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Gedankenkarussell - nicht immer so schön wie hier Juni 5, 2025

Krisenkarussell und Nebel im Kopf: Wohin wir uns wenden können, wenn das Außen kaum sichere Orientierung bietet

Viele Menschen sehen sich derzeit in schwierigen inneren und äußeren Gewässern: Sie haben – durchaus berechtigte – Sorgen und Ängste um die politische, gesellschaftliche, berufliche Zukunft. Sie sind müde vom Denken, doch das Denken hört nicht auf. Und trotzdem führt es auch nicht heraus aus der Verwirrung und Sorge.

Wir alle sehnen uns nach Orientierung. Doch das, wenn das Außen dauerhaft diffus, widersprüchlich oder überfordernd ist? Irgendwann beginnt sich alles zu drehen – im Kopf, im Gefühl und im Nervensystem.

  • Warum das Gedankenkarussell gerade in Dauerkrisenzeiten so viele Menschen festhält,
  • Wie wir wieder zu innerer Klarheit und Selbstverbindung finden können
  • Und warum ein „inneres Navigationssystem“ dabei so entscheidend ist wie nie…

… Meine Gedanken dazu teile ich hier und freue mich, wenn du mir einen Kommentar darlässt, wenn dich das berührt oder zu eigenen Gedanken anregt.

Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade „Gedankenkarussell stoppen – Wege aus der Gedankenschleife“ von Pia Hübinger – selten schien mir ein Thema so aktuell und notwendig wie jetzt!

Das innere Navi aktivieren – von innen nach außen orientieren

Neulich war ich am Meer und habe zum ersten Mal in vielen Jahren Seenebel erlebt. Ein sehr interessantes Erlebnis und eine großartige Metapher für dieses Gefühl, dass auf einmal jede Orientierung im Außen weggefallen ist!

Seenebel
Dieser unerwartete Besuch von William Turner erfreut das Fotografen-Herz. Als Spiegel eines derzeit häufig anzutreffenden inneren Zustands von Orientierungslosigkeit ist es ein starkes Symbolbild

In stürmischen und nebligen Zeiten ist es unendlich wertvoll, mit dem, was ich das „innere Navi“ nenne, vertraut zu sein. 

Dazu gehören Aspekte wie

  • Wertekompass
  • Bedürfnispyramide 
  • Intuition
  • Achtsamkeit
  • Stärkende Beziehungen

Ja, auch letztere gehören für mich zum „inneren Navi“ – denn sichere Beziehungen geben uns Geborgenheit und ein Gefühl von Zuhause in einer chaotischen Welt.

Zugleich darf diese Innenorientierung nicht dauerhaft sein. Sie darf nicht zur Abkapselung und Realitätsverweigerung führen. Sonst kracht es nur später umso heftiger.

Wir können in Krisen und in Unsicherheit nur „auf Sicht fahren“. Zur langfristigen Kurskorrektur benötigen wir ein starkes inneres System, das so stark ist, dass es offen sein kann für neue Impulse von außen.

Das Spannungsfeld zwischen veralteten Systemen und hochdynamischen Entwicklungen

Wir befinden uns, falls das noch nicht aufgefallen sein sollte, in einer Multi- und Stapelkrise (das heisst, die Krisen beeinflussen und triggern sich gegenseitig – vgl. Fukushima): 

Wirtschaft, Gesellschaft, Natur und die Menschen durchlaufen große Herausforderungen und Veränderungen. 

Die Ursachen sind dafür teils alt – ungelöste Fragen, die sich jetzt zuspitzen wie etwa die Rentenkrise als Ausdruck des starren Festhaltens am Wachstums- und Gewinnmaximierungs-Paradigma. 

Andere Treiber der Krisen sind neu – wie etwa KI, die binnen weniger Jahre schon jetzt zu Kündigungswellen und massiven Strukturumbrüchen auf dem Arbeitsmarkt führt (und wir stehen erst am Anfang).

Gigantische Herausforderungen – kollektiv wie persönlich

Viele Menschen sind derzeit mürbe, krisenmüde, dauerangespannt oder schon tief erschöpft. Wir haben die letzten Krisen – etwa Finanzkrise oder Corona-Krise – noch in den Knochen. Die Zeitverdichtung und der Druck steigen in fast allen Bereichen rapide an.

Und in vielen Firmen stehen weitere Kündigungswellen an. Man weiß gar nicht, ob man inmitten der KI-Arbeitswelt-Transformation lieber seinen Job verlieren möchte, um vielleicht nie wieder einen solchen zu finden – oder ob man wirklich zu den armen Tröpfen gehören will, die bleiben dürfen, um dann künftig die Jobs von allen, die gegangen sind, auch noch mitzumachen. 

Der „Stresstunnel“: gemeinsam im Gedankenkarussell

Ich glaube, viele von uns – gleich ob angestellt, gleich ob mit oder ohne Führungsrolle, gleich ob selbständig oder unternehmerisch tätig, spüren die gigantischen Herausforderungen, vor denen wir individuell und kollektiv stehen und angesichts derer wir uns allzu oft recht überfordert fühlen.

Viele Menschen sind derzeit …

  • komplett im Stresstunnel – samt Brain-melt – denn Dauerstress verändert unsere Wahrnehmung und unser Denken
  • haben große (und durchaus berechtigte) Zukunft-Sorgen und -Ängste 
  • denken und handeln in dieser Überforderung teils reaktionär – etwa mit psychologischer Regression, innerer Abkapselung, Starre und Entscheidungsverweigerung oder Zynismus.

Das ist verständlich – und doch natürlich nicht hilfreich.

Und im Grunde wissen wir auch alle, was wir tun könnten, um auszusteigen aus diesem Karussell …

Das innere Navi aktivieren: Innehalten. Spüren. Nicht ausweichen

Es ist eigentlich ganz einfach – und doch alles andere als leicht, da unsere emotionsgeladenen Gedanken und alarmierten Selbstschutzinstinkte uns weismachen, dass es gefährlich ist, auszusteigen.

Doch auch die Fähigkeit zur Selbstregulation und Achtsamkeit ist uns angeboren. Etwas Magisches kann geschehen, wenn wir aufhören, weiterzuhetzen. Uns stattdessen dem, was uns sorgt, ängstigt, beschäftigt, zuwenden. Uns selbst wieder spüren und bei uns selbst ankommen.

Es gibt unzählige Wege, die uns bei der Selbstregulation und Restauration unterstützen können und uns helfen, den Kopf wieder klarer zu bekommen, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen. Einige davon habe ich hier gesammelt.

Doch die Essenz von all diesen Wegen – gleich ob Bewegung, Natur, Atmen, Meditation, Austausch oder Musik – ist ganz SIMPEL:

Ich möchte dich einladen, genau jetzt beim Lesen einmal innezuhalten. Nach innen zu spüren. Wahrzunehmen, wie es dir wirklich geht. Auch beim Unangenehmen hinzuspüren. Die Spannung zu spüren und zu halten. Das ist dein Leben. 

Und vielleicht spürst du zugleich auch, dass dieser Moment „reich“ und vielschichtig ist. Es gibt nicht nur „Krise“. Die ist irgendwo da draußen und, ja, auch in deinem Kopf. 

Du bist mehr als deine Krisen oder dein Gedankenkarussell!

Da ist noch viel mehr als deine Gedanken und Krisen – reale oder befürchtete. Etwa: Dein Körper, dein Atem, dein Herzschlag. Deine Mitmenschen. Dein komplexes und faszinierendes Innenleben. Deine Bedürfnisse, Wünsche und Träume. 

Deine Sehnsucht nach mehr. Nach Freiheit und Lernen. Eine leise innere Stimme, die dir Hinweise gibt, was für dich jetzt „stimmig“ ist. Genau heute. Und als nächster Schritt in deine Zukunft. 

Es ist diese stille und ruhige Kraft des Seins und die Entwicklungsfreude unserer menschlichen Natur, die uns Halt und Orientierung in Zeiten geben, in denen im Außen die Orientierung fehlt.

Kennst du diese Seite in dir?

Wie kannst du sie heute – jetzt – wahrnehmen?

Wie kannst du dich im Alltag an sie erinnern?

Innehalten und Spüren um das innere Navi zu aktivieren
Innehalten und Spüren, um das innere Navi zu aktivieren
Cornelia mit Gitarre Juni 1, 2025

Ich und mein Musculus decisiosus major: Wie ich lernte, meine Träume selbst zu verwirklichen

Eine überraschende anatomische Entdeckung, dank derer ich doch noch „signed Artist“ wurde – und noch viel mehr!

Inspiriert durch Birgit Krügers wunderbare Blogparade Die eine Entscheidung, die in meinem Leben wirklich etwas verändert hat erzähle ich hier die Geschichte, wie ich recht spät in meinem inneren Entscheidungsmuskel eine noch tiefere Schicht entdeckte – mit lebensverändernden Folgen.

+++

Wie an anderer Stelle beschrieben, wollte ich als junge Frau weder (Latein-)Lehrerin noch (Sport-)Ärztin werden, sondern: Popstar. Genauer gesagt war mir schon damals klar, dass man, um von Musik leben zu können, sehr erfolgreich sein muss. 

Die Musik ist meine große Liebe. Schon als Kind war meine Lieblingsbeschäftigung Singen und Tanzen – übrigens ein großartiges selbstregulatives Gegengewicht zu meinem anderen Supertalent – „Mir-selbst-Stressmachen“

Seit ich zwölf bin, schreibe ich Songs. Was habe ich nicht alles durch die Musik und meine Leidenschaft dafür gelernt! Hier nur zwei Beispiele: Meine musikalischen Heroes, die Beatles, waren meine Englisch-Lehrer und nicht unschuldig daran, dass ich zum Studieren später nach England ging. Und von Michael Jackson lernte ich – neben musikalischen Inspirationen – ziemlich viel über Edutainment und Storytelling (und kam darüber letztlich mit einem kurzen Zwischenstopp im Journalismus zur PR – doch das ist eine andere Geschichte). 

Hochambitioniert und fremdbestimmt – an mir selbst vorbei

Ich tat alles, was man damals, Anfang der 2000er, tat, um im Musikbusiness entdeckt zu werden. An die Jüngeren: Damals gab es noch große Musik-Labels, die tatsächlich ihre Künstler proaktiv promoteten. Wenn man einen „Plattenvertrag“ hatte (Platten sind diese dünnen Scheiben, die … ach, egal), hatte man eine (un)faire Chance, zu dem einen von zehn Künstlern zu werden, der statistisch den Durchbruch schafft und eine Musikkarriere hat. Um ehrlich zu sein, das Musikbusiness fand ich damals schon schrecklich – laut, grell, oberflächlich und durchaus suboptimal für die psychische und körperliche Gesundheit. Besonders als sensibler Mensch. 

Ich folgte trotzdem meinem Herzen, produzierte Demo-Tapes (auf Vierspur-Kassette, für die Eingeweihten) und schickte sie immer wieder an verschiedene große Labels. Oder brachte sie persönlich vorbei, wenn ich in London oder Berlin war. Ich belegte Kurse an der Mannheimer Popakademie. Ich hatte Bands (bzw. ich managte meine Mitmusiker, denen es oft mehr ums Zusammen-Abhängen ging). 

Und ich verbrachte viel Zeit in einem Tonstudio – verzichtete dafür sogar auf ein weiteres Studium (Psychologie wäre relevanter und berufsführender gewesen, wie ich feststellte, nachdem ich meinen Master of Philosophy aus Cambridge in der Tasche hatte. Sag einer, dass das Studium nicht lebensreifer macht)!

Ich wurde versetzt, vertröstet, angebaggert und mit guten Ratschlägen beglückt: 

„Warum singst du nicht auf Deutsch?“ 

„Warum tanzt du nicht wie Britney?“ 

„Warum hängst du dir auf der Bühne nicht eine Gitarre um?“

Doch kein Label interessierte sich wirklich für mich und meine Kunst. 

Ein jähes Ende meines großen Traums und die lange Sinnsuche danach

Das Ganze endete abrupt, als ich im Tonstudio, mit dem ich damals zusammenarbeitete, persönlich bedroht wurde. Da wusste ich, dass es Zeit war, zu gehen und doch „etwas Vernünftiges zu machen“, um Geld zu verdienen und unabhängig zu sein. 

Aber es war nicht nur mein großer Traum zerbrochen. Sondern auch ein Teil meines Selbstbewusstseins, meines Selbstverständnisses. Ich hatte immerhin einen Ruf gehabt. Diese Songs schreibe nicht ich – sie fallen mir zu, fliessen durch mich in diese Welt. Doch jetzt? Würde sie niemand hören. 

Ich suchte nach meinem Lebenssinn. Denn das, was ich bisher dafür gehalten hatte, war nicht lebbar.

Es war ein heftiger Schlag und ich verlor sogar für einige Zeit meine Stimme, konnte nicht mehr singen. 

Eine Passion ist uns treu – ich fand sie wieder, auf eine ganz neue Weise 

Ich fand meine Liebe zur Musik wieder – sie war ja eigentlich nie weg gewesen. Nur meine alte Vorstellung vom Weg war pulverisiert. 

Dank meiner Passion für Yoga, die ich damals in dieser Sinnsuche-Zeit entdeckte, fand ich über Kirtan-Musik auch meine Stimme wieder – beziehungsweise entdeckte damit meine authentische Stimme sogar erst überhaupt – in von Leistungs- und Erfolgsansprüchen befreiter Form.

Beim Proben fürs Tonstudio meines 2. Albums - im Wohnzimmer meiner Mentorin Spring in Los Angeles, 2018
Da war sie wieder, meine Stimme und Inspiration!
(Beim Proben fürs Tonstudio meines 2. Albums mit meiner Mentorin Spring in Los Angeles, 2018)

Bei einem Yoga- und Kirtan-Retreat bekam ich im Jahr 2008 die entscheidende Inspiration: Die Yogalehrerin führte am Ende der Stunde in eine Meditation. Und zwar nicht in irgendeine, sondern in die innere Reise bis zum Augenblick des Todes und dem Rückblick auf das eigene Leben. Und da sah ich glasklar, dass ich es immer bereuen würde, meine Musik nicht in die Welt gebracht zu haben! 

Doch die Frage, wie das gehen sollte und warum ich bisher gescheitert war, beschäftigte mich weiter. Ich zerbrach mir den Kopf, was ich falsch gemacht hatte oder wo ich nicht diszipliniert genug gewesen war. Ich machte sogar nochmal Anläufe, im Homestudio meine Songs aufzunehmen – doch da erstickten Technikhürden (oder mein Perfektionismus? ;-)) meine Kreativität. 

Es folgten weitere Jahre der Sinnsuche. Ich wurde zertifizierte Achtsamkeits-Lehrerin und begann meine Ausbildung zur Yogalehrerin. 

Und dann stieß ich im Jahr 2011 /2012 – durch meine hauptberufliche Arbeit in einer Schnittstelle aus Marketing, Kommunikation, Produkt- und Businessentwicklung – auf das Thema Startups und Investorentum. Ich wurde innerlich zur Intrapreneurin (und das war auch der Start meiner Reise zum Entrepreneurship – dazu unten mehr).

Der zündende Entwicklungsfunke – geboren aus einer tiefen Krise

Inneres Wachstum ist wie ein Same: Unsichtbar, bis der Keimling die Krume durchbricht. Oft braucht es auch einen Durchbruch-Imuls. Dieser war bei mir im Jahr 2014, als mich eine schwierige Beziehungssituation  existenziell wachrüttelte. 

Damals flossen mir viele neue Songs zu, die mich beflügelten – während mein Privatleben eher Richtung Tiefpunkt schlitterte. Ich wollte so vieles ausdrücken und leben – und konnte nicht. Die Umstände schienen sich dagegen verschworen zu haben. 

Vielleicht war es das Gewicht dieses Gefühls von Ohnmacht, was endlich meinen Lebenssinn nach ganz neuen Lösungen suchen ließ? 

Ich werde nie den Moment vergessen, als ich in meinem Wohnzimmer saß auf einmal diese Erkenntnis in meinen Kopf spazierte und mir zutiefst klar wurde:

Ich muss nicht darauf warten, „entdeckt“ zu werden! 

Weder in der Liebe. Noch im Job. Noch in der Musik. 

Ich kann selbst meine erste (und einzige) Investorin in meine Herzenswünsche und meine Zukunft sein! 

Und so entdeckte ich im zarten Alter von 36 Jahren meinen „Musculus decisiosus major“.

Es war ein tiefer Perspektivwechsel – der Gedanke war tatsächlich nichts weniger als bewusstseins-verändernd. 

Die tiefste Schicht des Entscheidungsmuskels: Nicht „was willst du tun“, sondern „wer willst du sein“?

Es war mehr als eine Entscheidung für den einen oder anderen Weg. Denn natürlich hatte ich auch zuvor schon große Entscheidungen mutig getroffen – viele sogar! Aber diese ging tiefer: Es war eine Entscheidung für ein neues Selbstverständnis – von mir als mutige Gestalterin meines eigenen Lebens. 

Ich sagte also „Ja“ zu mir selbst und entschied mich, 8.000 Euro für die Produktion einer CD zusammen mit Profimusikern in einem Tonstudio in die Hand zu nehmen. Das war damals sehr viel Geld für mich – aber ich konnte es mir leisten, auch dank des „vernünftigen“ Jobs. 😉

Und so kommt es, dass ich inzwischen zwei Alben mit meiner Musik aufgenommen habe. 

Mein Geschenk an mich selbst: An meinem 36. Geburtstag im Tonstudio zu den Aufnahmen meines ersten Albums "The Space between"
Mein Geschenk an mich selbst: An meinem 36. Geburtstag im Tonstudio zu den Aufnahmen meines ersten Albums „The Space between“

Könnte ich heute in Frieden sterben? Nein, denn ein reifer Ruf hat Schichten  

Es gibt noch vieles, was ich unbedingt in die Welt bringen möchte – und auch das Musikthema ist keineswegs erfüllt. Denn der Witz ist, dass ich noch immer keinen Weg gefunden habe, meine Songs über meine Festplatte oder Website hinaus „in die Welt zu bringen“.

Aber die Suche nach Möglichkeiten dazu brachte den nächsten entscheidenden Impuls in mein Leben: Ich entdeckte auf diese Weise die Welt des Online-Business! Und Menschen wie Amy Porterfield, Jeff WalkerSigrun und Maria Husch, die auf inspirierende Weise zeigen, was mit „Boot-strapping“ und einem unternehmerischen Mindest möglich ist.

Und das erweiterte meine Sicht von mir selbst als Intrapreneurin und Selbst-Investorin nochmals. Und es führte mich nach und nach zu dem Punkt, wo ich erkannte, dass diese Art des Arbeitens für mich ideal ist – gleich ob mit Musik oder anderen Themen, für die ich brenne, wie persönliche Entwicklung! 

Mein Ruf 2.0: Verbundener, geerdeter – und offen für weitere Entwicklung 

Und so bin ich heute, 10 Jahre nachdem meine erste CD das Licht der Welt erblickt hat, stolze Solopreneurin und bringe meine Herzensthemen durch meine Arbeit in die Welt: Andere, feinfühlige, vielfältig interessierte und engagiert-idealistische Menschen dabei zu unterstützen, ebenfalls in ihre Kraft zu kommen. Zu entdecken, wie sie ihre großen Leidenschaften leben können ohne auszubrennen. Indem sie sich selbst als Investor:innen und Leader:innen ihres Lebens erkennen und lernen, sich selbst gut dahin zu führen, wo sie innerlich wirklich zuhause sind und ihre Talente und Visionen sinnvoll einbringen können! 

Und meine Musik? Ist als „innere Stimme“ und kreative Impulsgeberin meines Arbeitens mit anderen dabei. Und auch meine „äußere Stimme“ prägt meine Arbeit – etwa beim Anleiten von Achtsamkeitsübungen und inneren Reisen. 

Außerdem wartet irgendwo in meiner Zukunft auch schon mein Musikprojekt Nummer drei sowie viele weitere SEHR große Projekte für Bücher und Filme darauf, dass ich meinen Musculus decisiosus major weiter trainiert habe …

Blick in die Zukunft - Entscheidungsmuskeltraining
Blick in die Zukunft – mit Entscheidungsmuskeltraining
Cornelia mit Gitarre Juni 1, 2025

Ich und mein Musculus decisiosus major: Wie ich lernte, meine Träume selbst zu verwirklichen

Eine überraschende anatomische Entdeckung, dank derer ich doch noch „signed Artist“ wurde – und noch viel mehr!

Inspiriert durch Birgit Krügers wunderbare Blogparade Die eine Entscheidung, die in meinem Leben wirklich etwas verändert hat erzähle ich hier die Geschichte, wie ich recht spät in meinem inneren Entscheidungsmuskel eine noch tiefere Schicht entdeckte – mit lebensverändernden Folgen.

+++

Wie an anderer Stelle beschrieben, wollte ich als junge Frau weder (Latein-)Lehrerin noch (Sport-)Ärztin werden, sondern: Popstar. Genauer gesagt war mir schon damals klar, dass man, um von Musik leben zu können, sehr erfolgreich sein muss. 

Die Musik ist meine große Liebe. Schon als Kind war meine Lieblingsbeschäftigung Singen und Tanzen – übrigens ein großartiges selbstregulatives Gegengewicht zu meinem anderen Supertalent – „Mir-selbst-Stressmachen“

Seit ich zwölf bin, schreibe ich Songs. Was habe ich nicht alles durch die Musik und meine Leidenschaft dafür gelernt! Hier nur zwei Beispiele: Meine musikalischen Heroes, die Beatles, waren meine Englisch-Lehrer und nicht unschuldig daran, dass ich zum Studieren später nach England ging. Und von Michael Jackson lernte ich – neben musikalischen Inspirationen – ziemlich viel über Edutainment und Storytelling (und kam darüber letztlich mit einem kurzen Zwischenstopp im Journalismus zur PR – doch das ist eine andere Geschichte). 

Hochambitioniert und fremdbestimmt – an mir selbst vorbei

Ich tat alles, was man damals, Anfang der 2000er, tat, um im Musikbusiness entdeckt zu werden. An die Jüngeren: Damals gab es noch große Musik-Labels, die tatsächlich ihre Künstler proaktiv promoteten. Wenn man einen „Plattenvertrag“ hatte (Platten sind diese dünnen Scheiben, die … ach, egal), hatte man eine (un)faire Chance, zu dem einen von zehn Künstlern zu werden, der statistisch den Durchbruch schafft und eine Musikkarriere hat. Um ehrlich zu sein, das Musikbusiness fand ich damals schon schrecklich – laut, grell, oberflächlich und durchaus suboptimal für die psychische und körperliche Gesundheit. Besonders als sensibler Mensch. 

Ich folgte trotzdem meinem Herzen, produzierte Demo-Tapes (auf Vierspur-Kassette, für die Eingeweihten) und schickte sie immer wieder an verschiedene große Labels. Oder brachte sie persönlich vorbei, wenn ich in London oder Berlin war. Ich belegte Kurse an der Mannheimer Popakademie. Ich hatte Bands (bzw. ich managte meine Mitmusiker, denen es oft mehr ums Zusammen-Abhängen ging). 

Und ich verbrachte viel Zeit in einem Tonstudio – verzichtete dafür sogar auf ein weiteres Studium (Psychologie wäre relevanter und berufsführender gewesen, wie ich feststellte, nachdem ich meinen Master of Philosophy aus Cambridge in der Tasche hatte. Sag einer, dass das Studium nicht lebensreifer macht)!

Ich wurde versetzt, vertröstet, angebaggert und mit guten Ratschlägen beglückt: 

„Warum singst du nicht auf Deutsch?“ 

„Warum tanzt du nicht wie Britney?“ 

„Warum hängst du dir auf der Bühne nicht eine Gitarre um?“

Doch kein Label interessierte sich wirklich für mich und meine Kunst. 

Ein jähes Ende meines großen Traums und die lange Sinnsuche danach

Das Ganze endete abrupt, als ich im Tonstudio, mit dem ich damals zusammenarbeitete, persönlich bedroht wurde. Da wusste ich, dass es Zeit war, zu gehen und doch „etwas Vernünftiges zu machen“, um Geld zu verdienen und unabhängig zu sein. 

Aber es war nicht nur mein großer Traum zerbrochen. Sondern auch ein Teil meines Selbstbewusstseins, meines Selbstverständnisses. Ich hatte immerhin einen Ruf gehabt. Diese Songs schreibe nicht ich – sie fallen mir zu, fliessen durch mich in diese Welt. Doch jetzt? Würde sie niemand hören. 

Ich suchte nach meinem Lebenssinn. Denn das, was ich bisher dafür gehalten hatte, war nicht lebbar.

Es war ein heftiger Schlag und ich verlor sogar für einige Zeit meine Stimme, konnte nicht mehr singen. 

Eine Passion ist uns treu – ich fand sie wieder, auf eine ganz neue Weise 

Ich fand meine Liebe zur Musik wieder – sie war ja eigentlich nie weg gewesen. Nur meine alte Vorstellung vom Weg war pulverisiert. 

Dank meiner Passion für Yoga, die ich damals in dieser Sinnsuche-Zeit entdeckte, fand ich über Kirtan-Musik auch meine Stimme wieder – beziehungsweise entdeckte damit meine authentische Stimme sogar erst überhaupt – in von Leistungs- und Erfolgsansprüchen befreiter Form.

Beim Proben fürs Tonstudio meines 2. Albums - im Wohnzimmer meiner Mentorin Spring in Los Angeles, 2018
Da war sie wieder, meine Stimme und Inspiration!
(Beim Proben fürs Tonstudio meines 2. Albums mit meiner Mentorin Spring in Los Angeles, 2018)

Bei einem Yoga- und Kirtan-Retreat bekam ich im Jahr 2008 die entscheidende Inspiration: Die Yogalehrerin führte am Ende der Stunde in eine Meditation. Und zwar nicht in irgendeine, sondern in die innere Reise bis zum Augenblick des Todes und dem Rückblick auf das eigene Leben. Und da sah ich glasklar, dass ich es immer bereuen würde, meine Musik nicht in die Welt gebracht zu haben! 

Doch die Frage, wie das gehen sollte und warum ich bisher gescheitert war, beschäftigte mich weiter. Ich zerbrach mir den Kopf, was ich falsch gemacht hatte oder wo ich nicht diszipliniert genug gewesen war. Ich machte sogar nochmal Anläufe, im Homestudio meine Songs aufzunehmen – doch da erstickten Technikhürden (oder mein Perfektionismus? ;-)) meine Kreativität. 

Es folgten weitere Jahre der Sinnsuche. Ich wurde zertifizierte Achtsamkeits-Lehrerin und begann meine Ausbildung zur Yogalehrerin. 

Und dann stieß ich im Jahr 2011 /2012 – durch meine hauptberufliche Arbeit in einer Schnittstelle aus Marketing, Kommunikation, Produkt- und Businessentwicklung – auf das Thema Startups und Investorentum. Ich wurde innerlich zur Intrapreneurin (und das war auch der Start meiner Reise zum Entrepreneurship – dazu unten mehr).

Der zündende Entwicklungsfunke – geboren aus einer tiefen Krise

Inneres Wachstum ist wie ein Same: Unsichtbar, bis der Keimling die Krume durchbricht. Oft braucht es auch einen Durchbruch-Imuls. Dieser war bei mir im Jahr 2014, als mich eine schwierige Beziehungssituation  existenziell wachrüttelte. 

Damals flossen mir viele neue Songs zu, die mich beflügelten – während mein Privatleben eher Richtung Tiefpunkt schlitterte. Ich wollte so vieles ausdrücken und leben – und konnte nicht. Die Umstände schienen sich dagegen verschworen zu haben. 

Vielleicht war es das Gewicht dieses Gefühls von Ohnmacht, was endlich meinen Lebenssinn nach ganz neuen Lösungen suchen ließ? 

Ich werde nie den Moment vergessen, als ich in meinem Wohnzimmer saß auf einmal diese Erkenntnis in meinen Kopf spazierte und mir zutiefst klar wurde:

Ich muss nicht darauf warten, „entdeckt“ zu werden! 

Weder in der Liebe. Noch im Job. Noch in der Musik. 

Ich kann selbst meine erste (und einzige) Investorin in meine Herzenswünsche und meine Zukunft sein! 

Und so entdeckte ich im zarten Alter von 36 Jahren meinen „Musculus decisiosus major“.

Es war ein tiefer Perspektivwechsel – der Gedanke war tatsächlich nichts weniger als bewusstseins-verändernd. 

Die tiefste Schicht des Entscheidungsmuskels: Nicht „was willst du tun“, sondern „wer willst du sein“?

Es war mehr als eine Entscheidung für den einen oder anderen Weg. Denn natürlich hatte ich auch zuvor schon große Entscheidungen mutig getroffen – viele sogar! Aber diese ging tiefer: Es war eine Entscheidung für ein neues Selbstverständnis – von mir als mutige Gestalterin meines eigenen Lebens. 

Ich sagte also „Ja“ zu mir selbst und entschied mich, 8.000 Euro für die Produktion einer CD zusammen mit Profimusikern in einem Tonstudio in die Hand zu nehmen. Das war damals sehr viel Geld für mich – aber ich konnte es mir leisten, auch dank des „vernünftigen“ Jobs. 😉

Und so kommt es, dass ich inzwischen zwei Alben mit meiner Musik aufgenommen habe. 

Mein Geschenk an mich selbst: An meinem 36. Geburtstag im Tonstudio zu den Aufnahmen meines ersten Albums "The Space between"
Mein Geschenk an mich selbst: An meinem 36. Geburtstag im Tonstudio zu den Aufnahmen meines ersten Albums „The Space between“

Könnte ich heute in Frieden sterben? Nein, denn ein reifer Ruf hat Schichten  

Es gibt noch vieles, was ich unbedingt in die Welt bringen möchte – und auch das Musikthema ist keineswegs erfüllt. Denn der Witz ist, dass ich noch immer keinen Weg gefunden habe, meine Songs über meine Festplatte oder Website hinaus „in die Welt zu bringen“.

Aber die Suche nach Möglichkeiten dazu brachte den nächsten entscheidenden Impuls in mein Leben: Ich entdeckte auf diese Weise die Welt des Online-Business! Und Menschen wie Amy Porterfield, Jeff WalkerSigrun und Maria Husch, die auf inspirierende Weise zeigen, was mit „Boot-strapping“ und einem unternehmerischen Mindest möglich ist.

Und das erweiterte meine Sicht von mir selbst als Intrapreneurin und Selbst-Investorin nochmals. Und es führte mich nach und nach zu dem Punkt, wo ich erkannte, dass diese Art des Arbeitens für mich ideal ist – gleich ob mit Musik oder anderen Themen, für die ich brenne, wie persönliche Entwicklung! 

Mein Ruf 2.0: Verbundener, geerdeter – und offen für weitere Entwicklung 

Und so bin ich heute, 10 Jahre nachdem meine erste CD das Licht der Welt erblickt hat, stolze Solopreneurin und bringe meine Herzensthemen durch meine Arbeit in die Welt: Andere, feinfühlige, vielfältig interessierte und engagiert-idealistische Menschen dabei zu unterstützen, ebenfalls in ihre Kraft zu kommen. Zu entdecken, wie sie ihre großen Leidenschaften leben können ohne auszubrennen. Indem sie sich selbst als Investor:innen und Leader:innen ihres Lebens erkennen und lernen, sich selbst gut dahin zu führen, wo sie innerlich wirklich zuhause sind und ihre Talente und Visionen sinnvoll einbringen können! 

Und meine Musik? Ist als „innere Stimme“ und kreative Impulsgeberin meines Arbeitens mit anderen dabei. Und auch meine „äußere Stimme“ prägt meine Arbeit – etwa beim Anleiten von Achtsamkeitsübungen und inneren Reisen. 

Außerdem wartet irgendwo in meiner Zukunft auch schon mein Musikprojekt Nummer drei sowie viele weitere SEHR große Projekte für Bücher und Filme darauf, dass ich meinen Musculus decisiosus major weiter trainiert habe …

Blick in die Zukunft - Entscheidungsmuskeltraining
Blick in die Zukunft – mit Entscheidungsmuskeltraining