngeren Ich in Hinblick auf Beruf und Berufung gerne als Rat mitgeben?
Wenn du Lust hast, schreibe gerne deine eigenen Reflexionen zu dem Thema nach dem Motto #MemoAnMich und teile sie in meinem Aufruf zu dieser Blogparade!
Ich freue mich natürlich auch sehr über Kommentare unter diesem Artikel!

Tourguide gesucht?
Vielleicht stehst du gerade an einem Punkt im Beruf, an du merkst: Es muss sich etwas ändern. Oder du spürst eine Sehnsucht, aber weißt noch nicht, wohin sie dich führen kann und soll.
Dann melde dich einfach bei mir. Ich begleite dich gerne dabei, deinen Weg zu finden. Du musst nicht alles sofort wissen oder hinschmeissen. Es geht darum, den nächsten stimmigen Schritt zu erkennen. Dein Weg entfaltet sich – in deinem Tempo, mit deiner inneren Führung. Und wenn du magst mit meiner Begleitung für mehr Leichtigkeit, Verbundenheit und inneren Raum.

Aufruf zur Blogparade 2025: 5 Dinge, die ich meinem jüngeren Ich mitgeben würde zu Beruf & Berufung Mai 11, 2025

Aufruf zur Blogparade: Beruf & Berufung – 5 Dinge, die ich meinem jüngeren Ich mitgeben würde

Später ist man immer schlauer. Auch wenn es um Beruf und Berufung geht!

Gerade wir Frauen neigen dazu, immer für andere da zu sein, Erwartungen zu erfüllen, uns anzupassen. Oder – wenn wir für unsere Leidenschaft gehen – es mit so viel Feuereifer, Selbstdisziplin und Opferbereitschaft zu tun, dass andere wichtige Bereiche auf der Strecke bleiben. Oft wollen wir auch die richtigen Ziele – aber zum ungünstigen Zeitpunkt. Und, leider noch immer ein Klassiker: Wir sehen allzu oft weniger talentierte Männer an uns vorbeiziehen. Weil die Männernetzwerke besser funktionieren, und, ganz ehrlich: Weil sie sich manchmal mehr selbst zutrauen und sich selbst ganz natürlich ins Zentrum ihres Lebens stellen. Ja, und auch weil sie bis heute nicht zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen, in dem Maße, wie es für Frauen noch immer üblich ist. 

Tja, nur was hätte uns vor Erschöpfung, innerer Leere oder Umwegen bewahren können?

Wir müssen unser Leben vorwärts leben, verstehen können wir es dann rückwärts, um den dänischen Philosophen Kierkegaard zu zitieren. Vielleicht würden wir auch alles ganz genau so nochmal machen.

Wobei: Was hätte unser jüngeres Ich (oder andere junge Frauen) als Rat gut gebrauchen können? Bevor wir ausbrennen (fürs Falsche), Möhren hinterherrennen, an uns zweifeln – oder das, was uns wirklich wichtig ist, gar nicht verfolgen. 

Diese Fragen beschäftigen mich – beruflich wie persönlich.

Und deshalb lade ich dich ein, bei meiner Blogparade zum Thema „Beruf & Berufung – 5 Dinge, die ich meinem jüngeren Ich mitgeben würde“ mitzumachen! Ich bin gespannt, deine Gedanken dazu zu erfahren!

Meinen eigenen Beitrag zum Thema findest du hier.

5 Dinge, die ich meinem jüngeren Ich zu Beruf und Berufung sagen würde
5 Dinge, die ich meinem jüngeren Ich zu Beruf und Berufung sagen würde

Was ist überhaupt eine Blogparade?

Alle, die Lust haben und einen Blog führen, können ebenfalls einen Blogartikel zum Thema
„Beruf & Berufung: 5 Dinge, die ich meinem jüngeren Ich mitgeben würde“ schreiben.

So wird daraus ein kleines Wissens- und Erfahrungsnetzwerk, das uns und weitere LeserInnen inspiriert.

So machst du mit

  • Verfasse einen Artikel zum Thema „5 Dinge, die ich meinem jüngeren Ich in Bezug auf Beruf und Berufung sagen würde“ auf deinem Blog. Achtung: Die Blogparaden-Aktion geht bis Sonntag, der 22. Juni 2025
  • Verlinke deinen Beitrag unter diesem Blogartikel in einem Kommentar mit einem kurzen Einleitungstext + Link 
  • Verwende auf Social Media gerne den Hashtag: #MemoAnMich

Inspirations-Fragen für deinen Beitrag

  • Was hätte dir früher geholfen, beruflich klarer oder gelassener zu sein?
  • Gab es Momente, in denen du dich selbst übergangen hast?
  • Welche Irrwege würdest du heute mit Liebe „umgehen“?
  • Was würdest du deinem früheren Ich raten – im Umgang mit Arbeit, Leistung und Perfektionismus?
  • Welche deiner Kraftquellen hättest du gerne früher besser gekannt und genutzt?
  • Wie hat sich dein Bild von Erfolg verändert?
  • Was hat dich (zurück) zu deiner inneren Wahrheit geführt?
  • Was wünschst du anderen Frauen, die heute in dieser Phase stehen?
  • Was würdest du „trotz allem“ wieder ganz genauso machen – und warum?

Ich bin gespannt auf deinen Beitrag – und darauf, gemeinsam mit dir eine wunderbare und kraftvolle Sammlung an Stimmen, Erfahrungen und Einsichten entstehen zu lassen!

Feb. 22, 2025

Was ist „Selbstwirksamkeit“ – und warum ist sie entscheidend für ein glückliches Leben?

Hast du dich schon mal mutig einer Herausforderung gestellt, die du für fast unschaffbar gehalten hast – und sie dann gemeistert? Oder trotz vieler Bedenken von dir selbst und anderen eine große Entscheidung getroffen, ohne zu wissen, WIE der Weg geht – einfach, weil dein Herz dich dahin zog? Oder etwas – trotz „Bammel“ – durchgezogen, indem du dir selbst Mut zugesprochen hast? Oder dir ein Herz gefasst und etwas Kritisches mit anderen geteilt, weil es dir wichtiger war, dass die Sache wirklich gut wird als dass alles „glatt“ läuft? Genau das ist Selbstwirksamkeit!

Sie beschreibt das tiefe innere Vertrauen, dass wir etwas bewirken können, dass unsere Entscheidungen und unser Handeln Einfluss haben – auf unser Leben, unsere Energie, unsere Zufriedenheit.

Selbstwirksamkeit ist kein Talent, das man hat oder nicht hat. Sie ist eine Fähigkeit und eine innere Haltung, die wir entwickeln und trainieren können! Einige Impulse dazu bekommst du im folgenden.

Warum ist Selbstwirksamkeit so wichtig?

Viele engagierte und feinfühlige Menschen haben den Wunsch, einen Unterschied zu machen – und fühlen sich doch oft ohnmächtig in der lauten, stressigen Welt.

Wenn wir uns ausgeliefert fühlen, resignieren und erstarren wir. Ein tiefgreifendes Gefühl von Hilflosigkeit gilt sogar als charakteristisches emotionales Muster bei Depressionen!

Wenn du hingegen an deine eigene prinzipielle Gestaltungskraft glaubst, wirst du dich zuversichtlicher fühlen und leichter ins Handeln kommen.

Nur: Wie geht das? Wir haben ja nur einen begrenzten Wirkungskreis. Und unsere Welt gibt derzeit viel Anlass, sich überwältigt von Sorgen und Zweifeln zu fühlen!

Selbstwirksamkeit benötigt also eine gewisse „Übung“ – und eine innere Haltung, die uns auch inmitten von Chaos und äußerer Unsicherheit die innere Sicherheit und Zuversicht gibt:
„Ich kann für mich sorgen. Ich kann Einfluss auf mein Erleben nehmen. Ich kann Herausforderungen meistern. Ich kann mein Leben gestalten.“

Selbstwirksamkeit ist also nicht nur zu recht ein wichtiger Pfeiler der Resilienz, sondern sogar eine Voraussetzung für ein glückliches und (sinn-)erfülltes Leben, in dem wir bewusst entscheiden, wohin unsere Energie fließt und wo wir überhaupt hin wollen.

Fünf Schlüssel zu mehr Selbstwirksamkeit

Wie kannst du deine Selbstwirksamkeit stärken? Hier sind vier Kernaspekte, die du in deinen Alltag integrieren kannst:

1. Selbstvertrauen: Deine Erfolge bewusst wahrnehmen

Häufig sind wir uns gar nicht bewusst, wie viele Herausforderungen wir bereits gemeistert haben. Unser Gehirn neigt dazu, sich eher an Misserfolge zu erinnern („negativity bias“). Doch du kannst das ändern!

💡 Lernimpuls: Schreibe dir jeden Abend eine Sache auf, die du an diesem Tag gut gemacht hast – egal wie klein. So trainierst du dein Gehirn darauf, den Blick für deine eigenen Stärken zu schärfen.

Tipp: Wenn Du weitere Inspirationen suchst, wie du Dein inneres Erleben auf Resilienz ausrichtest: Der Neuropsychologe Rick Hanson gibt in seinen Büchern wie „Das Gehirn eines Buddha“ wunderbare Anregungen!

2. Selbstfürsorge: Deine Energie schützen & regenerieren

Ohne Energie keine Selbstwirksamkeit! Denn wenn du dich ständig ausgelaugt fühlst, fehlt dir die Kraft, aktiv zu werden und dein Leben zu gestalten.

Deshalb ist bewusstes Energiemanagement entscheidend.

Nutze folgende Check-In-Fragen für mehr Selbstfürsorge:

✅ Was BRAUCHE ich gerade – emotional oder körperlich? (Bedürfnis erkennen)
✅ Was könnte mir JETZT gut tun? (Lösungsidee formulieren)
✅ Welche kleine Handlung kann ich SELBST jetzt für mich tun? (Daher heisst es „Selbstfürsorge“. Das bedeutet aber nicht, dass wir alles mit uns selbst ausmachen sollten. „Selbst aktiv werden“ kann auch heissen, eine gute Freundin anzurufen, weil du weisst, dass es dir gut tun wird, ihre Stimme zu hören!)

💡 Lernimpuls: Manchmal reicht es, einmal tief durchzuatmen oder bewusst eine Pause einzulegen. Das mag banal klingen – doch in diesen Momenten zeigst du dir selbst: „Ich sorge für mich.“ Und das stärkt dein Vertrauen in dich selbst und deine Fähigkeit, für dich gut zu sorgen.

3. Selbstmitgefühl: Hindernisse und eigene Fehler als Teil des Weges akzeptieren

Selbstwirksamkeit heißt nicht, dass immer alles klappt. Im Gegenteil! Wir brauchen oft einen langen Atem, um unsere Herzensziele zu erreichen. Entscheidend ist, nicht aufzugeben, wenn es schwierig wird und auch bei Rückschlägen oder gar Scheitern weiter an uns selbst zu glauben.

Erinnere dich:
🌱 Fehler sind keine Zeichen von Schwäche oder gar Versagen – sie sind wichtige Lernschritte.
🌱 Hindernisse und Rückschläge sind nicht das Ende – sondern Teil des Weges.
🌱 Du bist nicht allein – wir alle kämpfen mit Unsicherheiten. Von außen sieht man das nur meist nicht! 😉

💡 Lernimpuls: Sprich mit dir selbst so, wie du mit einer guten Freundin oder einem kleinen Kind, das durcheinander ist, sprechen würdest. Nicht voll ätzender Kritik – sondern wohlwollend und empathisch. Leg dabei gerne eine Hand auf dein Herz oder umarme dich selbst. Klingt komisch, tut aber gut!

4. Selbstwert: Deine eigenen Erfolgs- & Werte-Standards setzen

Unser Gefühl und Verständnis von „Erfolg“ kommt oft rein von außen: Wir erreichen etwas, was viele andere (angeblich) auch wollen. Und / oder wir erfahren durch Lob von anderen, dass wir etwas gut gemacht haben. Schade nur, dass wir damit doppelt abhängig von externen Faktoren und anderen Menschen sind, auf die wir oft nur begrenzten Einfluss haben. Klar, wir können uns anstrengen, um gängige Kriterien von Erfolg oder ein Lob zu „erringen“. Aber wir sind dann innerlich nicht frei und äußere Kritik oder Mangel an Erfolg prägt letztlich sogar unser Selbstwert-Gefühl!

👉 Setze deine eigenen Kriterien für Erfolg!

  • Was bedeutet für dich persönlich „Erfolg“? Wo soll es hinführen? Wie sich anfühlen?
  • Erlebst du dieses Gefühl bei dem, was du derzeit tust schon?
  • Was ist jetzt ein lern-optimistisches Erfolgs-Ziel, das du dir selbst setzen willst? Woran merkst du, dass du es erreicht hast?

Wenn wir das für uns klar haben (bzw. immer wieder reflektieren), laufen wir nicht mehr jeder Möhre hinterher. Es schützt uns davor, irgendwann aufzuwachen und uns entsetzt zu fragen: Wie um alles in der Welt bin ich in DIESES Leben geraten, das ich nie wollte?!

Es befähigt uns auch dazu, „gegen den Wind zu segeln“ – Dinge zu tun, die entgegen der vorherrschenden Meinung oder Gewohnheit sind. Und langfristig unsere Herzensziele zu erreichen.

💡 Lernimpuls: Klarheit zu unseren eigenen Werten ist entscheidend – sie sind wie Leitsterne, die uns den Weg weisen, damit wir uns im offenen Meer der Möglichkeiten nicht verlieren. Wenn wir uns unserer Werte bewusst sind und uns selbst immer wieder reflektieren, ob wir sie auch wirklich leben, können wir besser damit umgehen, wenn andere Menschen einmal enttäuscht von uns sind oder uns kritisieren. Das kann unseren Selbstwert dann nicht erschüttern.

5. Selbstführung: Deine Intuition als Kompass nutzen

Intuition ist ein Aspekt, den du in klassischen Definitionen von Selbstwirksamkeit nicht findest – der aber aus meiner Sicht fundamental wichtig ist: Denn Selbstwirksamkeit ist auch gute Selbstführung.

Selbstführung bedeutet, deine innere Stimme wahrzunehmen und ihr zu vertrauen. 🌟

Denn es ist nicht nur wichtig, dass du ins Handeln kommst – sondern natürlich auch, dass dein Handeln in eine Richtung führt, die im Einklang mit deinen wirklichen Wünschen und Zielen ist. Und dafür brauchst du Kontakt zu deiner Intuition.

  • Deine Intuition zeigt dir, was für dich stimmig ist.
  • Achtsamkeit hilft dir, ihre Signale wahrzunehmen.
  • Selbstwirksamkeit bedeutet, diesen Impulsen zu vertrauen und entsprechend zu handeln.

Daher plädiere ich dafür, Intuition und Achtsamkeit als „Fundament der Resilienz“ zu betrachten! 

💡 Lernimpuls: Lausche täglich immer wieder in dich hinein – wie reagiert dein Bauchgefühl und dein Herz auf eine bestimmte Situation? Sie zeigen dir, ob etwas für dich stimmig ist. Wenn du dir etwas Zeit und Ruhe dafür gönnst, wirst du auch immer klarer erkennen und spüren, was dein wahrer Weg ist.

Schmetterlinge „riechen“ eine Blüte und potenzielle Partner teils über Kilometer hinweg. Die Intuition hingegen zählt zu keinem bestimmten Sinnesorgan und kann sich auf verschiedenen Kanälen ausdrücken: als „geheimer Riecher“, innere Stimme, inneres Bild, Bauchgefühl, Emotion – oder umgangssprachlich auch als „siebter Sinn“!

Schritte zu mehr Selbstwirksamkeit

Erinnere dich im Alltag: Du wählst jeden Tag:

  • Was und wem gibst du deine Aufmerksamkeit?
  • Welche kleinen Schritte kannst du heute tun, um deine Energie bewusst zu lenken?
  • Wie kannst du freundlicher und mitfühlender mit dir selbst umgehen?
  • Wo solltest du dich besser klar abgrenzen und „Kante zeigen“?
  • Wo funktionierst du nur – und wo bist du in gesunder Selbstführung?

Und: Welchen Parteien in deinem inneren Parlament gibst du Stimme? Klar, es ist wichtig, auch Bedenkenträger zu hören. Zweifel und Sorgen ernst zu nehmen. Und auch unsere inneren Schattenkinder zu integrieren.

Doch entscheiden sollten wir uns für und mit Vertrauen in unsere Gestaltungskraft. Für eine gute Gegenwart und eine gute Zukunft. Und diese Wahl findet jeden einzelnen Tag statt!


👉 Wie siehst du das mit der Selbstwirksamkeit? Ist sie nur ein abstraktes Ideal oder eine innere Haltung, die dich in deinem Leben wirklich trägt und voranbringt?

Schreibe mir gerne in den Kommentaren, was Selbstwirksamkeit für dich bedeutet!

Dez. 15, 2024

Großer Schmerz – große Chance

Die Kraft für eine bessere Zukunft ist im gegenwärtigen Moment enthalten“ – sagt Eckart Tolle. Doch oft beginnt die Reise dahin damit, dass wir spüren, dass der bisherige Weg nicht mehr stimmt. Vielleicht ist es Dein Job, der Dich nicht mehr erfüllt. Oder das Gefühl, dass Du immer wieder an den gleichen Stolpersteinen hängenbleibst. Unter Deinem Potenzial bleibst. Das voll zu spüren und zuzugeben, ist sehr schmerzhaft – aber es birgt ein großes Veränderungspotenzial!

Die Heldenreise beginnt mit dem „MessAnger“

Vor rund 8 Jahren Jahren steckte ich inmitten eines Burnouts. Damals beschäftigte ich mich intensiv mit dem Gedanken der Heldenreise. Mich inspirierte – im Tal der Verzweiflung – die Grundidee, dass man aus solchen Krisen gestärkt herausgehen kann. Nur wie?! Bei meiner Suche nach Lösungen stieß ich auf ein spannendes Detail der Heldenreise, die immer mit dem Erscheinen des „Boten“ beginnt: Das Wort „MessAnger“ – Bote – setzt sich aus „mess“ (Chaos) und „anger“ (Wut) zusammen (…wenn man sich die kleine Rechtschreib-Freiheit nimmt, „Messenger“ auf „MessAnger“ umzudeuten 😉).

Jedenfalls ist es oft dieser innere Zustand von Unordnung und Frustration, der uns dazu ruft, innezuhalten und eine Entscheidung zu treffen: Gehen wir weiter wie bisher? Oder folgen wir dem Ruf, unseren eigenen Weg, unsere Heldenreise, zu beginnen?

Wichtig: Ich möchte mit dieser Geschichte Burnout nicht heroisieren! Ganz im Gegenteil: Ich wünsche mir, dass die Geschichte dich motiviert, einem solchen Verlauf entgegenzusteuern, indem du frühzeitig umdenkst. Ich habe durch viel Schmerz gelernt – und möchte für frühe Erkrankungs-Anzeichen sensibilisieren. Eine Heldinnenreise ist nicht weniger spannend und wertvoll, wenn es gelingt, ein solches Knock-Out zu vermeiden – es spricht vielmehr für Weisheit, Selbstliebe und Mut, einen neuen Weg zu beschreiten, bevor es soweit kommt.

Herzenswege sind nicht immer geradlinig …

Damals hörte ich also (endlich) diesen Ruf – und folgte ihm. Ich hatte zwar schon länger nebenberuflich Achtsamkeit und Yoga unterrichtet, doch hauptberuflich war ich auf noch auf dem alten Weg. Es war der Wendepunkt, als ich beschloss, dem Ruf zu folgen und insgesamt einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen.

Ich entschied mich damals, Heilpraktikerin für Psychotherapie zu werden. Es fühlte sich stimmig an und dem folgte ich, auch wenn der Weg dorthin alles andere als einfach war. Es waren eine Menge Mut, Geduld, Lernen, Beharrlichkeit sowie Umwege und Pausen notwendig.

Ich arbeitete mich aus dem Burnout heraus und in einen neuen Vollzeitjob ein, dann kam die Pandemie, mein Vater wurde schwer krank und ich zog in meine alte Heimat zurück, um bei meiner Familie zu sein. Kurzum: Ich verschob die Prüfung mehrfach, um nicht erneut im Burnout zu landen. 

… wichtig ist, wer wir „unterwegs“ werden!

Trotz aller Herausforderungen verlor ich mein Ziel nie aus den Augen – und Ende November 2024 war es endlich so weit: Ich konnte meine Prüfung als „Heilpraktikerin für Psychotherapie“ ablegen und darf künftig Menschen auf ihrem Weg zurück zur psychischen Gesundheit und Resilienz begleiten.

Wichtig: Das werde ich im Rahmen von persönlichen Einzelgesprächen an meinem Wohnort tun – die Arbeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie ist also ein anderes Thema und ein anderes Setting als meine Online-Tätigkeit als Coach und Mentorin für ambitionierte und feinfühlige Menschen im beruflichen Kontext.

Welche Geschichte Deiner Heldenreise willst Du schreiben?

Ich teile die Geschichte hier und heute mit Dir, um Dich zu inspirieren, Deine eigenen großen Träume der beruflichen Weiterentwicklung und Veränderung anzugehen – insbesondere, wenn der „MessAnger“ immer wieder auftaucht! Es lohnt sich, anzufangen und dranzubleiben – auch wenn der Weg lang und steinig ist!

Wenn Du also im Job immer wieder das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt – dass Unzufriedenheit oder innere Konflikte Dich begleiten, dass Du stets unter Deinem Potenzial bleibst oder dauererschöpft bist – könnte das der Ruf Deines „MessAngers“ sein. Vielleicht stehst Du an der Schwelle, Deinen eigenen Weg (neu) zu wählen!

Denke daran: Es ist Dein Weg. Es ist Dein Tempo. Und so unangenehm er manchmal ist: Der „MessAnger“ – das Chaos und die Wut – ist nicht Dein Feind. Er ist Dein Wegweiser… Er taucht auf, um Dich zu erinnern, dass es Zeit ist, los- oder weiterzugehen.

Aug. 29, 2024

Natur als Kraft- und Inspirationsquelle

Ich werde nie vergessen, wie ich als Kind das Wort „Baum“ kennenlernte. In der Nähe unseres Zuhauses war eine Wiese und darauf stand ein prächtiger Baum. Ich stand andächtig davor und sagte immer wieder, mit einem unvergesslichen Gefühl von Staunen, „BAUM“. 🙂 Ich liebte die Natur von klein auf – sie war für mich Zuhause und Wunder zugleich.

Vielleicht kennst Du das Gefühl ja auch – Du bist in der Natur unterwegs und spürst auf einmal ein tiefes Glücks- und Verbundenheitsgefühl, bist ergriffen von der Schönheit und dem Wunder des Lebens? Es ist so wertvoll, sich daran auch im Alltag immer wieder zu erinnern – führen wir doch meist ein starkes „Indoor-Leben“! Dass Waldbaden zum Heil-Trend geworden ist, wundert mich kein bisschen…

Ode an die Natur 
Die schiere Vielfalt der Pflanzen ist beeindruckend – es gibt nichts, was es nicht gibt! Mich beeindruckt auch ihr unverdrossenes Wachstum – auch bei schlechtem Wetter oder an ungünstigem Standort. Und dass sie das Beste aus dem Gegebenen machen und sich – ohne sich anzustrengen – einfach dem Licht entgegen recken. Dass sie in ihrem Tempo wachsen. Immer wieder neue Blätter und Blüten austreiben, auch nach einem bissigen, späten Frost im Frühjahr!

Viele Pflanzen sind uns Nahrung, andere Medizin, manche auch Basis für Bekleidung – oder einfach Augenweide und Freude. Sie schenken uns innere Ruhe, aber auch Sauerstoff und frische Luft. Sie inspirieren uns zu Gedichten, als Geschenk und Liebesgruß.Doch sind all diese Worte nur „graue Theorie“. 

Die heilsame Kraft der Natur muss erlebt und erfahren werden
Gehe nach der Arbeit, in der Mittagspause und natürlich am Wochenende raus in die Natur, Bäume, Gräser und Blumen bestaunen. Vielleicht nimmst Du Deine Kamera mit und gehst auf Fotosafari. Oder holst Dir Inspiration für ein Malprojekt oder ein Gedicht?
Apr. 5, 2024

Wetter (innerlich / äußerlich)

Wir mögen es meist nicht so gerne, wenn Dinge sich plötzlich ändern.

Das fängt schon beim Wetter an! Jahreszeiten mit vielen Temperatur-Umschwüngen kann daher schon rein wettertechnisch herausfordernd sein.

Denn: Veränderungen erfordern von uns eine Anpassungsleistung. Wenn unsere Ausgleichsfähigkeiten bereits durch anderen Stress erschöpft sind, kann ein Wetterwechsel uns auch mal ausknocken! Dann bekommen wir Migräne oder das Immunsystem macht schlapp…

Doch es ist – wie so oft – spannend, einmal tiefer zu blicken und unsere Reaktion auf äußere Veränderung zu beobachten! Ist da ein Unbehagen aufgrund der Nicht-Kontrollierbarkeit? Eine Gereiztheit, weil schon so viel anderes gerade nicht „rund“ läuft? Ein Ärger, weil dadurch ein Plan, den wir hatten, durchkreuzt wird? Tendieren wir dazu, von Veränderungen, die von außen kommen, nur Schlechtes zu erwarten? Sehen wir eher den Regen oder entdecken wir auch den Regenbogen, wenn es anders kommt als gedacht?

Manchmal ärgern wir uns auch über uns selbst – weil wir über Anzeichen, die auf eine bestimmte Entwicklung hingewiesen haben, hinweggegangen sind. Ein Bauchgefühl oder auch äußere Anzeichen ignoriert haben… 

All das bezieht sich natürlich keineswegs nur auf das äußere Wetter, sondern metaphorisch auch auf unser soziales oder inneres Wetter.

Und gerade bei letzterem wird es noch “heißer“! Wie ist Dein inneres Wetter? Ist es leicht durch äußere Einflüsse wandelbar oder ruhst Du in Dir selbst? Bist Du zugleich offen genug, um mitzubekommen, wie die Atmosphäre um Dich herum gerade ist? Und ehrlich zu spüren, wie es Dir damit geht – und auch Spannungen wahrzunehmen und „zu halten“?

Vielleicht fällt Dir auch etwas ein, das Dir helfen kann, mit Veränderungen und den damit oft einhergehenden Spannungen besser umzugehen. Etwa mal wieder Tagebuch schreiben, etwas Bewegung, eine Meditation, in die Sauna gehen (da ist die Wechselhaftigkeit Programm!), eine gute Freundin anrufen, ausreichend Schlaf, Lieblingsmusik hören oder oder oder….

Es sind spannende Reflexionen, zu denen uns wechselhaftes Wetter einlädt!

Apr. 5, 2024

Wetter (innerlich / äußerlich)

Wir mögen es meist nicht so gerne, wenn Dinge sich plötzlich ändern.

Das fängt schon beim Wetter an! Jahreszeiten mit vielen Temperatur-Umschwüngen kann daher schon rein wettertechnisch herausfordernd sein.

Denn: Veränderungen erfordern von uns eine Anpassungsleistung. Wenn unsere Ausgleichsfähigkeiten bereits durch anderen Stress erschöpft sind, kann ein Wetterwechsel uns auch mal ausknocken! Dann bekommen wir Migräne oder das Immunsystem macht schlapp…

Doch es ist – wie so oft – spannend, einmal tiefer zu blicken und unsere Reaktion auf äußere Veränderung zu beobachten! Ist da ein Unbehagen aufgrund der Nicht-Kontrollierbarkeit? Eine Gereiztheit, weil schon so viel anderes gerade nicht „rund“ läuft? Ein Ärger, weil dadurch ein Plan, den wir hatten, durchkreuzt wird? Tendieren wir dazu, von Veränderungen, die von außen kommen, nur Schlechtes zu erwarten? Sehen wir eher den Regen oder entdecken wir auch den Regenbogen, wenn es anders kommt als gedacht?

Manchmal ärgern wir uns auch über uns selbst – weil wir über Anzeichen, die auf eine bestimmte Entwicklung hingewiesen haben, hinweggegangen sind. Ein Bauchgefühl oder auch äußere Anzeichen ignoriert haben… 

All das bezieht sich natürlich keineswegs nur auf das äußere Wetter, sondern metaphorisch auch auf unser soziales oder inneres Wetter.

Und gerade bei letzterem wird es noch “heißer“! Wie ist Dein inneres Wetter? Ist es leicht durch äußere Einflüsse wandelbar oder ruhst Du in Dir selbst? Bist Du zugleich offen genug, um mitzubekommen, wie die Atmosphäre um Dich herum gerade ist? Und ehrlich zu spüren, wie es Dir damit geht – und auch Spannungen wahrzunehmen und „zu halten“?

Vielleicht fällt Dir auch etwas ein, das Dir helfen kann, mit Veränderungen und den damit oft einhergehenden Spannungen besser umzugehen. Etwa mal wieder Tagebuch schreiben, etwas Bewegung, eine Meditation, in die Sauna gehen (da ist die Wechselhaftigkeit Programm!), eine gute Freundin anrufen, ausreichend Schlaf, Lieblingsmusik hören oder oder oder….

Es sind spannende Reflexionen, zu denen uns wechselhaftes Wetter einlädt!